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Xenozid

Xenozid

Titel: Xenozid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Card Orson Scott
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vernichten, und wir keine Möglichkeit finden, mit ihnen zu kommunizieren, dann sind sie Varelse – vernunftbegabte Außerirdische, aber unversöhnlich feindselig und gefährlich. Varelse sind Außerirdische, mit denen wir nicht leben können. Varelse sind Außerirdische, mit denen wir uns natürlich und permanent auf einen Krieg bis zum Tod verstricken, und dann besteht unsere einzige moralische Wahl darin, alles zu tun, was nötig ist, um zu gewinnen.«
    »Genau«, sagte Grego.
    Trotz des triumphalen Tonfalls ihres Bruders hatte Quara genau auf Enders Worte geachtet und sie abgewogen. Nun nickte sie zögernd. »Solange wir nicht von der Voraussetzung ausgehen, daß sie Varelse sind«, sagte sie.
    »Und selbst dann gibt es vielleicht noch einen Mittelweg«, sagte Ender. »Vielleicht kann Ela eine Möglichkeit finden, alle Descolada-Viren zu ersetzen, ohne dieses Gedächtnis- und Sprach-Phänomen zu zerstören.«
    »Nein!« sagte Quara wieder heftiger. »Das könnt ihr nicht – ihr habt nicht einmal das Recht, ihnen ihre Erinnerung zu belassen und ihre Anpassungsfähigkeit zu nehmen. Das wäre dasselbe, als würden sie uns allen eine Frontallobotomie verpassen. Wenn es Krieg ist, ist es Krieg. Tötet sie, aber laßt ihnen nicht ihre Erinnerung, während ihr ihren Willen raubt.«
    »Es spielt keine Rolle«, sagte Ela. »Es ist unmöglich. Ich glaube, ich habe mir eine unlösbare Aufgabe gestellt. Es ist nicht einfach, an der Descolada zu arbeiten. Keineswegs so, als würde man ein Tier untersuchen und operieren. Wie soll ich das Molekül betäuben, damit es sich nicht selbst heilt, während ich noch mitten in der Operation bin? Vielleicht versteht die Descolada nicht viel von Physik, aber in der Molekularchirurgie ist sie verdammt besser als ich.«
    »Bis jetzt«, sagte Ender.
    »Bis jetzt wissen wir gar nichts«, sagte Grego. »Bis auf die Tatsache, daß die Descolada alles daransetzt, uns alle zu töten, während wir noch immer herauszufinden versuchen, ob wir zurückschlagen sollen oder nicht. Ich werde noch eine Weile stillhalten, aber nicht für immer.«
    »Was ist mit den Schweinchen?« fragte Quara. »Haben sie nicht das Recht, mitzubestimmen, ob wir das Molekül verwandeln, das es ihnen nicht nur ermöglicht, sich fortzupflanzen, sondern das sie wahrscheinlich überhaupt erst als vernunftbegabte Spezies geschaffen hat?«
    »Dieses Ding versucht, uns zu töten«, sagte Ender. »Solange die von Ela entwickelte Lösung den Virus ausmerzen kann, ohne den Fortpflanzungszyklus der Schweinchen zu stören, haben sie zu einem Einspruch wohl kein Recht.«
    »Vielleicht sind sie da anderer Meinung.«
    »Dann wäre es vielleicht besser, wenn sie nicht herausfänden, was wir vorhaben.«
    »Wir erzählen den Leuten – Mensch oder Pequenino – gar nichts über die Forschungen, die wir hier betreiben«, sagte Novinha scharf. »Das könnte schreckliche Mißverständnisse verursachen, die zu Gewalt und Tod führen könnten.«
    »Also sind wir Menschen die Richter über alle anderen Geschöpfe«, sagte Quara.
    »Nein, Quara. Wir Wissenschaftler sammeln Informationen«, sagte Novinha. »Und bis wir genug Informationen gesammelt haben, kann niemand über irgend etwas richten. Also gilt das Gebot der Geheimhaltung für alle hier. Sowohl für Quara als auch für Grego. Ihr sprecht mit niemandem darüber, bis ich es sage, und ich werde es erst sagen, wenn wir mehr wissen.«
    »Bis du es sagst«, fragte Grego unverschämt, »oder bis der Sprecher für die Toten es sagt?«
    »Ich bin die Chefxenobiologin«, sagte Novinha. »Die Entscheidung darüber, wann wir genug wissen, obliegt mir allein. Ist das klar?«
    Sie wartete, bis alle ihr zugestimmt hatten, dann erhob sie sich. Die Versammlung war beendet. Quara und Grego gingen fast sofort; Novinha gab Ender einen Kuß auf die Wange und drängte ihn und Ela dann aus ihrem Büro.
    Ender blieb noch im Labor, um mit Ela zu sprechen. »Gibt es eine Möglichkeit, deinen Ersatzvirus in der gesamten Population jeder einheimischen Rasse auf Lusitania zu verbreiten?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Ela. »Das größere Problem ist sowieso, ihn so schnell in jede Zelle eines Organismus zu bekommen, daß die Descolada sich nicht anpassen oder entkommen kann. Ich werde eine Art Trägervirus erschaffen müssen, und den muß ich wahrscheinlich teilweise nach der Descolada selbst formen – die Descolada ist der einzige Parasit, der so schnell und gründlich in einen Gastkörper eindringt, wie es

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