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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Vater und drückte zu, als wolle er versuchen, die große, starke Gestalt wiederherzustellen, die ihn in den ersten Momenten des Lebens beschützt hatte. »Aber ich kann dich doch nicht zurücklassen.«
    »Du weißt, dass du es tun musst. Die Zeit für mich ist gekommen. Konsolidierung…«
    Sculptor war entsetzt. »Nicht hier. Nicht jetzt!«
    471 seufzte. »Ich spüre, wie die Gedanken schwächer werden. Es ist gar nicht so schlimm, Sculptor…«
    Sculptor schaute sich verzweifelt um. Das Land war eben und hart. Es gab hier keine Hügel, keinen Schatten. Und sein Vater lag in der falschen Stellung, die Gliedmaßen verrenkt und der Rumpf am Boden.
    Hektisch schabte Sculptor auf dem Eis. Sein Fleisch riss auf; superflüssiges Blut zischte aus den Wunden und benetzte die Gliedmaßen; doch bald hatte er einen flachen Graben ausgehoben. Wieder schlang er die Gliedmaßen um den reglosen Torso von 471. »Wenn ich dich in den Graben rolle, hast du wenigstens ein wenig Schatten. Komm schon, Vater…«
    Doch 471 antwortete nicht. Als Sculptor an ihm zerrte, zerbrach ein Glied in harte Fragmente.
    Sculptor fiel auf den zerklüfteten Körper seines Vaters. War dies das Schicksal, das auch ihn erwartete – auf den harten unnachgiebigen Boden zu fallen und zu sterben, ohne durch Konsolidierung Unsterblichkeit erlangt zu haben?
    Nach einer Weile löste er sich von seinem Vater. Er reckte die Glieder und schaute sich um. Der Pulk der Wanderer zeichnete sich als dunkles Band am Horizont ab; in ihrer Spur sah er hier und da dunkle Erhebungen, die Körper anderer gefallener Leute.
    Mit einer Willensanstrengung wandte er sich von den Flüchtlingen ab.
    Sculptor versteifte sich vor Zorn und stakste zum Hügel der Vorfahren zurück.
    * * *
    Poole und Dzik gingen an Bord des EFT-Schiffs. Das Schiff war achtzig Kilometer vom Wurmloch-Interface geparkt, hundertsechzig Kilometer von der Oberfläche des Kuiper-Objekts namens Baked Alaska entfernt.
    In den engen, überfüllten Gängen des Schiffs fühlte Poole sogleich einen Anflug von Klaustrophobie. Er spürte die mürrischen und feindseligen Blicke der Besatzung auf sich. Bill Dzik wuchtete seine Leibesfülle mit der Grazie einer Robbe durch die Gänge. »Es schmeckt ihnen nicht, dass sie wieder im Schiff zusammengepfercht sind; sie hatten sich schon an die lichte Weite des Brückenkopfs auf Alaska gewöhnt.«
    »Und sie geben mir die Schuld?«
    »Sie sind der große böse Boss, wegen dem sie vielleicht ihren Arbeitsplatz verlieren. Sie müssen bedenken, dass sie ein Jahr ihres Lebens dafür geopfert haben, das Portal hierher zu schaffen.«
    »Das gilt doch auch für Sie, Bill«, sagte Poole leise. »Und Sie machen mir keinen Vorwurf.«
    »Nein.« Dzik schaute ihn scharf an. »Aber ich beneide Sie auch nicht um die Entscheidung, die Sie zu treffen haben, Mike.«
    Baked Alaska bestand aus vier Millionen Kubikkilometern Wasser – ein Eismond, der am Rand des Gravitationsschachts der Sonne entlangrollte. Pooles Konsortium hatte das erste Wurmloch-Interface zum Kuiper-Gürtel transportiert und Alaska mit den entfernten, behaglich warmen Welten des inneren Systems verbunden. Poole hatte die Vision gehabt, Baked Alaska zur ›Tankstelle‹ für die interstellaren Flüge der Zukunft zu machen. Ein Gibraltar, eine Hafeneinfahrt für ein durch Wurmloch-Transitwege vernetztes Sonnensystem.
    Sie erreichten Dziks Kabine. Die Einrichtung war spartanisch und bestand aus einem übergroßen Schlafsack, einer Null-G-Dusche und einem Computer. Poole war froh, als die Tür sich hinter ihnen schloss.
    Dzik gurtete sich auf einem Sitz an und bearbeitete mit routinierten Pieksern der dicken Finger den Computer. Eine Reihe von Meldungen mit Überrang-Codierung flimmerte über den Bildschirm.
    Poole schaute sich in der Kabine um und hoffte, dass Dzik ihm etwas zu trinken anbot.
    Nach einer Minute lehnte Dzik sich im Sitz zurück und stieß einen Pfiff aus. »Nun haben wir wirklich Probleme.«
    »Was ist denn?«
    Dzik verschränkte die Finger hinter dem Kopf. »Vor dem Aufstieg von der Oberfläche haben wir ein paar tiefe Kernproben entnommen. Wir erhofften uns Aufschluss über das Ökosystem.« Er schaute wieder auf den Computer. »Und hier sind die Ergebnisse.«
    Der Bildschirm wurde mit der vergrößerten Darstellung eines Querschnitts durch das Eis ausgefüllt. Die Linien und Flächen der Abbildung wiesen Regelmäßigkeiten auf – alte Kristallisationsformen. Es war eine schöne Darstellung, wie ein

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