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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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funktioniert, was auch immer es war. Wir steigen nicht mehr.«
    Sura starrte aufs Paneel. »Aber – sieh nur…«
    Die Welt war nicht länger tot.
    Lichter flackerten in der Landschaft auf, und gelbes und blaues Licht fiel aus den Öffnungen der verlassenen Bauwerke. Ein paar Gebäude stiegen vom Boden auf. Das erinnerte Erwal an Blumen, die sich der Sonne zuwandten. Bald hatten die Gebäude sich zur Sonne ausgerichtet und zerrten an den zum Zerreißen gespannten Trossen. Trichter-Bauten entfalteten sich wie Blüten, und für einen Moment sah sie die Maschinen-Welt, wie sie nach dem Willen ihrer Erbauer hatte sein sollen: Ein mächtiges Kraftwerk und ein Industriekomplex.
    Erwal hatte das Gefühl, ihr würde die Kehle zugeschnürt. Es ist wunderschön, sagte sie sich. Ich hatte es nur nicht gesehen.
    Doch das Licht der wiederbelebten Sonnen-Welt verblasste schon wieder; die Gebäude taumelten zum Boden, und die Innenbeleuchtung erlosch.
    Es hatte nicht länger als eine Minute gedauert.
    »Ich möchte wieder nach Hause«, sagte Sura.
    »Ja.«
    Zum letzten Mal breitete das Schiff die Schwingen über die Maschinen-Welt.
    * * *
    Während seiner Studien auf dem Zuckerwürfel hatte Paul von der Geschichte der Qax erfahren. Pauls Kerkermeister, der aus den virtuellen Teilchenmengen des schäumenden Vakuums bestand, hatte genauso viel Ähnlichkeit mit seinen Ahnen – den seltsamen Kreaturen, die als riesige Konstrukte aus Konvektionszellen in einem brodelnden Ozean gelebt hatten – wie eine Strahlenwaffe mit einem Faustkeil. Die Spuren seines Bewusstseins reichten jedoch in dieses aufgewühlte Meer zurück.
    Und es erinnerte sich an den Menschen Jim Bolder, der einst die Sonne der Qax in eine Nova verwandelt hatte.
    Paul, dessen Bewusstsein auf die Stürme des Gasplaneten konzentriert war, vollzog wie in einem Puzzle die Pläne der Qax nach.
    Im Gegensatz zu den meisten baryonischen Rassen waren die Qax in der Lage, mit den Dunkelmaterie-Photinovögeln zu koexistieren. Die Qax bewohnten die turbulenten, zwielichtigen Tiefen niederenergetischer Systeme. Es würde dem Qax-Parasiten im Gasplaneten nichts ausmachen, wenn, dank der Photino-Vögel, das ferne Zentralgestirn erlosch; solang der Planet sich drehte und der Kern noch glühte und Wärme abstrahlte, würde das Qax überleben.
    Damit wären die Qax die letzten baryonischen Bewohner des Universums.
    Doch irgendwann würden auch die Energiereserven, welche die Turbulenz aufrechterhielten, versiegen. Der Gasplanet würde sich durch die meteorologischen Effekte verausgaben und erkalten. Dann wäre es Zeit fürs Qax, zu verschwinden. Es würde ein zweiter Exodus der Qax einsetzen, jedoch in einem viel größeren Maßstab als der erste. Die Rasse würde den Xeelee durch den Ring in einen anderen Kosmos folgen. Paul stellte Spekulationen bezüglich des Speicher-Schiffs an, das ein im Takt galaktischer Orbits schwingendes Bewusstsein enthielt…
    Noch war das Problem für die Qax nicht akut. Sie wussten wohl, dass die Aktionen der Photino-Vögel die Zerstörung des Rings bedeuteten und dass er sich irgendwann schließen würde. Nachdem sie das Universum gewonnen hatten, würden die Photino-Vögel sich darin einschließen. Doch bis dahin, so glaubten die Qax, sei noch viel Zeit.
    Zumal die Qax erst noch ein anderes Projekt vollenden mussten, das in der Schwebe hing.
    Die endgültige Vernichtung der Menschheit.
    Die Qax hatten den Aufstieg der Menschen verfolgt, als sie für kurze Zeit die Hegemonie über die Spezies in ihrer näheren Umgebung erlangten – nur um sich dann in fataler Selbstüberschätzung mit sinnlosen Angriffen gegen die Xeelee zu verschleißen. Schließlich hatten die Xeelee den Großteil der überlebenden Menschen in der Kasten-Welt jenseits der Acht Kammern verstaut. Darüber hinaus hatten ein paar kleine menschliche Kolonien in unterschiedlicher Form überlebt, und die Qax hatten beobachtet, wie eine nach der anderen unterging.
    Paul hielt es für sehr wahrscheinlich, dass die Qax den Untergang noch etwas beschleunigt hatten.
    Nun schien das Universum endlich von Menschen gesäubert. Nach den Aktionen von Jim Bolder waren die Qax jedoch zu dem Schluss gekommen, dass selbst eine kleine menschliche Gruppe ein Risiko für das langfristige Überleben der Qax darstellte. Also würden die Qax dafür sorgen, dass die Menschen nie wieder zu einer solchen Größe aufstiegen, um ihnen gefährlich zu werden.
    Sie warteten.
    Dann war Teal in der Achten Kammer

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