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Xeelee 3: Ring

Xeelee 3: Ring

Titel: Xeelee 3: Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Seilspinnerin vorbei. Er erreichte die Plattform und sprang darauf. »Pragmatikerin«, flüsterte er. »Ich bin’s. Morrow.«
    Pragmatikerin kam zögernd auf die Füße. Sie schob sich eine Brille aus dem Gesicht. Morrow sah, daß ihre breiten Schultern schweißbedeckt waren; wo die Schutzbrille gesessen hatte, waren die Augen schmutzumrandet. »Was, zum Teufel…«
    »Alles in Ordnung. Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Morrow. Was ist los?«
    »Du mußt uns durchlassen.«
    »Uns?« Pragmatikerin schaute nervös in die über ihr liegende Dunkelheit.
    »Ich habe die Waldmenschen bei mir. Du erinnerst dich.«
    »Natürlich erinnere ich mich, und zwar verdammt gut.« Aus einem Reflex heraus nibbelte Pragmatikerin ihren steifen Arm und zog sich zur Wandung des Schachts zurück. »Diese kleine Verbrecherin hat auf mich geschossen.«
    »Ja, aber – sie hatte einfach Angst. Hör mir zu – du mußt uns durchlassen. Durch diese Barriere.«
    Pragmatikerin musterte ihn mit einem Gesicht, das Verwirrung und Mißtrauen ausdrückte. »Warum? Was hast du vor?«
    »Weißt du es denn nicht?« Womöglich, so überlegte Morrow indessen, wußte Pragmatikerin tatsächlich nichts… Die Planer hatten aller Wahrscheinlichkeit nach die Anweisung erteilt, alle alten Schächte dichtzumachen, ohne dies näher zu begründen. Nur um ihn zu fangen, und die Waldmenschen dazu. Ich hatte wirklich Glück, daß ich auf Pragmatikerin gestoßen bin…
    »Ich bin kein Dummkopf, Morrow«, versicherte Pragmatikerin. »Ich weiß zwar nicht genau, was hier vorgeht. Aber offensichtlich versuchen die Planer, diese Baumleute einzufangen. Und das wundert mich auch nicht. Sie sind nämlich Killer. Und wenn du ihnen hilfst…«
    »Hör zu. Die Planer sind die Killer. Oder zumindest versuchen sie, euch in Killer zu verwandeln.« Morrow beschrieb die Armbrüste und angespitzten Haken, Waffen, die aus ganz normalen Gebrauchsgegenständen hergestellt worden waren.
    Während er sprach, schienen sich Morrows Gedanken zu jagen und Induktionsschleifen zu ziehen. Er erinnerte sich, daß Uvarov ihn der Naivität geziehen hatte. War es wirklich möglich, daß Suprahet diese Leute so schnell bewaffnet hatte, als Reaktion auf das Erscheinen der Waldmenschen?
    Nein, befand er. Dazu hätte die Zeit nicht ausgereicht. Suprahet mußte ein Waffenarsenal angelegt haben.
    Aber Pragmatikerin schüttelte nur den Kopf. »Ich glaube dir nicht«, sagte sie.
    »Glaub es nur«, erwiderte Morrow. »Seilspinnerin – das Baummädchen – wurde in den Arm geschossen. Mit einem geschliffenen Kletterhaken, verdammt. Soll ich dir die Wunde vielleicht auch noch zeigen?«
    Pragmatikerin wirkte unsicher. »Ich… nein.«
    »Pragmatikerin, wenn du uns durchläßt, werden wir frei sein. Die Planer werden uns sicher nicht weiter als bis Deck Vier verfolgen; das ist der letzte Punkt, an dem sie uns aufhalten können… Aber wenn du uns hier festhältst, wirst du uns töten, genauso, wie wenn du die Armbrust selbst betätigt hättest…«
    Morrow versuchte, seinen heftigen Atem zu kontrollieren und vor Pragmatikerin seine zunehmende Angst zu verbergen.
    »…In Ordnung.« Plötzlich trat Pragmatikerin symbolisch zur Seite. »Ich weiß zwar nicht, warum ich es tue, aber – geht weiter. Beeilt euch. Ich werde ihnen sagen, daß ich euch nicht gesehen hätte.«
    Morrow streckte eine Hand aus, ließ sie dann aber wieder sinken. »Danke.«
    Pragmatikerin runzelte die Stirn. »Geh einfach, Mann.« Sie bückte sich und begann mit der Kraft ihres unverletzten Arms, eine teilweise verschweißte Platte hochzubiegen, um so einen engen Durchschlupf durch die Sperrplattform zu schaffen.
    Nach einem Augenblick des Zögerns kletterten die Waldmenschen die Leiter hinunter und trafen leicht auf der Plattform auf. Pragmatikerin schaute Seilspinnerin an. Die gab den Blick zurück, wobei sie unwillkürlich über das Blasrohr an ihrer Hüfte fuhr.
    »Weiter«, sagte Morrow zu Seilspinnerin. »Durch diese Platte.«
    Die Waldmenschen eilten mit patschenden, bloßen Füßen über die Plattform, und Seilspinnerin stieg durch das Loch hinab.
    Pragmatikerin starrte Uvarov an, der auf Pfeilmachers Schulter saß.
    »Ist er tot?«
    »Wer? Der alte Mann? Noch nicht, aber viel fehlt nicht mehr, befürchte ich… Wenn wir uns mal wieder sehen, werde ich es dir erklären.«
    »Aber du wirst nicht mehr zurückkommen, nicht wahr?« Das grobe Gesicht von Pragmatiker in war ernst.
    »… Nein. Ich glaube nicht.«
    Pragmatikerin trat

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