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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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arbeiten läßt, werde ich mit der Schwarmkönigin sprechen. Ich glaube, ich habe noch nie eingehend mit ihr über dich gesprochen. Da sie eine philotische Verbindung mit all ihren Arbeitern hat, müßte sie mehr über Philoten als wir wissen.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich Han Fei-tzu und Si Wang-mu an diesem lächerlichen Rettet-Jane-Projekt arbeiten lasse.«
    »Aber du wirst es«, sagte Ender.
    »Und warum?«
    »Weil sowohl Miro als auch ich dich lieben und brauchen und du kein Recht hast, einfach zu sterben, ohne dich wenigstens um dein Überleben zu bemühen.«
    »Ich kann mich nicht durch solche Dinge beeinflussen lassen.«
    »Doch, das kannst du«, sagte Miro. »Denn gäbe es solche Dinge nicht, hätte ich mir schon vor langer Zeit das Leben genommen.«
    »Ich werde keinen Selbstmord begehen.«
    »Wenn du uns nicht hilfst, eine Möglichkeit zu finden, dich zu retten, tust du genau das«, sagte Ender.
    Janes Gesicht verschwand von dem Display über dem Terminal.
    »Davonlaufen hilft auch nicht«, sagte Ender.
    »Laßt mich in Ruhe«, sagte Jane. »Ich muß eine Weile darüber nachdenken.«
    »Mach' dir keine Sorgen, Miro«, sagte Ender. »Sie wird es tun.«
    »Allerdings«, sagte Jane.
    »Schon wieder zurück?« fragte Ender.
    »Ich denke sehr schnell.«
    »Und du wirst auch daran arbeiten?«
    »Ich betrachte es als mein viertes Projekt«, entgegnete Jane. »Ich werde Han Fei-tzu und Si Wang-mu sofort darüber informieren.«
    »Sie will es uns zeigen«, sagte Ender. »Sie kann zwei Gespräche gleichzeitig führen und gibt gern damit an, damit wir uns unterlegen fühlen.«
    »Du bist unterlegen«, sagte Jane.
    »Ich bin hungrig«, sagte Ender. »Und durstig.«
    »Jetzt gibst du an«, sagte Jane. »Du führst mir deine Körperfunktionen vor.«
    »Ernährung«, sagte Ender. »Respiration. Ausscheidung. Wir können Dinge tun, die du nicht kannst.«
    »Mit anderen Worten, ihr könnt nicht sehr gut denken, aber ihr könnt wenigstens essen und atmen und schwitzen.«
    »Genau«, sagte Miro. Er holte das Brot und den Käse hervor, während Ender das kalte Wasser einschenkte, und sie aßen. Einfache Nahrung, aber sie schmeckte gut, und die beiden waren zufrieden.
     

Kapitel 14
Virenschöpfer
    ›Ich habe darüber nachgedacht, was die Reise zwischen den Sternen für uns bedeuten könnte.‹
    ›Abgesehen vom Überleben der Spezies?‹
    ›Wenn du deine Arbeiter ausschickst, siehst du selbst Lichtjahre entfernt noch durch ihre Augen, nicht wahr?‹
    ›Und schmecke durch ihre Fühler und fühle den Rhythmus jeder Vibration. Wenn sie essen, fühle ich, wie die Nahrung zwischen ihren Kiefern zermalmt wird. Deshalb spreche ich im Zusammenhang mit mir auch immer von wir, wenn ich meine Gedanken in eine Form umwandle, die ihr verstehen könnt, Andrew oder du, denn ich lebe mein Leben in der ständigen Gegenwart von allem, was sie sehen und schmecken und fühlen.‹
    ›Bei den Vaterbäumen ist es nicht ganz so. Wir müssen uns anstrengen, wollen wir das Leben eines anderen wahrnehmen. Aber wir können es. Zumindest hier auf Lusitania.‹
    ›Ich sehe nicht, warum die philotische Verbindung bei euch nicht funktionieren sollte.‹
    ›Dann werde auch ich alles fühlen, was sie fühlen, und das Licht einer anderen Sonne auf meinen Blättern schmecken und die Geschichten einer anderen Welt hören. Es wird wie die Verwirrung sein, die entstand, als die Menschen hier eintrafen. Wir hätten niemals geglaubt, etwas könnte anders sein als die Welt, wie wir sie bis dahin gesehen haben. Doch sie brachten seltsame Geschöpfe mit, und sie waren selbst seltsam, und sie hatten Maschinen, die Wunder vollbrachten. Die anderen Wälder konnten kaum glauben, was unsere Vaterbäume ihnen damals berichteten. Ich erinnere mich sogar, daß unsere Vaterbäume kaum glauben konnten, was die Brüder des Stammes ihnen über die Menschen erzählten. Wühler trug die schwerste Last, überzeugte sie, daß es keine Lüge, Wahnsinn oder ein Scherz war.‹
    ›Ein Scherz?‹
    ›Es gibt Geschichten von verschlagenen Brüdern, die die Vaterbäume belügen, doch sie werden immer ertappt und schrecklich bestraft.‹
    ›Andrew verriet mir, daß solche Geschichten erzählt werden, um zu einem zivilisierten Verhalten anzuregen.‹
    ›Es ist stets eine Versuchung, die Vaterbäume zu belügen. Ich habe es selbst manchmal getan. Keine Lügen. Nur Übertreibungen. Sie machen es jetzt manchmal bei mir.‹
    ›Und du bestrafst sie?‹
    ›Ich erinnere mich daran,

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