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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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erschienen.
    Paul fragte sich, weshalb die Qax keinen Anstoß daran genommen hatten, als das antiXeelee ihn wieder zum Leben erweckt hatte. Ihm dämmerte, dass er nicht hinreichend menschlich war, um von den Qax identifiziert zu werden – bis er sich durch die Verbindung mit den Dörflern selbst enttarnt hatte.
    Er verspürte großen Kummer.
    Der Rückfall ins Stadium der Primitivität, den Teal und jene, die ihm folgten, offenbart hatten, war eine große Genugtuung für die Qax gewesen. Natürlich hätten sie die Menschen jederzeit zu liquidieren vermocht. Doch hatten sie sich in Geduld geübt. Die Qax wussten nämlich, dass es noch mehr Menschen inner- und außerhalb der Kammern gab, die vorläufig ihrem Zugriff entzogen waren. Und sie wussten auch, dass die aus der Versenkung aufgetauchten Menschen einen ganz bestimmten Plan verfolgten: Mit dem Xeelee-Schiff durchs verlorene Universum zu Bolders Ring zu fliegen.
    Für diese letzte Reise würden sicher alle Menschen aus der Deckung der Kammern kommen; die gesamte Menschheit würde sich in einem einzigen zerbrechlichen Raumschiff versammeln und einen Exodus mit ironischen Parallelen zur Evakuierung unternehmen, die den Qax vor so langer Zeit aufgezwungen worden war.
    Dann würden die Qax zuschlagen.
    Paul dachte nach. Die Feindschaft der Qax gegenüber der Menschheit bestand seit Jahrmillionen – sie hatte den Hass, sogar das nüchterne Kalkül transzendiert und war zu einem Imperativ der Spezies geworden.
    Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass Paul bis zur Gefangennahme durch die Qax geglaubt hatte, die größte Gefahr für die Menschheit würde von den Photino-Vögeln ausgehen. Er vermochte sich kaum vorzustellen, wie das Häuflein der Menschen dem Erzfeind widerstehen und die Passage durch den Ring überleben sollte.
    Die Zeit verging in unterschiedlichen Maßstäben. Die Qax behelligten ihn nicht und begnügten sich fürs Erste damit, Informationen zu sammeln. Paul konfigurierte eine Reihe von Sub-Personalitäten, um Optionen fürs Überleben der Menschen zu erörtern.
    Schließlich traf er eine Entscheidung.
    * * *
    Sie vermisste Damen.
    Er würde es sicher genießen, die Hände in die Handschuhe zu stecken und das Schiff zu steuern, als wäre es ein großer Vogel. Sie stellte sich vor, wie er halbnackt und verschwitzt mit den anderen in den Acht Kammern saß und sich einen Rettungsring anfutterte…
    Dann verschwand das Bild. Damen wäre nie bereit gewesen, sagte sie sich traurig, sich mit der Fremdartigkeit des Schiffs und dem Freund auseinanderzusetzen. Und nun hatte sie ihn für immer verloren. Der sture Hund würde niemals zu den Acht Kammern gehen, und ihre Begleiter würden einer Rückreise niemals zustimmen…
    Plötzlich hatte sie eine Idee.
    * * *
    Das Schiff dockte an der Achten Kammer an.
    Erwal setzte sich an den Tisch, schob die Hände in die Handschuhe und dirigierte den Blickpunkt auf dem Paneel über ihrem Kopf durch die Acht Kammern.
    Jetzt erst erkannte sie, dass die Handschuh-Steuerung dafür ausgelegt war, die Fenster-Augen in Meilen-Schritten zu bewegen. Bald schmerzten die Finger beim Versuch, fließende Bewegungen über kurze Entfernungen auszuführen. Mit etwas Übung gelang es ihr schließlich, den Fokus über den Köpfen der ahnungslosen Dörfler zu positionieren und durch die Tür der ersten Kammer nach draußen zu gehen.
    Sie zuckte zusammen, als der Blickpunkt durch die geschlossene Tür drang.
    Sie schwebte über einer Ebene aus schmutzigem Schnee und schauderte – natürlich vermittelte das Paneel ihr nur das Bild des Eislands, nicht aber das Heulen des Winds und die beißende Kälte. Mit einer Daumenbewegung drehte sie das Bild, so dass sie wieder auf die erste Kammer schaute. Sie schwebte in der Luft, ohne die Wunder erahnen zu lassen, die sich im Innern verbargen.
    »Es ist, als ob wir draußen wären und sie betrachteten.«
    Erwal drehte sich um. Sura stand hinter ihr. Sie hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt. »Wieso guckst du dir bloß den Schnee und das Eis an?«, fragte das Mädchen. »Ich friere schon vom bloßen Hinschauen.«
    Erwal fiel auf, wie jung Sura aussah; als ob die Wärme der Kammern und des Schiffs ihr die Jugend zurückgegeben hätte, die sie in der Kälte des Dorfs verloren hatte. »Ich bin nicht sicher. Ich vermisse ihn wohl.«
    Das Gesicht des Mädchens verhärtete sich. »Ich nicht.«
    »Ich will… äh… das Fenster zurück zum Dorf bewegen. Aber ich weiß nicht, ob ich es

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