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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Anzug sich ab. Die warme stinkende Luft des Spin-Spinnennetzes strömte in den offenen Anzug.
    Sie streifte den Helm ab und zog die Beine aus dem Anzug.
    Der Held reichte ihr die Hand. Der Netz-Tunnel schloss sich schon wieder hinter ihm. »Beeil dich, Thea; gib mir die Hand!«
    Sie schaute zurück. »Aber der Anzug…« Die alte Montur wirkte fast mitleiderregend, wie sie leer und schlaff im Spinnennetz hing.
    »Vergiss den verdammten Anzug. Wir haben keine Zeit mehr. Komm schon…«
    Sie ergriff seine Hand; sie war warm und fest. Grunzend lehnte er sich zurück und riss sie vom Netz los; die letzten klebrigen Fäden lösten sich mit einem Ziepen von der Haut. Als sie endlich frei war, fiel sie gegen den schwer atmenden Helden. Die Kapillaren in seinem schmalen Gesicht hatten sich geweitet. Er schlang die Arme um sie.
    Der Tunnel im Netz hatte sich fast geschlossen: Es führte nur noch ein dunkler zylindrischer Pfad durch die Lagen des Geflechts.
    Und sie sah, wie der massige Kopf der Spin-Spinne sich über den glänzenden Anzug beugte.
    * * *
    »Es scheint meine Lebensaufgabe zu werden, dich zu retten, was?«, sagte der Held trocken.
    »Du hättest den Anzug auch noch retten können.«
    »Vielleicht. Ich weiß es nicht«, sagte er kleinlaut.
    »Du hast es nicht einmal versucht. Wieso nicht?«
    Er strich sich das steife vergilbte Haar aus dem Gesicht. Er wirkte alt und müde. »Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Welt den Anzug nicht mehr braucht – wie sie auch keinen Helden mehr braucht.«
    Sie runzelte die Stirn. »Das ist doch Quatsch.«
    »Wirklich?« Er beugte sich über sie; sein Gesicht war ihrem ganz nah. »Es war der Moment, als ich dich im Anzug gesehen habe«, sagte er mit harter Stimme. »Ich habe dir durchs Visier in die Augen geschaut, Thea, und was ich da sah, hat mir nicht gefallen.«
    Sie erinnerte sich: Es wäre ein Leichtes gewesen, ihm den dürren Hals umzudrehen…
    »Ich habe mich selbst gesehen, Thea.«
    Sie schauderte und weigerte sich, die Weiterungen seiner Worte wahrzuhaben.
    »Was wirst du nun tun?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht.« Er schaute sie fragend an. »Ich könnte für eine Weile bei deinem Stamm bleiben. Ich bin auch ohne Anzug kein schlechter Jäger.«
    Sie runzelte die Stirn.
    Er kratzte sich am Augenwulst. »Andererseits…«
    »Was?«
    Er wies Richtung Süden. »Ich habe gehört, dass das Volk der Parz am Pol eine neue Stadt errichten will.«
    Wider Willen verspürte sie Erregung. »Wie vor den Kern-Kriegen?«
    Er schaute sehnsüchtig. »Nein. Nein, an diese Tage werden wir nicht mehr anknüpfen. Aber es wäre trotzdem ein großes Projekt.« Er musterte sie wohlwollend. »Dem Vernehmen nach wird die neue Stadt von einer Seite zur andern zwanzigtausend Mannhöhen messen. Stell dir das mal vor. Und das ist noch gar nichts gegen die Kernstoff-Mine, die an der Basis eröffnet werden soll.« Er lächelte, und Falten erschienen um die Augen.
    Sie schauten nach Süden – weit flussabwärts, wo all die Vortexlinien zusammentrafen.
    Langsam schwammen sie zum Krusten-Wald zurück.
    »Ich möchte wetten, dass zwanzigtausend Mannhöhen sogar für die Ur-Menschen eine eindrucksvolle Größe gewesen wären«, sagte der Held. »Das ist immerhin fast ein Zentimeter…«

Der Sinn und Zweck der großen Kriege war in Vergessenheit geraten. Dennoch kämpften die Menschen weiter und prallten wie Motten gegen die gläsernen Lampenschirme der Xeelee-Konstrukte.
    Die Xeelee, unbeeindruckt vom menschlichen Ungestüm, ließen Gnade walten. Die Menschheit wurde – beiseite geschoben.
    Doch die Menschen waren nur lästig gewesen. Die ganze Zeit hatten die Xeelee einem viel gefährlicheren Feind gegenübergestanden .



Geheime Geschichte
    c. A.D. 4.000.000

    Schließlich war das Projekt vollendet.
    Die Migration allein hatte eine Million Jahre gewährt. Während die nacht-dunklen Xeelee-Flotten in stetem Strom durch Bolders Ring flogen und in der gefalteten Kerr-metrischen Region verschwanden, leuchteten andere Rassen in der äußeren Dunkelheit wie Kerzen auf. Mondgroße Frachter patrouillierten im Raumsektor um den Ring und zerstörten mit roten sternzertrümmernden Strahlen die Überreste der Galaxis, die wie blauverschobene Monde auf den Ring zutaumelten.
    Doch nun war alles vorbei. Der Ring, der wie ein Juwel im Sternen-Nest funkelte, hatte seinen Zweck erfüllt. Die Xeelee waren aus dem Universum, das sie umgebaut hatten, verschwunden.
    * * *
    Nennen wir es das

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