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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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kompliziertestes Werkzeug der Speer war und wo die Muskeln von Mensch oder Tier die einzige Kraftquelle darstellten. Der Hafen glich einer gigantischen Maschine, die nur den einen Zweck hatte, Fischer in den UnterMantel zu schicken. Er hatte den Eindruck, selbst ein Teil dieser Maschinerie zu sein oder im Herzen eines aus Holz und Seilen bestehenden Giganten zu arbeiten…
    Bzya war der einzige Arbeiter, der Farr akzeptierte. Als ob die Unzufriedenheit mit ihrem Schicksal, hier in diesem lauten, stinkenden Inferno, sich gegen sie selbst und gegen die anderen gerichtet hätte. Doch in jeder neuen Schicht schienen die Arbeiter einen gewissen Rhythmus zu finden, und eine Aura der Kameradschaft legte sich über das Band – eine Aura, die, wie Farr erkannte, sogar auf ihn abstrahlte, wenn er nur den Mund hielt.
    Er vermißte Dura und die anderen Menschlichen Wesen, und er vermißte das Leben am Oberlauf. Sein Arbeitseinsatz in diesem Hafen schien bis in alle Ewigkeit zu dauern. Aber er war in der Lage, sich mit seinem Schicksal zu arrangieren, solange er sich auf die Arbeit konzentrierte und die kleinen Freuden des Lebens genoß. Eine Schicht nach der anderen, das war das Geheimnis, das Bzya ihm verraten hatte. Und…
    »Du.«
    Eine Hand legte sich auf seine Schulter, und dann wurde er rabiat vom Fließband weggezerrt.
    Hosch blickte ihn düster an, wobei seine Nüstern in schwächlichem Weiß glühten. »Andere Aufgabe«, knurrte er.
    »Welche?«
    »Eine Glocke«, sagte Hosch.

    Als Dura sich Frenks Decken-Farm näherte, wirkte sie zunächst winzig, wie der Handabdruck eines Kindes vor dem Hintergrund der Kruste. Sie saß zusammen mit zwanzig anderen Kulis in einem großen Wagen, der von einem Dutzend kräftiger Luft-Schweine gezogen wurde. Die anderen Kulis indes schienen sich mehr für eine andere Farm zu interessieren, die noch weiter entfernt war als Frenks Anwesen. Wie Dura erfuhr, war sie Eigentum von Hork IV, dem Vorsitzenden von Parz City. Anstatt sich seinen dienstlichen Obliegenheiten zu widmen, führte der zerstreute Vorsitzende lieber landwirtschaftliche Experimente auf der Kruste durch und legte die Regierungsgeschäfte derweil in die Hände seines intriganten Sohnes. Angeblich gediehen auf Horks Decken-Farm mehr als mannshohe Weizenhalme und Krusten-Bäume, die nicht länger waren als ein menschlicher Arm und mit Kernstoff-Draht umwickelt waren…
    Dura war kaum in der Lage, sich auf dieses Geschwätz zu konzentrieren. Die Vorstellung, mit diesen Dumpfbacken auf der Kruste festzusitzen, war niederschmetternd.
    Schließlich füllte Frenks Decken-Farm das Klarholz-Fenster aus. Der Wagen landete inmitten einer Anzahl von Holzschuppen, und die Türen öffneten sich.
    Dura stieg aus und entfernte sich von den anderen. Sie sog die klare, frische Luft ein und genoß das Prickeln in Lunge und Kapillaren. Die Luft erstreckte sich als riesige, durchgehende Schicht bis hin zum Stern; sie hatte den Eindruck, sich in der Lunge des Sterns selbst zu befinden. Nun, die Gesellschaft ließ zwar etwas zu wünschen übrig, aber zumindest roch die Luft hier nicht so, als ob sie bereits die Lungen von einem Dutzend Leuten durchströmt hätte.
    Sie wurden von Qos Frenk persönlich begrüßt. Er winkte Dura heraus, wobei er sie mit unverhohlener Sympathie anlächelte, und während die anderen Kulis in den Baracken verschwanden, erbot er sich, ihr die Farm zu zeigen.
    Der adrette, rundliche Frenk schwamm tapfer neben ihr her, wobei sein pinkfarbenes Haar auf dem reich bestickten Umhang wallte. »Die Arbeit ist zwar nicht schwierig, aber sie erfordert Konzentration und Sorgfalt… Qualitäten, die bei den Kulis heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich sind. Aber ich bin sicher, daß du deine Arbeit gut machen wirst, meine Liebe.«
    Dura trug einen grob gewirkten Overall aus Naturfasern, den Ito ihr zum Abschied geschenkt hatte. Beim Schwimmen kratzte er auf der Haut, und sie hätte ihn am liebsten ausgezogen. Auf dem Rücken hatte sie einen runden Holzbehälter – einen Luft-Tank, den sie schon bei Toba gesehen hatte und zu dem eine Gesichtsmaske gehörte, die sie beim Einatmen der dünnen Luft des oberen Mantels unterstützen sollte. Das sperrige, ungewohnte Gerät behinderte sie noch mehr als die Stadt-Kleidung, doch Frenk bestand darauf, daß sie es mitführte. »Gesundheitsbestimmungen«, hatte er mit einem Achselzucken gesagt, wobei der bestickte Umhang sich über den schmalen Schultern bauschte.
    Unter dem Overall

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