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Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Titel: Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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entkommen?«
    »Mit einem von den Squeem gestohlenen Hyperflug-Triebwerk«, erläuterte Shira. »Es hat einen Deflektorschirm um das Schiff gelegt und es – zusammen mit einer Luftschicht – gegen den Planeten isoliert. Dann brachte der Antrieb das Schiff in den Weltraum und in die Nähe eurer Cauchy. Schließlich – nach dem Rendezvous mit eurem Schiff – transportierte der Hyperantrieb das Schiff durch das Interface-Portal.«
    »Die Squeem. Das ist doch das Volk, mit dem die Menschheit zuvor konfrontiert wurde, stimmt’s? Vor den Qax.«
    »Und die uns nach ihrer Niederlage einen Großteil der Basistechnologien bereitstellten, die wir zum Verlassen des Sonnensystems benötigten.«
    »Wie werden wir sie denn besiegen?«
    Shira grinste. »Lies in euren Geschichtsbüchern nach.«
    »Ist der Squeem-Antrieb jetzt aktiviert?« fragte Berg.
    »Minimal. Er liefert jetzt nur die Energie für einen Strahlungsschutzschirm.«
    »Und sorgt dafür, daß das Schiff seine Lufthülle nicht verliert, nicht wahr?«
    »Nein, dazu reicht die Eigengravitation des Schiffes aus.«
    Berg nickte; vielleicht konnte sie auf diese Art noch einige brauchbare Informationen bekommen. »Künstliche Schwerkraft? Seit meiner Zeit muß sich ja einiges getan haben.«
    Aber Shira runzelte nur die Stirn.
    Sie näherten sich den Wohn- und Arbeitsgebäuden der Freunde. Die Gebäude, überschaubar dimensionierte, einfache Würfel und Kegel waren wie Spielzeug in der zentralen Region dieses Landstrichs verstreut, das die alten Steine im Mittelpunkt der Scheibe umgab. Das Baumaterial wies ein uniformes Taubengrau auf und war – als Berg im Vorübergehen mit den Fingerspitzen über die Wand eines Zeltes fuhr – so weich, daß fast gar kein Widerstand zu spüren war. Aber es war handwarm, ohne die Kühle von Metall. Dies war der ›Xeelee-Werkstoff‹, eines der vielen technologischen Wunder, die von den geheimnisvollen Xeelee, den Herren der Schöpfung, offensichtlich bis zu den Menschen – und ihren Feinden wie z. B. den Squeem und Qax – durchgedrungen waren.
    Freunde liefen zwischen den Gebäuden umher und widmeten sich geduldig ihrem Tagewerk. Eine kleine Gruppe hatte sich um eines der Datenerfassungsgeräte versammelt, das sie ›Tafel‹ nannten, und diskutierten etwas, das wie eine Rißzeichnung des Erd-Schiffes aussah.
    Sie nickten Shira und Berg zu, wobei sie letztere mit neugierigen Blicken betrachteten.
    Berg hatte bisher ungefähr dreißig Freunde von Wigner an Bord des Schiffes gezählt, von denen jeweils die Hälfte Männer und Frauen waren. Dem Aussehen nach waren sie alle zwischen fünfundzwanzig und dreißig und wirkten körperlich fit und intelligent. Offensichtlich war diese Besatzung von der eigentlichen Organisation der Freunde nach ihrer Tauglichkeit für diese Mission ausgewählt worden. Alle folgten der von Shira demonstrierten Glatzen-Mode – einige hatten, wie Berg amüsiert feststellte, sich sogar die Wimpern entfernt. Aber man konnte sie erstaunlich leicht voneinander unterscheiden; sie sah, daß die Form des menschlichen Schädels so vielgestaltig war – und eine Augenweide sein konnte – wie Gesichtszüge.
    »Ihr habt einiges geleistet, um es so weit zu schaffen«, bemerkte Berg.
    »Mehr als nur einiges«, entgegnete Shira cool. »Unser Schiff hat das Portal erfolgreich durchflogen, ohne signifikante Schäden oder sonstige Beeinträchtigungen. Mit unseren Vorräten – und unserer Recyclinganlage – könnten wir es in diesem Orbit um Jupiter viele Jahre aushalten. Lange genug für unser Vorhaben.« Sie lächelte. »Ja, wir haben wirklich etwas geleistet.«
    »Ja.« Mit düsterer Miene musterte Berg den geschäftigen Haufen der Freunde. »Weißt du, es wäre für mein Verständnis von großer Hilfe, wenn du mir erklären würdest, worum es bei diesem verdammten Projekt überhaupt geht.«
    Shira sah sie traurig an. »Das wäre nicht opportun.«
    Berg baute sich vor ihr auf, stemmte die Hände in die Hüften und setzte den Feldwebelblick auf, der, wie sie wußte, in vergleichbaren Situationen noch immer gewirkt hatte. »Versteck dich nicht hinter Platitüden, Shira. Zur Hölle mit all dem Unfug, es war mein Schiff – mein Interface – das ihr benutzt habt, um überhaupt so weit zu kommen. Und es war meine Besatzung, die auf der anderen Seite des Wurmlochs verschollen ist und mit ihrem Leben für den Erfolg bezahlt hat, mit dem ihr euch so selbstgefällig brüstet. Ihr schuldet mir also ein bißchen mehr als diese von

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