Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
Vom Netzwerk:
sagte er sich…
    Wieder wurde er beobachtet.
    Eine kühne Vermutung elektrisierte ihn. Das riesige Qax, das er entdeckt hatte, mit Gedanken, die nach Stunden sich bemaßen…
    Es war hier. Im Punkt-System. Der selbstorganisierte Komplex enthielt das Bewusstsein des Qax, und es studierte ihn.
    Er öffnete sich. Daten tröpfelten in sein Bewusstsein.
    * * *
    Das Xeelee-Schiff war semi-empfindungsfähig. Die Funktion des Schiffs bestand darin, die Überlebenschancen der menschlichen Besatzung zu optimieren.
    Es betrachtete die Maschinen, die im Herzen des alten Gasplaneten arbeiteten, und versuchte ihre Funktion zu analysieren.
    Einst war dieses System Heimat einer Rasse gewesen, die für Hunderttausende von Jahren Krieg geführt hatte. Den Gasplaneten hatte man zur Drehscheibe eines industriell-militärischen Komplexes umfunktioniert, von dem aus eine Angriffswelle nach der andern gegen den mutmaßlichen Feind der Menschheit, die Xeelee rollte. Das Schiff sah sogar, dass man die Monde aus der alten Position gerissen, die Orbits synchronisiert und die Trabanten als Kampfstationen ausgebaut hatte. Die Energie für die Kampfeinheiten und Flotten, die aus dem System geströmt waren, hatte man aus der Substanz des Gasriesen bezogen.
    Der Krieg war natürlich Geschichte, die menschlichen Flotten vernichtet. Die Monde waren verlassen, und die Ressourcen des Gasplaneten waren fast aufgebraucht – und doch harrten, wie das Schiff erkannte, Entitäten im Kern aus, Maschinen-Bewusstseine, die darauf warteten, ihren Auftrag zu erfüllen…
    Die letzte Schlacht ums Sonnensystem.
    Sie betrachteten das Xeelee-Schiff mit seiner Besatzung aus zwei primitiven Menschen als Bedrohung. Und sie hatten angegriffen.
    Das Schiff studierte methodisch den Traktorstrahl, der es stetig in Richtung des Gasplaneten zog.
    Die Gravitationswellen-Technik – von den Menschen als ›Sternzertrümmerer‹-Strahlen bezeichnet – war eins der vielen Geheimnisse der Xeelee gewesen, welche die Menschen auch nach Generationen intensiver Forschung nicht gelöst hatten. Das Schiff identifizierte diesen Zugstrahl nun als billige Kopie eines Sternzertrümmerers und ortete irgendwo in der Nähe des Planetenkerns den Generator, der die Energie für den Zugstrahl lieferte. Eine Gruppe von Punkt-Singularitäten prallte in einem starken elektrischen Feld zusammen und verschmolz miteinander. Als die ultradichten Singularitäten paarweise kollidierten, entstand ein neues, noch stärkeres Schwarzes Loch. Für ein paar Sekunden wogte der Ereignishorizont des neuen Lochs wie eine Seifenblase und strahlte intensive Gravitationswellen ab. Durch den kontrollierten Ablauf solcher Kollisionen war es möglich, den Schwingungsmodus der Horizonte zu regeln – wodurch indirekt der Traktorstrahl aus Gravitationswellen erzeugt wurde.
    Es funktionierte. Halbwegs zumindest.
    Das Schiff berechnete Optionen.
    Eine Möglichkeit wäre natürlich gewesen, die Schwingen zu entfalten und einfach davonzufliegen. In diesem Fall würden der Impuls des Diskontinuitäten-Antriebs und der Traktorstrahl sich für ein paar Sekunden aufheben, doch wenn der Strahl neutralisiert war, bestand die Gefahr, dass das Schiff einen Satz machte und die Besatzung zu Schaden kam.
    Das Schiff veranschlagte diesbezüglich eine geringe Wahrscheinlichkeit.
    Die zweite Option war einfacher und, nach Einschätzung des Schiffs, weniger riskant.
    Es jagte seinen eigenen Sternzertrümmerer-Strahl in den Ursprung des Traktorstrahls.
    * * *
    Sura schrie auf und schlug die Hände vors Gesicht. Erwal schielte und sah, wie die Helligkeit des Paneels so weit heruntergeregelt wurde, dass man wieder etwas erkannte.
    Sie schaute noch immer in die Vorhang-Röhre zur Sonnen-Welt. Doch nun stach ein Strahl aus gleißendem kirschroten Licht aus dem Schiff, lief an der Achse der Röhre entlang und bohrte sich ins Herz der Sonnen-Welt. Um den Einstich glühte die Sonnen-Welt gelb-weiß, und der Lichtfleck wurde immer größer, bis er vielleicht ein Viertel der Oberfläche der großen Kugel überzog.
    Der Vorhang flackerte, zerfiel und löste sich auf; der rote Strahl erlosch, als ob er ausgepustet worden wäre.
    Sura nahm zögernd die Hände herunter. »Ist es vorbei?«
    »Ich glaube schon.«
    »Was ist eigentlich passiert?«
    Erwal veränderte die Perspektive des Paneels und ließ den Blick über die Landschaft der Gebäude-Welt schweifen, die nun im hellen Schein der wiederbelebten Sonnen-Welt lag. »Ich weiß nicht. Aber es hat

Weitere Kostenlose Bücher