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Xeelee 3: Ring

Xeelee 3: Ring

Titel: Xeelee 3: Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Einsparung. Louise, ich glaube, daß Seilspinnerin diese raumgleichen Trajektorien in geschlossene zeitgleiche Kurven umwandelt.«
    Louise starrte auf das Setzling-Raumschiff; sie spürte den Drang, danach zu greifen und es aus der Luft zu holen. »Aber warum, Mark? Und wie?«

    »Ich weiß, was eine geschlossene zeitgleiche Kurve ist«, sagte Seilspinnerin. Erneut ließ sie das Schiff stoppen und riß den Bug zum String hinüber; obwohl sie noch immer von der unglaublichen Beschleunigung abgeschirmt wurde, mußte sie nach Luft schnappen, als das Universum um sie herumwirbelte. »Die eigentliche Mission der Great Northern mit ihrem Wurmloch bestand darin, dem Segment einer geschlossenen zeitgleichen Kurve zu folgen…«
    Ja. Eine geschlossene zeitgleiche Kurve ist ein Kreis in der Zeit. Wenn man einer geschlossenen zeitgleichen Kurve bis zu ihrem Ursprung folgt, wird man schließlich wieder sich selbst begegnen, Seilspinnerin… Geschlossene zeitgleiche Kurven machen Zeitreisen möglich.
    Erneut stob der Nightfighter auf das kosmische String-Paar zu; erneut riß Seilspinnerin an den Waldos und warf das Schiff herum. Die großen Schwingen peitschten durch die Raumzeit.
    »Wie lange noch, verdammt?« schrie sie.
    Seilspinnerin, jede Umkreisung des Stringpaares bringt uns tausend fahre in die Vergangenheit zurück. Aber wir müssen hundert Jahrtausende zurückreisen, oder sogar noch mehr…
    »Hundert Durchgänge«, flüsterte sie.
    Wirst du es schaffen, Seilspinnerin? Hast du die Kraft dazu?
    »Nein«, gestand sie. »Aber ich glaube nicht, daß ich eine andere Wahl habe, oder?«

    Verwirrt schaute Lieserl sich in der abgedunkelten Kammer um. Die helle Lampe des ’bots war erloschen. Plötzlich waren die Wände nur noch düstere graue Flächen, die klaustrophobisch über ihrem Kopf zusammenliefen.
    »Lieserl.« Marks aus der Finsternis ragendes Gesicht hing vor ihr; die blauen Augen und weißen Zähne stachen durch die Dunkelheit. Er hatte die menschliche Trägheit abgelegt und bewegte sich jetzt im Nanosekunden-Tempo.
    Vage dachte sie an den armen Uvarov, der in der Human-Zeit eingefroren im Boot saß und nicht in der Lage war, ihrem hochfrequenten insektenhaften Summen zu folgen. »Was ist los? Was ist geschehen?«
    »Der ’bot ist ausgefallen. Lieserl, er wurde von den Schiffs-Prozessoren gesteuert. Also muß die Verbindung zum Schiff abgebrochen sein…«
    Sofort spürte sie diesen Verlust der Prozessorunterstützung. Sie fühlte sich, als ob sie in eine Zwielicht-Höhle mit Echo-Effekt geworfen worden wäre; sie spürte, wie sie abdriftete.
    »Sie haben uns aufgegeben.«
    »Vielleicht hatten sie keine andere Wahl, Lieserl.«
    Also werde ich die Erfahrung des Todes machen. Aber – so plötzlich?
    Natürlich konnte Lieserl überleben – genauso wie Mark, als Projektion an Bord der Northern. Aber diese Projektion – sie, diese einzigartige Manifestation ihres alten Bewußtseins – konnte nicht nur von den Prozessoren des Bootes mit ihrer limitierten Kapazität aufrechterhalten werden.
    Sie spürte Bedauern, daß sie nie in der Lage sein würde, Louise und Seilspinnerin von den unglaublichen kleinen Menschen zu erzählen, die sich im Innern des Neutronenstern-Flusses aufhielten.
    Sie griff nach Mark. Ihre Raumanzüge verschmolzen miteinander; verzweifelt preßten sie ihre Körper aneinander. Mit tiefer, leidenschaftlicher Sehnsucht suchte sie mit den Lippen Marks warmen Mund, und…

    »Teufel. Und wir können nicht einmal mit ihr sprechen.« Louise schaute aus dem Haus und überflog die Lebenskuppel in der Richtung, in der sich der Käfig des Nightfighters befinden mußte. »Mark, Seilspinnerin ist zwar eine intelligente Frau, aber sie ist keine Expertin in Sachen String-Dynamik. Und außerdem hat sie dort draußen keine signifikante Prozessorunterstützung. Ich weiß nicht einmal, wie sie die Flugbahnen berechnet, denen wir folgen.«
    Mark runzelte die Stirn. »Ich… – warte.« Er hob die Hand und schien in sich hineinzusehen, das Gesicht wurde ausdruckslos.
    »Was ist?«
    »Wir stehen. Ich meine, wir umkreisen das String-Paar nicht mehr.« Er überlegte. »Louise, ich habe einhundertsieben komplette Umläufe gezählt…«
    »Louise? Mark?«
    Die Stimme drang aus der Luft dicht bei Louises Ohr. »Ja, Froschfängerin. Ich höre dich. Wo bist du?«
    »Ich bin im Wald. Ich…«
    »Ja?«
    »Ich glaube, ihr solltet lieber mal raufkommen.«
    Louise schaute Mark an; der runzelte nur die Stirn, und zweifellos war

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