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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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kompletter…«
    »Es einem anderen zu verraten, würde sie nicht genug verletzen, um sie zu befriedigen«, sagte Miro. »Alle raus.«
    Ela dachte einen Augenblick lang nach. »Na schön«, sagte sie zu den anderen. »Geht ins Hauptlabor zurück und überwacht eure Computer. Wenn sie mir etwas sagt, schalte ich uns ins Netzwerk ein, und ihr könnt sehen, was sie eingibt. Wenn die Daten Sinn ergeben zu scheinen, geht ihr ihnen nach. Auch wenn sie wirklich etwas weiß, bleibt uns nicht mehr viel Zeit, um einen gestutzten Descolada-Virus zu entwerfen, den wir Pflanzer injizieren können, bevor er stirbt. Also geht jetzt.«
    Sie gingen.
    Als Quara aus der Sterilisationskammer auftauchte, warteten nur Ela und Miro auf sie.
    »Ich halte es für falsch, die Descolada zu töten, bevor wir auch nur versucht haben, mit ihr zu sprechen«, sagte sie.
    »Das kann schon sein«, erwiderte Ela. »Ich weiß nur, daß ich vorhabe, sie zu töten, wenn ich kann.«
    »Zeige mir deine Dateien«, sagte Quara. »Ich werde dir alles verraten, was ich über die Descolada-Intelligenz weiß. Wenn es funktioniert und Pflanzer überleben sollte, werde ich ihm ins Gesicht spucken.«
    »Spucke tausend Mal«, sagte Ela. »Wenn er nur überlebt.«
    Ihre Dateien erschienen im Display. Quara deutete auf bestimmte Regionen eines Modells des Descolada-Virus. Innerhalb von ein paar Minuten saß Quara vor dem Terminal, gab Daten ein, erklärte und sprach, während Ela ihr Fragen stellte.
    In Miros Ohr meldete sich wieder Jane. »Dieses kleine Miststück«, sagte sie. »Sie hat ihre Dateien gar nicht in einen anderen Computer eingegeben. Sie hat alles auswendig gelernt, was sie weiß.«
     
    Am frühen Abend des nächsten Tages befand sich Pflanzer am Rande des Todes und Ela am Rand der Erschöpfung. Ihr Team hatte die ganze Nacht durchgearbeitet; Quara hatte ihr ununterbrochen geholfen, alles gelesen und kritisiert, was Elas Leute sich einfallen ließen, und auf Fehler hingewiesen. Am Morgen hatten sie einen gestutzten Virus entworfen, der den alten ersetzen sollte. Sämtliche Sprachanlagen fehlten, was bedeutete, daß die neuen Viren nicht miteinander kommunizieren konnten. Soweit sie es zu sagen vermochten, verfügte er auch über keinerlei analytische Fähigkeiten mehr. Doch es befanden sich noch alle Teile des Virus an Ort und Stelle, die Körperfunktionen des einheimischen Lebens Lusitanias bestimmten. Soweit sie es sagen konnten, ohne ein Probeexemplar des Virus zur Verfügung zu haben, stellte dieser Entwurf genau das dar, was sie brauchten – eine Descolada, die im Lebenszyklus der Spezies Lusitanias, einschließlich der Pequeninos, voll funktionsfähig war, aber keinerlei globale Regulation oder Manipulation mehr ausführen konnte. Sie nannten den neuen Virus Recolada. Der alte war nach seiner Eigenschaft benannt worden, Lebewesen auseinanderzureißen; der neue nach seiner übriggebliebenen Funktion, die Spezies-Paare, die das einheimische Leben Lusitanias darstellten, zusammenzuhalten.
    Ender erhob einen Einwand – da die Descolada die Pequeninos in einen kriegerischen, aggressiven Zustand versetzt haben mußte, würde der neue Virus sie vielleicht in diesem Zustand halten. Doch Ela und Quara antworteten übereinstimmend, daß sie absichtlich eine ältere Version der Descolada als Modell genommen hatten, aus einer Zeit, da die Pequeninos entspannter gewesen waren – ›mehr sie selbst‹. Die Pequeninos, die an dem Projekt mitarbeiteten, hatten zugestimmt; und sie hatten zu wenig Zeit, noch jemanden hinzuzuziehen außer Mensch und Wühler, die ebenfalls beipflichteten.
    Mit den Informationen, die Quara ihnen über die Vorgehensweise der Descolada verraten hatte, ließ Ela auch ein Team an einem Killerbakterium arbeiten, das sich schnell in der gesamten Gaialogie des Planeten ausbreiten, die normale Descolada an jedem Ort und in jeder Form aufspüren, sie zerreißen und töten würde. Dieses Bakterium würde die alte Descolada an genau jenen Bestandteilen erkennen, die der neuen fehlte. Wenn sie die Recolada und das Killerbakterium gleichzeitig aussetzten, müßten sie die Descolada ausmerzen können.
    Nur ein Problem blieb noch – die eigentliche Konstruktion des neuen Virus. An diesem Projekt arbeitete Ela von Mittag an. Quara brach zusammen und schlief, die meisten Pequeninos taten es ihr gleich. Doch Ela machte weiter, benutzte alle Werkzeuge, die ihr zur Verfügung standen, um den Virus aufzubrechen und so wieder zusammenzusetzen, wie sie

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