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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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Vielleicht können wir verhindern, daß sie stirbt.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Miro. »Sie könnte überall sein.« Er deutete auf das Display. Überall im Raum, meinte er. Überall im Universum. Und dort im Display war Janes Kopf, durch den die Philotenstränge verliefen.
    »Um herauszufinden, wo sie ist, müssen wir herausfinden, wie und wo sie begann«, sagte Ender. »Wenn sie wirklich ein Philot ist, muß sie irgendwo, irgendwie eine Verbindung haben.«
    »Ein Detektiv, der eine dreitausend Jahre alte Spur verfolgt«, sagte Jane. »Es wird Spaß machen, euch in den nächsten Monaten dabei zu beobachten.«
    Ender ignorierte sie. »Und wenn wir das tun wollen, müssen wir zuerst einmal herausfinden, wie Philoten arbeiten.«
    »Grego ist der Physiker«, sagte Miro.
    »Er arbeitet am Problem der überlichtschnellen Reise«, sagte Jane.
    »Er kann auch daran arbeiten«, entgegnete Miro.
    »Ich will nicht, daß er durch ein Projekt abgelenkt wird, das keinen Erfolg haben kann«, sagte Jane.
    »Hör zu, Jane«, sagte Ender, »willst du diese Sache nicht überleben?«
    »Ich kann es sowieso nicht. Warum also diese Zeitverschwendung?«
    »Sie ist eben eine Märtyrerin«, sagte Miro.
    »Nein, bin ich nicht«, sagte Jane. »Ich denke nur praktisch.«
    »Du denkst töricht«, sagte Ender. »Grego kann keine Theorie erstellen, die uns die überlichtschnelle Reise ermöglicht, indem er herumsitzt und über die Physik des Lichts oder was auch immer nachdenkt. Wenn es so funktionieren würde, hätten wir den überlichtschnellen Flug vor dreitausend Jahren entwickelt, denn es arbeiteten Hunderte von Physikern daran, damals, als man über die Philotenstränge und das Parksche Unverzüglichkeitsprinzip forschte. Wenn Grego etwas einfallen sollte, dann aufgrund eines Geistesblitzes, eines absurden Gedankenschlusses, und dazu wird es nicht kommen, wenn er sich mit aller Gewalt auf ein einziges Problem konzentriert.«
    »Das weiß ich«, sagte Jane.
    »Ich weiß, daß du es weißt. Hast du mir nicht gesagt, aus genau diesem Grund würdest du diese Menschen von Weg für unsere Projekte heranziehen? Weil sie unausgebildete, intuitive Denker sind?«
    »Ich will nur nicht, daß ihr eure Zeit verschwendet.«
    »Du willst nur nicht, daß du Hoffnung schöpfst«, sagte Ender. »Du willst dir nur nicht eingestehen, daß es eine Überlebenschance für dich gibt, denn dann würdest du anfangen, den Tod zu fürchten.«
    »Ich fürchte den Tod bereits.«
    »Du hältst dich bereits für tot«, sagte Ender. »Das ist ein Unterschied.«
    »Ich weiß«, murmelte Miro.
    »Also, liebe Jane, ist es mir völlig gleichgültig, ob du dir eine Überlebenschance einräumst oder nicht«, fuhr Ender fort. »Wir werden an dieser Sache arbeiten, und wir werden Grego bitten, darüber nachzudenken, und wenn wir schon dabei sind, du wirst unser gesamtes Gespräch hier diesen Leuten auf Weg vortragen…«
    »Han Fei-tzu und Si Wang-mu.«
    »Ihnen vortragen«, sagte Ender, »denn sie können auch darüber nachdenken.«
    »Nein«, sagte Jane.
    »Doch«, sagte Ender.
    »Ich möchte, daß die echten Probleme gelöst werden, bevor ich sterbe. Ich will, daß Lusitania gerettet wird, die Gottberührten von Weg befreit werden und die Descolada gezähmt oder vernichtet wird. Und ich will nicht, daß ihr euch davon ablenken laßt, indem ihr das unmögliche Projekt betreibt, mich zu retten.«
    »Du bist nicht Gott«, sagte Ender. »Du weißt nicht, ob sich überhaupt eins dieser Probleme lösen läßt, und daher weißt du auch nicht, wie sie sich lösen lassen werden, und daher hast du keine Ahnung, ob es uns bei der Lösung dieser anderen Probleme nutzt oder schadet, wenn wir herausfinden, was du bist, um dich zu retten, und du weißt bestimmt nicht, ob wir diese anderen Probleme schneller lösen können, wenn wir uns darauf konzentrieren oder jetzt ein Picknick veranstalten und bis zum Sonnenuntergang Rasentennis spielen.«
    »Was, zum Teufel, ist Rasentennis?« fragte Miro.
    Doch Ender und Jane funkelten einander nur stumm an.
    »Du weißt nicht, ob du recht hast«, sagte Jane.
    »Und du weißt nicht, ob ich mich irre«, sagte Ender.
    »Es ist mein Leben«, sagte Jane.
    »Das ist doch Blödsinn«, sagte Ender. »Du bist auch Teil von mir und Miro, und von dir hängt die gesamte Zukunft der Menschheit, der Pequeninos und auch der Schwarmkönigin ab. Wobei mir einfällt… während du Han Sowieso und Si Wang Sowieso…«
    »Mu.«
    »… an dieser philotischen Sache

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