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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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mochte eine Göttin sein. Ihr stand eine gewaltige Menge an Informationen zur Verfügung, und sie handelte zum Wohl von anderen, selbst wenn es sie das Leben kosten sollte. Und Andrew Wiggin, er mochte auch ein Gott sein, so klug und freundlich, wie er wirkte, und er suchte nicht seinen eigenen Nutzen, sondern das Wohl der Pequeninos. And Valentine, die sich Demosthenes nannte – sie hatte versucht, anderen Menschen zu helfen, die Wahrheit zu finden und auf dieser Grundlage selbst kluge Entscheidungen treffen zu können. Und Meister Han, der immer versuchte, das Richtige zu tun, selbst wenn es ihn seine Tochter kostete. Vielleicht sogar Ela, die Wissenschaftlerin, obwohl sie nicht alles gewußt hatte, was sie hätte wissen sollen – denn es beschämte sie nicht, die Wahrheit von einem Dienstmädchen zu erfahren.
    Natürlich waren das nicht die Götter, die im Unendlichen Westen lebten, im Palast der Königlichen Mutter. Noch hielten sie sich selbst für Götter – sie hätten schon allein über diesen Gedanken gelacht. Doch im Vergleich zu ihr waren sie in der Tat Götter. Sie waren um so vieles klüger als Wang-mu, und soweit Wang-mu ihre Ziele verstehen konnte, versuchten sie, anderen Menschen zu helfen, so klug und mächtig wie möglich zu werden. Obwohl sich Wang-mu vielleicht also irren mochte, wußte sie, daß ihre Entscheidung, mit diesen Menschen zusammenzuarbeiten, die richtige war.
     

Kapitel 15
Leben und Tod
    ›Ender kommt, um mit uns zu sprechen.‹
    ›Zu mir kommt er ständig, um mit mir zu sprechen.‹
    ›Und wir können direkt in seinen Geist sprechen. Aber er besteht darauf, zu uns zu kommen. Wenn er uns nicht sieht, hat er nicht das Gefühl, mit uns zu sprechen. Es fällt ihm schwerer, zwischen seinen Gedanken und denen, die wir seinem Geist eingeben, zu unterscheiden, wenn wir uns aus der Ferne unterhalten. Deshalb kommt er.‹
    ›Und dir gefällt das nicht?‹
    ›Er will, daß wir ihm Antworten geben, und wir kennen keine.‹
    ›Du weißt alles, was die Menschen wissen. Du bist ins All vorgestoßen, nicht wahr? Du brauchst nicht einmal ihre Verkürzer, um von einer Welt zur anderen zu sprechen.‹
    ›Diese Menschen sind so hungrig auf Antworten. Sie haben so viele Fragen.‹
    ›Du weißt, daß auch wir Fragen haben.‹
    ›Sie wollen ständig wissen, warum, warum, warum. Oder wie. Wollen alles zu einem hübschen kleinen Bündel verschnüren, wie einen Kokon. Wir tun das nur, wenn wir eine Metamorphose zu einer Königin durchleben.‹
    ›Sie wollen alles verstehen. Aber du weißt, daß das auch bei uns der Fall ist.‹
    ›Ja, ihr würdet gern glauben, ihr wäret genau wie die Menschen, nicht wahr? Aber du bist nicht wie Ender. Nicht wie die Menschen. Er muß den Grund von allem wissen, muß aus allem eine Geschichte machen, und wir kennen keine Geschichten. Wir kennen Erinnerungen. Wir kennen Dinge, die gerade geschehen. Aber wir wissen nicht, warum sie geschehen, nicht so, wie er es gern hätte.‹
    ›Natürlich weißt du das.‹
    ›Uns ist es sogar gleichgültig, warum etwas geschieht, jedenfalls so, wie die Menschen es verstehen. Wir finden soviel heraus, wie wir wissen müssen, um etwas bewerkstelligen zu können, aber sie wollen immer mehr wissen, als sie wissen müssen. Nachdem sie etwas zum Funktionieren gebracht haben, wollen sie immer noch herausfinden, warum es funktioniert, und was der Grund dafür ist, daß es funktioniert.‹
    ›Sind wir nicht genauso?‹
    ›Vielleicht werdet ihr so sein, wenn sich die Descolada nicht mehr bei euch einmischt.‹
    ›Oder wir werden vielleicht wie deine Arbeiter sein.‹
    ›Wenn es so kommen sollte, wird es euch gleichgültig sein. Ihr werdet alle sehr glücklich sein. Die Intelligenz macht euch unglücklich. Die Arbeiter sind entweder hungrig oder nicht hungrig. Haben Schmerzen oder keine Schmerzen. Sie sind niemals neugierig oder enttäuscht oder erzürnt oder beschämt. Und wenn es um solche Dinge geht, lassen diese Menschen euch und mich wie Arbeiter aussehen.‹
    ›Ich glaube, du kennst uns einfach nicht gut genug, um einen Vergleich ziehen zu können.‹
    ›Wir waren in deinem Kopf, und wir waren in Enders Kopf, und wir sind seit tausend Generationen in unseren eigenen Köpfen, und im Vergleich mit diesen Menschen scheinen wir zu schlafen. Selbst wenn sie schlafen, schlafen sie nicht. Erdgeborene Tiere machen das in ihren Gehirnen – eine Art verrücktes Abfeuern von Synapsen, kontrollierter Wahnsinn. Der Teil ihres Gehirns,

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