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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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ganze Schichten des Begleitsterns wurden abgeschält. Der Rest des Riesen kollabierte zu einer verschrumpelten, schnell rotierenden Schlackekugel. Sie hatte die Masse der irdischen Sonne, durchmaß aber nur zehn Meilen.
    Der neu entstandene Neutronenstern riss Materie aus dem Begleiter und drehte sich immer schneller. Die Rotation deformierte ihn, bis er schließlich zu einem Diskus abgeflacht war und der Rand sich mit einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit bewegte. Die Fliehkräfte hoben die mörderische Schwerkraft des Sterns auf, und es entstand eine Akkretionsscheibe aus normaler Materie…
    Ein menschliches Schiff war hierher verschlagen worden, ein Relikt aus einem längst vergessenen Krieg. Rodi fand das Wrack in einem engen Orbit um den Neutronenstern. Die Besatzung hatte weder die Möglichkeit gehabt, in den Hyperraum zurückzukehren, noch um Hilfe zu rufen.
    Und in diesem desolaten System hatte es nur einen Ort gegeben, an dem nach menschlichem Ermessen Leben möglich war…
    Auf Rodis Monitoren zeichnete der Neutronenstern sich als rotglühende Scheibe ab. Ein Punkt am Rand strahlte grünes Laserlicht ab. Es handelte sich um eine Botschaft in etwas, das ›Morsezeichen‹ hieß. Die Botschaft bestand aus einem einzigen, altenglischen Wort: »Mayday. Mayday…«
    Rodi strahlte in derselben alten Sprache und im selben Code eine Antwort ab. »Ich repräsentiere die Exaltation der Integralität. Was bedeutet ›mayday‹?«
    Die Antwort kam einen Tag später.
    »Es wird um Verzeihung für die Verzögerung gebeten. Es hat eine Weile gedauert, den Comms-Offizier ausfindig zu machen. Ich bin der Comms-Offizier. Was führt dich zu uns?«
    »Mein Name ist Rodi. Ich bin in einer Exaltation von Archen hierher gereist. Ich bringe euch die frohe Kunde der Integralität…«
    »Bist du menschlich?«
    »Ja, natürlich. Wann seid ihr hier gestrandet?«
    »Wo gestrandet?«
    Rodi rieb sich das Kinn. »Soll ich euch von Ereignissen in den Galaxien berichten? Oder von den Kriegen mit den Xeelee?«
    »Was sind Galaxien? – Ich ziehe die Frage zurück. Du musst wissen, dies ist das erste Mal, dass das Comms-System eine Antwort bekommen hat…«
    »Wieso ist es dann noch in Betrieb?«
    »Weil es seit jeher in Betrieb ist. Die Rolle des Comms-Offiziers wird von der Mutter auf die Tochter übertragen. Wir wissen, dass wir von woanders kommen. Das Comms-System ist die einzige Verbindung zu diesem anderen Ort, unsrem Ursprung. Wie könnten wir es da wohl stilllegen? Kommst du von diesem anderen Ort?«
    »Ja. Ihr seid nicht allein.«
    »Wie beruhigend.«
    Rodi hob eine Augenbraue. Sarkasmus? »Bitte beschreibe eure Welt.«
    »Was für eine Welt?«
    Es dauerte eine Weile, einen gemeinsamen begrifflichen Nenner zu finden.
    Die gestrandete Besatzung hatte die Schicht aus sämiger Flüssigkeit am Rand des Sterns erkannt. Die Flüssigkeit war gesättigt mit komplexen Molekülen, die vom Fusions-Furor der Supernova übrig geblieben waren.
    Es war ihre einzige Hoffnung.
    Sie hatten alles riskiert und das ringförmige Meer einem Terraformen unterzogen. Dann formten sie ihre ungeborenen Kinder.
    Ihre Nachkommen schwammen wie Fische in einem blutroten toroidalen Ozean und radebrechten Englisch. Sie brauchten weder Hände noch Werkzeug; nur das alte Comms-System war ihnen geblieben, mit dem sie Laser-Botschaften in den Himmel ritzten. Rodi stellte sich vor, wie der Comms-Ojfizier mit den Lippen oder der Zunge eine knubbelige Taste bearbeitete.
    Rodi schickte eine kleine robuste Sonde nach unten. Das war etwas Neues für die Fisch-Sippe. Rodi fragte sich, ob sie glaubten, er würde im Innern der Sonde schwimmen.
    Es gab einen Toten im Fisch-Volk. Ein Leichnam löste sich aus einer Schule trauernder Verwandter und stieg langsam an die glühende Oberfläche des Sterns.
    Rodis Sonde nahm eine Gewebeprobe von dem Toten.
    Die Fisch-Leute wurden von der Glotto-Chronologie- Datierungstechnik nicht erfasst. Rodi verlegte sich auf eine Genanalyse. Bei zwei Vergleichsgruppen auf der Erde weicht die genetische Struktur alle fünf Millionen Jahre um ein Prozent voneinander ab.
    Rodi stellte fest, dass die Fisch-Leute bereits seit fünfzigtausend Jahren in ihrem Meer herumschwammen.
    Das empörte ihn. Wie lang hatte dieser verdammte Xeelee-Krieg getobt? Wie viele Menschenleben waren sinnlos geopfert worden?
    Die Integralität riss die Fisch-Leute nicht gerade vom Hocker.
    »Die ganze Menschheit ist in Frieden und Freiheit vereint«, sagte Rodi. »Die Welten

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