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Xeelee 1: Das Floss

Xeelee 1: Das Floss

Titel: Xeelee 1: Das Floss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Er grub seine Finger in das Fleisch des anderen, bis ein Knorpel knackte.
    Der Kahlköpfige schraubte sich aus seinem Griff. »Alles klar, verdammt; wir erledigen nur unseren Job. Wir wollen keinen Ärger.«
    Pallis drehte sich um und ging zu Cipse zurück. »Willkommen an Bord, Navigator«, sagte er formell. »Es wäre eine Ehre für mich, wenn du mein Essen mit mir teilst.«
    Cipses Augen waren geschlossen, und sein schmächtiger Körper wurde von einem Weinkrampf geschüttelt.

    Langsam näherte sich der Geleitzug aus Bäumen dem Innern des kosmischen Nebels. Dann dauerte es nicht mehr lange, und der Gürtel tauchte vor ihnen auf. Düster schweifte Rees’ Blick über die Kette von ramponierten Boxen und Rohrleitungen, die sich um den rostigen Punkt wickelte, der den Kern des Sterns darstellte. Da und dort bewegten sich Menschen insektengleich zwischen den Containern, und zwei Gießereien emittierten eine gelbliche Rauchwolke, die wie ein Fleck in der Atmosphäre über dem Gürtel hing.
    Benommen machte er sich an den Feuerkesseln zu schaffen. Es war ein Alptraum: eine grausame Parodie seiner hoffnungsvollen Reise zum Floß vor so vielen Schichten. Während seiner Ruhezeiten mied er die Gesellschaft der anderen Wissenschaftler. Sie hatten sich in einem engen Kreis um Grye und Cipse versammelt, sprachen kaum und taten nur das, was ihnen gesagt wurde.
    Und das sollten nun Männer mit Intelligenz und Kreativität sein, dachte Rees bitter. Doch dann sagte er sich, daß ihre Zukunft auch nicht unbedingt den Einsatz von Kreativität verlangen würde und konnte sie deshalb nicht dafür verurteilen, daß sie sich von der Welt abgewandt hatten.
    Sein einziges, bescheidenes Vergnügen bestand darin, sich stundenlang am Stamm des Baums aufzuhalten und die Formation zu beobachten, die einige hundert Meter über ihm hing. Sechs Bäume markierten die Ecken eines unsichtbaren Hexagons; sie flogen in einer Ebene, und das so dicht beieinander, daß ihre Blätter sich hätten berühren können. Doch das Können der Piloten war so ausgeprägt, daß bei dem meilenweiten Sinkflug kaum ein Zweig geknickt wurde. Und aufgehängt unter den Bäumen, in einem durch sechs dicke Taue fixierten Netz, befand sich die kastenförmige Versorgungsmaschine. Rees konnte die Fragmente von Decksplatten des Floßes sehen, die noch immer an der Grundfläche der Maschine hingen.
    Selbst jetzt bot der Flug einen erhebenden Anblick. Daß die Menschen zu solcher Schönheit, zu solchen Leistungen fähig waren…
    Der Gürtel verwandelte sich in eine Schnur von Unterkünften und Fabriken. Rees sah, wie stecknadelkopfgroße, halbbekannte Gesichter ihren Landeanflug beobachteten.
    Pallis kam zu ihm ans Ende des Baumes. »Mußte es also ein solches Ende nehmen, junger Bergmann«, sagte er rauh. »Es tut mir leid.«
    Rees blickte ihn leicht verwundert an; das Gesicht des Piloten, in dem die Narben leuchteten, war auf den näherkommenden Gürtel gerichtet. »Pallis, es gibt nichts, was dir leid tun müßte.«
    »Ich hätte dir wirklich einen Gefallen getan, wenn ich dich schon über Bord geworfen hätte, als sie dich bei mir ablieferten. Sie werden dir da unten eine schwere Zeit bereiten, Kumpel.«
    Rees zuckte die Achseln. »Aber es wird nicht so schwer wie für die anderen«, meinte er und zeigte auf die Wissenschaftler. »Und außerdem hatte ich die Wahl. Ich hätte mich der Revolution anschließen und auf dem Floß bleiben können.«
    Pallis kratzte sich am Bart. »Ich verstehe eh nicht, warum du es nicht gemacht hast. Die Boneys wissen, daß ich keine Sympathie für das alte System hege, und die Art, wie deine Leute am Boden gehalten wurden, kann dich doch nicht kalt gelassen haben.«
    »Natürlich hat es das nicht. Aber… ich bin nicht auf das Floß gegangen, um Brandbomben zu werfen, Baum-Pilot. Ich wollte nur herausfinden, was mit der Welt nicht stimmte.« Er grinste. »Wirklich bescheiden, was?«
    Pallis hob den Kopf noch höher. »Du hattest verdammt recht damit, Junge. Die Probleme, die du erkannt hast, bestehen nämlich nach wie vor.«
    Rees ließ den Blick über den rötlichen Himmel schweifen. »Ja, das ist leider wahr.«
    »Verlier nicht die Hoffnung«, sagte Pallis mit Nachdruck. »Der alte Hollerbach ist noch immer in Aktion.«
    Rees lachte. »Hollerbach? Den werden sie nicht versetzen. Sie brauchen noch immer jemanden, der die Sache hier drin am Laufen hält. Jemand, der weiß, wo die Wartungshandbücher für die Versorgungsmaschinen sind, der

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