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Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Titel: Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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oben herab zugeworfenen Brocken.«
    Shiras hübsches, pfirsichhäutiges Gesicht verzog sich auf eine Art, die auf echtes Mitgefühl schließen ließ. »Tut mir leid, Miriam. Ich wollte dich nicht von oben herab behandeln. Aber ich – wir – sind wirklich der Ansicht, daß es nicht richtig wäre, dir davon zu erzählen.«
    »Warum? Sag mir wenigstens das.«
    »Das kann ich nicht. Wenn du über das Projekt Bescheid wüßtest, würdest du selbst verstehen, weshalb ich dir nicht mehr sagen kann.«
    Berg grinste in sich hinein. »Willst du mich für dumm verkaufen? Soll ich mich damit etwa zufriedengeben?«
    »Nein«, erwiderte Shira mit einem strahlenden Lächeln, und wieder spürte Berg für einen Augenblick einen Anflug echter Sympathie für diese fremde, geheimnisvolle Person von der anderen Seite der Zeit. »Aber das ist wirklich alles, was ich dir sagen kann.«
    Berg fuhr mit den Fingern durch ihren drahtigen Haarschopf. »Wovor hast du Angst? Glaubst du, daß ich euch vielleicht stören würde – daß ich versuchen könnte, euch bei dem Projekt in die Quere zu kommen?«
    Shira nickte bestätigend. »Auch wenn du nur ein Teilverständnis bekämst, wäre das möglich. Ja.«
    Berg runzelte die Stirn. »Ich glaube, daß du nicht von Verständnis redest – sondern von Vertrauen. Auch wenn ich wüßte, was ihr vorhabt, könnte ich mich euch entgegenstellen, wenn ich nicht den gleichen irrationalen Glauben an das Gelingen der Sache hätte. Ist es das?«
    Darauf blieb Shira die Antwort schuldig; ihr Blick war klar und unbewegt.
    »Shira, vielleicht brauchst du wirklich meine Hilfe«, sagte Berg. »Ich würde mich nicht unbedingt darauf verlassen, daß mein Schiff flugfähig ist, solange ich nicht einen Blick auf die Triebwerke geworfen und mich davon überzeugt habe.«
    »So einfach ist es nicht, Miriam«, entgegnete Shira. Sie lächelte entwaffnend. »Und ich wünschte, du würdest aufhören, mich zu bedrängen.«
    Berg berührte den Arm des Mädchens. »Shira, wir sind auf derselben Seite«, meinte sie eindringlich. »Siehst du das denn nicht?« Sie deutete in die mutmaßliche Richtung des inneren Sonnensystems. »Ihr könnt die Ressourcen von fünf Planeten – einschließlich der Erde – abrufen. Wenn die Menschen erst einmal wissen, was ihr plant – die Abwehr des Alptraums der Qax-Besatzung – würde man euch jegliche Hilfe gewähren, zu der die Welten in der Lage wären. Ihr hättet das Potential von Milliarden hinter euch.«
    »Es würde nicht funktionieren, Miriam«, wehrte Shira ab. »Denk nur daran, daß wir euch in der Entwicklung um fünfzehn Jahrhunderte voraus sind. Da gibt es nicht viel, was dein Volk für uns tun könnte.«
    Berg versteifte sich und wich vor dem Mädchen zurück. »Wir könnten verdammt viel tun, Shira. Was, wenn die Qax uns durch das Portal zurück in die Vergangenheit folgen? Würdet ihr keine Hilfe benötigen, um sie abzuwehren?«
    »Wir können uns selbst verteidigen«, erwiderte Shira ruhig.
    Das jagte einen Schauer durch Berg, aber sie ließ nicht locker: »Dann stell dir hundert schwerbewaffnete GUT-Schiffe vor, die durch dieses Portal in die Zukunft vorstoßen. Sie könnten einen enormen Schaden anrichten…«
    Shira schüttelte den Kopf. »Ein einziges Spline-Kampfschiff würde sie augenblicklich wegputzen.«
    »Dann laß uns die Jahrhunderte nutzen, die wir gewonnen haben.« Berg schlug mit der Faust auf die Handfläche. »In dieser Zeit gibt es nicht auch nur einen Qax, der etwas von der Existenz der Menschheit weiß. Wir könnten uns aufmachen und sie in ihrem Nest ausräuchern. Wenn ihr uns das Geheimnis des Squeem-Hyperantriebs verratet, könnten wir eine überlichtschnelle Armada aufstellen und…«
    Shira lachte glockenhell. »Du bist so melodramatisch, Miriam. So aggressiv!« Sie formte mit den Händen einen großen Quader. »In diesem Moment betreiben die Qax bereits ein interstellares Handelsimperium, das Hunderte von Sonnensystemen umspannt. Die Vorstellung, daß eine schlecht ausgerüstete Truppe von Menschen anderthalb Jahrtausende vor meiner Zeit die Hoffnung hegt, diese Macht zu besiegen, ist, offen gesagt, lachhaft. Und, außerdem – wir sind keine Hyperraum-Ingenieure. Wir könnten euch die ›Geheimnisse‹ des Squeem-Antriebs deshalb auch gar nicht ›verraten‹, wie du dich ausgedrückt hast.«
    »Dann laßt ihn von unseren Ingenieuren untersuchen.«
    »Jeder derartige Versuch würde die Verwüstung des halben Planeten zur Folge haben.«
    Berg spürte,

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