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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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zurückkehrt und Leben hier in diesen Gefäßen erschafft.«
    »Amen«, sagte Ender. »Und wenn du jetzt bereit bist, Jane, können wir loslegen.«
     
    Vor dem kleinen Sternenschiff warteten die anderen. Was erwarteten sie? Daß das Schiff anfangen würde zu qualmen und zu rütteln? Daß es einen Donnerschlag, einen Lichtblitz geben würde?
    Das Schiff war da. Es war da und noch immer da, bewegte sich nicht, veränderte sich nicht. Und dann war es verschwunden.
     
    Im Schiff fühlten sie nichts, als es geschah. Es gab kein Geräusch, keine Bewegung, die andeutete, daß sie vom Innen- in den Außen-Raum geglitten waren.
    Doch sie wußten, in welchem Augenblick es geschah, denn plötzlich waren sie nicht mehr zu dritt, sondern zu sechst.
    Ender stellte fest, daß er neben einem jungen Mann und einer jungen Frau saß. Aber er hatte keine Zeit, sie anzusehen, denn er konnte nur den jungen Mann anstarren, der in dem gerade noch leeren Sitz ihm gegenüber saß.
    »Miro«, flüsterte er. Denn um ihn handelte es sich. Aber nicht um den Krüppel Miro, den mißgestalteten jungen Mann, der das Schiff mit ihm betreten hatte. Der saß noch immer auf dem zweiten Sessel links von Ender. Dieser Miro war der junge Mann, dem Ender zuerst begegnet war. Der Mann, dessen Stärke die Hoffnung seiner Familie, dessen Schönheit der Stolz von Ouandas Leben gewesen war, dessen Verstand und Herz Mitgefühl an den Pequeninos genommen und der sich geweigert hatte, sie ohne die Vorzüge zurückzulassen, die ihnen seiner Meinung zufolge die menschliche Kultur anbieten konnte. Miro, ganz und wiederhergestellt.
    Woher war er gekommen?
    »Ich hätte es wissen müssen«, sagte Ender. »Wir hätten daran denken müssen. Das Muster, das du von dir im Sinn hast, Miro – es ist nicht das, was du bist, sondern das, was du warst.«
    Der neue, junge Miro hob die Hand und lächelte Ender an. »Ich habe daran gedacht«, sagte er, und seine Aussprache war klar und wunderschön. Die Worte rollten ganz leicht von seiner Zunge. »Ich habe darauf gehofft. Deshalb habe ich Jane auch gebeten, mich mitzunehmen. Und es erwies sich als wahr, Ender. Genau, wie ich es mir gewünscht habe.«
    »Aber jetzt gibt es zwei von euch«, sagte Ela. Sie klang entsetzt.
    »Nein«, sagte der neue Miro. »Nur mich. Nur das wahre Mich.«
    »Aber der andere ist auch noch da«, sagte sie.
    »Nicht mehr lange, glaube ich«, erwiderte Miro. »Diese alte Hülle ist jetzt leer.«
    Und es stimmte. Der alte Miro sackte wie ein Toter in seinem Sitz zusammen. Ender kniete vor ihm nieder, drückte die Finger auf Miros Hals und fühlte nach dem Puls.
    »Warum sollte sein Herz noch schlagen?« sagte Miro. »Ich bin der Ort, in dem sich Miros Aiua befindet.«
    Als Ender den Finger von der Kehle des alten Miro nahm, löste sich die Haut. Ender schreckte zurück. Der Kopf fiel von den Schultern auf den Schoß der Leiche. Dann zerfiel er zu einer weißlichen Flüssigkeit. Ender sprang auf und wich zurück. Er trat jemandem auf den Fuß.
    »Au«, sagte Valentine.
    »Paß auf, wohin du trittst«, sagte ein Mann.
    Valentine ist nicht an Bord, dachte Ender. Und ich kenne auch die Stimme dieses Mannes.
    Er drehte sich zu ihnen um, zu dem Mann und der Frau, die auf den leeren Sitzen neben ihm erschienen waren.
    Valentine. Unmöglich jung. So, wie sie ausgesehen hatte, als er sie am meisten geliebt und gebraucht hatte, als sie der einzige Grund für ihn war, mit seiner militärischen Ausbildung weiterzumachen; als sie der einzige Grund war, der ihm einfiel, warum Welt vielleicht doch die Mühe wert war, sie zu retten.
    »Du kannst nicht wirklich sein«, sagte er.
    »Natürlich bin ich das«, sagte sie. »Du hast mir doch auf den Fuß getreten, nicht wahr?«
    »Armer Ender«, sagte der junge Mann. »Unbeholfen und dumm. Wirklich keine sehr gute Kombination.«
    Jetzt erkannte Ender ihn. »Peter«, sagte er. Sein Bruder, der Feind aus seiner Kindheit, etwa in dem Alter, als er zum Hegemon geworden war. Das Bild, das auf allen Vids gezeigt worden war, als es Peter gelungen war, die Dinge so zu arrangieren, daß Ender nach seinem großen Sieg nie mehr auf die Erde zurückkehren durfte.
    »Ich dachte, ich würde dich nie mehr von Angesicht zu Angesicht sehen«, sagte Ender. »Du bist vor so langer Zeit gestorben.«
    »Glaube niemals ein Gerücht über meinen Tod«, sagte Peter. »Ich habe so viele Leben wie eine Katze. Und auch so viele Zähne, so viele Klauen und dieselbe fröhliche, kooperative

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