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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Für diejenigen, die nach Parz zurückkehren wollten, bot Frenk Mitfahrgelegenheiten an; der Rest hatte sich zerstreut, um auf den benachbarten Decken-Farmen Arbeit zu suchen.
    Langsam wurde Dura sich des Umstands bewußt, daß sie die Arbeit verloren hatte, mit der sie Addas Krankenhausaufenthalt finanzieren wollte. Schockiert beschloß sie, zu ihren Leuten, den Menschlichen Wesen zurückzukehren. Später, wenn die Dinge sich wieder beruhigt hatten, würde sie vielleicht nach Parz zurückkehren und sich überlegen, wie sie das Problem mit Farr und Addas Schulden löste.
    Nun, beim Blick in Philas’ ausdrucksloses Gesicht, fragte sie sich, wonach sie bei den Menschlichen Wesen überhaupt gesucht hatte. Vielleicht hatte sie insgeheim die kindliche Hoffnung gehegt, daß alles noch so sei wie damals, als sie ein kleines Mädchen gewesen war… als der starke Logue sie beschützt hatte und die Welt ein – vergleichsweise – stabiler und sicherer Ort gewesen war.
    Natürlich war das eine Illusion. Es gab keinen Ort, an dem sie sich verstecken konnte, und niemanden, der nach ihr suchte.
    Sie schlug die Hände vors Gesicht. Ihr wurde bewußt, daß sie sich durch ihre Rückkehr nur der Gefahr des Verhungerns ausgesetzt hatte und erneut die Verantwortung für die Menschlichen Wesen übernommen hatte. Sie schämte sich ihrer Selbstsucht.
    Wäre ich doch nur nach Parz zurückgekehrt. Ich hätte Farr gesucht und eine Möglichkeit zum Überleben gefunden. Vielleicht hätte ich auch vergessen, daß die Menschlichen Wesen jemals existiert haben…
    Sie straffte sich. Philas wartete auf sie; ein schwermütiger Ausdruck lag auf ihrem schönen Gesicht. »Philas, hier können wir nicht bleiben«, sagte Dura. »An diesem Ort können wir nicht überleben.«
    Philas nickte. »Aber wir haben keine andere Wahl.«
    »Haben wir doch«, sagte Dura seufzend. »Ich hatte dir doch von Parz City erzählt… Philas, wir müssen dorthin gehen. Es ist zwar ein weiter Weg, und ich weiß auch noch nicht, wie wir die Reise bewerkstelligen sollen. Aber es gibt dort Nahrung. Es ist unsere einzige Hoffnung.«
    »Was sollen wir denn in Parz City? Und wie kommen wir überhaupt an Lebensmittel?«
    Dura war zum Lachen zumute. Wir werden eben betteln, sagte sie sich. Wir werden Vagabunden sein; wenn wir Glück haben, geben sie uns etwas zu essen, anstatt uns aufs Rad zu flechten. Und…
    »Dura!«
    Mur brach mit schreckgeweiteten Augen aus dem Wald.
    Duras Hände glitten zum Messer. »Was ist denn los?«
    »Da ist etwas außerhalb des Waldes… Eine Kiste aus Holz. Von Luft -Schweinen gezogen! Genauso, wie du es beschrieben hast, Philas…«
    Dura drehte sich um und schaute durch den lichten Blättervorhang. Dort, hinter den entlaubten Bäumen am Waldrand, wartete ein großer, schnittiger Luft-Wagen.
    »…Dura… Oberströmlerin Dura… Wenn du mich hörst, zeige dich. Dura…«, ertönte eine verstärkte Stimme.

    »Berichte mir über die Xeelee«, sagte Hork V.
    Das Vorzimmer des Palasts war eine ungefähr fünf Mannhöhen durchmessende, im Garten vertäute Sphäre. Ein Netzwerk aus Leinen zog sich durch das Innere, und hier und da waren bequeme Netz-Kokons aufgehängt. In kleineren Netzen befanden sich Getränke und Süßigkeiten.
    Adda, Muub und Hork belegten drei der Kokons im Zentrum des Raums. Adda fühlte sich, als ob er im Netz einer Krusten-Spinne gefangen wäre.
    Zudem war er von Horks ruppigem Ton und dem stechenden Blick unter dem lächerlichen Haarschopf unangenehm berührt. Das war also der neue Vorsitzende des Komitees von Parz. Na und? Solche Titel bedeuteten Adda überhaupt nichts, und wenn sich das doch einmal ändern sollte, wäre es ein trauriger Tag.
    Adda beschloß, sie warten zu lassen und ließ den Blick durch die gediegen eingerichtete Kammer schweifen.
    Die bemalten Wände waren natürlich ein Witz. Sie sollten dem Betrachter die Illusion der freien Luft vermitteln. Er studierte die Feldlinien und die purpurne Farbe, die das Quanten-Meer darstellen sollte. Wie absurd, sagte Adda sich, daß diese Städter sich erst in ihren Kisten aus Holz und Kernstoff von der Außenwelt abschotteten und dann so viel Mühe auf die Abbildung dessen verwandten, das sie draußen im Original finden konnten.
    Der Mittelpunkt des Vorzimmers wurde durch einen Vortex-Ring markiert. Adda mußte sich eingestehen, daß er durchaus eindrucksvoll war. Er befand sich in mehreren ineinandergesteckten Kugeln aus Klarholz, die um drei Achsen rotierten und so den

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