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Xeelee 3: Ring

Xeelee 3: Ring

Titel: Xeelee 3: Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Blasrohr und den kleinen Beutel mit gefiederten Pfeilen an der Hüfte.
    »Was ist los?« fragte Morrow trocken. »Noch mehr Probleme mit menschlichem Körpergeruch?«
    Sie drehte sich um und schaute mit großen Augen durch ihre Brille. »Das nicht. Aber etwas… Etwas stimmt nicht.«
    Pfeilmacher hob den Kopf. »Ich rieche es auch.«
    »Beschreibe es«, schnappte Uvarov.
    »Stechend. Rauchig. Ein bißchen wie Feuer, aber intensiver…«
    Uvarov grunzte. Er klang irgendwie zufrieden. »Vielleicht Kordit.«
    Pfeilmacher schaute verständnislos drein. »Was?«
    Sie erreichten das Ende der Rampe. Hastig, wobei beide Waldmenschen ihre Waffen in den Händen hielten, steuerten sie auf die Schleuse zu, durch die Uvarov heruntergelassen worden war.
    Als sie sich der Schleuse näherten, verlangsamten sich ihre Schritte auf eine Art, die fast synchronisiert wirkte. Die Drei – Pfeilmacher, Morrow und Seilspinnerin – standen da und starrten die Schleuse an.
    Uvarov wandte den Kopf nach links und rechts. »Sagt mir, was nicht stimmt. Es ist die Schleuse, nicht wahr?«
    »Ja.« Morrow trat vorsichtig vor. »Ja, es ist die Schleuse.« Der Metallzylinder war irgendwo im mittleren Bereich aufgeplatzt; verbogene und verschmorte Metallteile, keines größer als seine Hand, waren auf dem Boden des Decks verstreut. Es stank nach Rauch und Feuer – wahrscheinlich Uvarovs Kordit.
    Pfeilmacher stand unbeweglich und mit offenem Mund da und packte seinen Bogen. Seilspinnerin rannte zur nächsten Schleuse, wobei ihre nackten Füße auf dem Metallboden patschten.
    Uvarov nickte. »Simpel und effektiv. Wir hätten damit rechnen müssen.«
    Morrow bückte sich und hob ein Stück des Zylindermaterials auf; aber das verbogene, versengte Fragment war noch heiß, und er ließ es hastig fallen.
    Seilspinnerin kam atemlos wieder zurückgelaufen. Ihre Augen waren geweitet, und sie wirkte sehr jung; sie ging auf ihren Vater zu und packte ihn am Arm. »Sie haben die andere Schleuse auch zerstört. Ich glaube, daß keine mehr intakt ist. Die Schleusen sind unpassierbar. Wir können nicht mehr nach Hause.«
    »Das sollten wir nachprüfen«, flüsterte Uvarov. »Aber ich glaube schon, daß sie recht hat.«
    Morrow klatschte die Faust auf die Handfläche. »Warum? Ich begreif’s einfach nicht. Warum diese Zerstörung – diese Verschwendung?«
    »Ich habe dir doch gesagt, warum«, erwiderte Uvarov ungerührt. »Die Existenz des Oberdecks war eine inakzeptable Provokation für das Weltbild von Milpitas und dem Rest deiner verdammten Planer. Ich glaube nicht einmal, daß sie das Walddeck selbst irgendwie in Mitleidenschaft gezogen haben. Es zu versiegeln – es vor sich selbst zu versiegeln, anscheinend für immer – müßte wohl denselben Zweck erfüllen.«
    »Aber das ist doch Irrsinn«, protestierte Morrow.
    »Das hat auch niemand in Abrede gestellt«, zischte Uvarov. »Wir sind menschliche Wesen. Was kann man da schon anderes erwarten?«
    Pfeilmacher schritt über den Boden. Mit Nervosität registrierte Morrow, daß sich die Rückenmuskeln des kleinen Mannes zornig anspannten; Pfeilmachers Gesichtsbemalung loderte. »Ob das beabsichtigt war oder nicht, wir sind hier gefangen. Wir befinden uns in echter Gefahr. Was, zum Teufel, sollen wir jetzt tun?«
    Der Zorn angesichts der dummen und verschwenderischen Zerstörung der Schleusen schien Morrows Angst neutralisiert zu haben. »Ich werde euch helfen. Ich werde euch nicht im Stich lassen. Ich werde euch zu mir nach Hause mitnehmen – ich lebe allein; ich könnte euch dort verstecken. Später finden wir dann vielleicht eine Möglichkeit, eine Schleuse wieder zu öffnen, und…«
    Pfeilmacher wirkte dankbar; aber bevor er noch etwas sagen konnte, rollte Uvarov nach vorne.
    »Nein. Wir werden nicht mehr in den Wald zurückgehen.«
    »Aber, Uvarov…«, wandte Pfeilmacher ein.
    »Es hat sich nichts geändert.« Uvarov schwenkte seinen blinden Kopf in alle Richtungen. »Seht ihr das denn nicht? Pfeilmacher, du hast die Sterne selbst gesehen. Der Flug des Schiffes ist vorbei. Und wir müssen weitergehen.«
    Seilspinnerin klammerte sich an den Arm ihres Vaters. »Weitergehen? Wohin?«
    »Wir werden weitermachen, ungeachtet der Reaktion dieser verdammten Narren von Survivalists. Diese Decks hinunter und noch weiter… Bis zum Interface selbst.«
    Pfeilmacher, Seilspinnerin und Morrow wechselten besorgte Blicke.
    Uvarov legte den Kopf in den Nacken und präsentierte seine knochige Kehle. »Wir haben fünf

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