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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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durch einen der Korridore der Stadt-Welt und riss eine Geröll- und Brockenlawine hinter sich her. Rund um mich lagen sterbende Geister, ihre stolzen Körper geschrumpft.
    Als ich den Korridor zurückblickte, sah ich eine silberne Halbkuppel wie ein riesiges Auge hinter uns herstarren.
    »…Botschafter?«
    »Ich bin hier, Jack. Immer noch.«
    Wir stiegen auf, ließen die StadtWelt unter uns. Geisterärzte schwebten an Fallschirmen auf unser Schiff, um die Verwundeten zu versorgen.
    Die StadtWelt veränderte sich.
    Aus einer Unzahl von Toröffnungen strahlte helles weißes Licht auf die dunkle Materie des roten Riesen. Die mächtigen Antriebsbauten an den Polen waren defekt, ein Funkenregen sprühte über dem, der uns am nächsten lag. Ein Geschwader schwerer Geisterschiffe hielt auf die Antriebe zu.
    »Was haben die vor, Botschafter?«
    »Wir müssen alles daransetzen, um die Antriebe zu reparieren! Sonst stürzt der Mond in den Kern… Jack, wir konnten das Anwachsen der Planckblase in dieser Höhle da unten nicht steuern. Wir haben Angst.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen.«
    »Wir werden jetzt versuchen, den Mond aus dem Kraftfeld des Riesen zu hieven.«
    »Und dann?«
    »Dann müssen wir einen Weg finden, um die Blase unter Kontrolle zu bringen.«
    Ich starrte auf den Kern des Riesen. »Sie wird euch ruinieren, Botschafter. Wo liegen die Grenzen, wann kann sie nicht mehr weiter wachsen?«
    »Es gibt keine Grenzen. Nur die Xeelee… vielleicht.«
    »Die Xeelee sind keine Götter. Hören Sie zu, Botschafter. Haben Sie irgendeinen Einfluss auf die Operationen hier?«
    »Warum?«
    »Stoppen Sie die Reparaturarbeiten.«
    »Dazu habe ich keine Befugnis.«
    »Dann suchen Sie den, der die Befugnis hat. In meiner Eigenschaft als Botschafter der Menschheit fordere ich Sie hiermit offiziell dazu auf. Haben Sie das verstanden, Botschafter?«
    »Ja, Jack. Aber warum wollen Sie das?«
    »Weil ich genauso Angst habe wie Sie. Aber ich glaube, es gibt einen Ausweg.«
    Die Geister kuppelten die Antriebsaggregate von der StadtWelt ab. Innerhalb einer Stunde hatte die Planck-Blase den lädierten Mond restlos in die Knie gezwungen – silberglänzend hing er im Glutherd des Roten Riesen.
    Sie holten uns heraus. Ganze Kolonnen ramponierter Geisterschiffe waren auf der Flucht, spiegelten sich in der reflektierenden Haut der Blase.
    Einen Tag dauerte es, und dann hatte die Blase den Kern des Sterns zugrunde gerichtet… Sie hatte mittlerweile eine Ausdehnung von fünfzehntausend Kilometern erreicht und wuchs immer noch an. Auf ihrer monströsen Hülle türmten sich gewaltige Wellen auf, liefen gegeneinander wie raue See. Das Ding glitt in den Kern, schmelzender Wasserstoff schloss sich glatt und geschmeidig um das glänzende Ovoid, in den Hohlräumen flammte und flackerte es.
    Eine Stunde später war es soweit: Der Kern implodierte.
    Körperlos trieb ich mit dem Botschafter über virtuelle Bilder des kollabierenden Kerns dahin und wünschte mir nur, dass Eve das noch hätte erleben können.
    Inzwischen waren die Geister natürlich selbst dahintergekommen. Trotzdem – ich konnte mich nicht zurückhalten, musste noch ein wenig darauf herumreiten: »Ihre beiläufige Bemerkung über den Degenerationsdruck auf die Elektronen hat mich draufgebracht. Angenommen, im Kern des Sterns wird die Planck’sche Konstante auf Null reduziert. Die höheren Quantenzustände kollabieren – Spinwerte zum Beispiel fallen von Planck’schen Vielfachen auf Null.«
    Das Pauli’sche Ausschließungsprinzip gilt nicht mehr, und der Degenerationsdruck auf die Elektronen fällt aus. Der Kern implodiert. Erreicht jenen kritischen Punkt, an dem die Verdichtung so groß ist, dass er zum Neutronenstern und endlich zu einem Schwarzen Loch wird.
    »Allerdings«, meinte der Botschafter, »haben Sie ein paar Kleinigkeiten nicht in Betracht gezogen. Spitzfindigkeiten vielleicht…« Genüsslich rieb er mir das hin. »Aber zum Beispiel kann der Spinwert eines Elektrons niemals Null sein. Genauso wenig der eines Fermions. Möglicherweise zerfallen die Fermionen des Kerns zu Bosonen. Wie Photonen etwa… Gar nicht uninteressant, was sich physikalisch da drinnen abspielen würde.«
    »Mag ja sein. Auf alle Fälle aber hat es funktioniert, oder nicht?«
    »Doch. Hat es. Wir haben verhindert, dass die Blase sich bis auf Planck-Null ausgedehnt hat. Haben sie für immer und ewig innerhalb eines Energiehorizontes eingeschlossen.«
    »Und damit auch den Planck’schen

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