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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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blankem rissigen Eis – mit ein paar seltsamen verwurzelten Strukturen, die wie die Stümpfe gefällter Bäume aussahen.
    »Sie müssen die schlechte Qualität entschuldigen«, sagte Dzik. »Die Aufnahmen mussten aus großer Entfernung gemacht werden. Aus sehr großer.«
    Poole blätterte die Fotos durch. »Weshalb zeigen Sie mir das eigentlich, Bill?«
    Dzik fuhr sich mit den Wurstfingern durch sein kurzes fettiges Haar. »Schauen Sie, Mike, ich bin fast so lang an den Wurmloch-Projekten beteiligt wie Sie. Und wir hatten auch früher schon Probleme. Aber sie waren technischer und politischer und…« Dzik zählte die Punkte an den Fingern ab. »Die Lösung des fundamentalen Problems der Wurmloch-Instabilität durch den Einsatz aktiver Rückkopplungs-Techniken. Die Entwicklung von Verfahren für die Produktion exotischer Materie im industriellen Maßstab – genug, um die Mäuler der Wurmlöcher auf eine Meile Durchmesser zu vergrößern. Die Zustimmung der lokalen und Intrasystem-Regierungen für die Vernetzung des Sonnensystems mit Wurmloch-Transitstrecken. Und die Finanzierung. Die endlosen Kämpfe um die Finanzierung…«
    Diese Kämpfe dauerten bis heute an, sagte Poole sich. Deshalb wies er Dzik auch immer wieder darauf hin, dass vom kommerziellen Erfolg von Dziks Baked Alaska-Projekt die Finanzierung des übergeordneten Ziels abhing, der Flug der Cauchy in den interstellaren Raum.
    »Diesmal ist es aber etwas anderes.« Dzik tippte mit dem Finger auf die Hochglanzfotos und hinterließ dabei einen fettigen Abdruck. »Weder technisch noch finanziell, auch nicht politisch. Wir haben etwas gefunden, das nicht einmal menschlich ist. Und ich bin nicht sicher, ob es überhaupt eine Lösung dafür gibt.«
    Ein leichter Ruck ging durch den Gleiter. Sie befanden sich inzwischen dicht vor der Mündung des Wurmlochs selbst. Poole sah die xenonblauen Streben aus exotischer Materie, die das Loch auf ganzer Länge durchzogen. Die exotische Materie erzeugte mit ihrer negativen Energiedichte das Abstoßungs-Feld, das die Mündung offen hielt. Die Wände des Lochs blitzten flächen- und punktförmig: Gravitationskräfte, die sich in Strömen exotischer Teilchen entluden.
    Poole hielt die Bilder ins Licht der Kabinenbeleuchtung und warf einen weiteren Blick darauf. »Was ist darauf zu sehen?«
    Dzik wölbte die Hände zu einer Kugel. »Sie wissen, was Baked Alaska ist: Eine Kugel mit einem Durchmesser von hundert Meilen – zur einen Hälfte bröckeliges Gestein, zur anderen Wasser-Eis mit Spuren von Wasserstoff, Helium und ein paar Kohlehydraten. Wie ein großer Kometenkern. Sie befindet sich mit einer unbestimmten Anzahl von Begleitern im Kuiper-Gürtel jenseits des Pluto-Orbits. Weil die Sonne dort nur als Stern durchschnittlicher Helligkeit am Himmel steht, ist es so kalt, dass Helium an der Oberfläche zu superflüssigen Pools kondensiert, die auf einer Kruste aus Wasser-Eis schwappen.
    Bei der Ankunft auf Alaska hatten wir den Himmelskörper nur oberflächlich inspiziert.« Dzik zuckte die Achseln. »Wir wussten von vornherein, dass die Oberflächenmerkmale zerstört würden, sobald wir die Arbeit aufnahmen.«
    Der Bautrupp hatte die kleine Welt mit einer Explosion aus Hitze und Licht malträtiert. Sie sollte zu einer zweiten Heimat werden; sogar die Rotationsperiode entsprach in etwa einem Erdentag. Die Leute waren von der zufällig gewählten Landezone ausgeschwärmt, hatten das Terrain sondiert und den Grundstein für das Port Sol der Zukunft gelegt. Strukturen aus Eis und flüssigem Helium, die in den lichtlosen Tiefen des äußeren Systems für Milliarden von Jahren überdauert hatten, waren geschmolzen und verdampft.
    »Dann ist jemand damit gekommen.«
    Dzik blätterte die Fotos durch und nahm eins aus dem Stapel. Es zeigte eine Erhebung im Eis, wie die Nabe eines felgenlosen Rads mit acht im gleichen Winkel angeordneten Speichen. »Eine junge Frau hat diesen Schnappschuss als Souvenir gemacht. Sie hielt diese regelmäßige Erscheinung für einen Kristallisationseffekt – wie eine Schneeflocke. Zunächst hielten wir es alle dafür. Und dann fanden wir noch mehr von den verdammten Dingern.«
    Dzik breitete die Fotos auf der Aktentasche aus, und Poole sah, dass die Strukturen auf den Fotos die gleiche Symmetrie aufwiesen wie das erste Gebilde. »Alle haben sie in etwa die gleiche Masse und Größe«, fuhr Dzik fort. »Die Spannweite dieser wurzelartigen Fortsätze beträgt ungefähr dreieinhalb Meter, und der

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