Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten
größere Tiere werden in Städten ja nur wenig gehalten.
Bei Katzen betreffen mögliche Einwendungen hauptsächlich frei laufende Tiere, die nicht nur viele nette Kleintiere wie Vögel und Eichhörnchen (ver-)jagen, sondern die sich oft stark vermehren und zur Verschmutzung der Städte beitragen. Auch im Grüngürtel der Städte kann man sich durch frei laufende Katzen belästigt fühlen. Muss man es sich wirklich gefallen lassen, dass die Katzen der Nachbarn den eigenen Garten verunsichern?
Noch kritischer ist die Situation bei Hunden. Das »Äußerln«-Gehen in Städten ist schlichtweg eine Zumutung. Nicht nur ist der Hundekot unangenehm und ein hygienisches Problem, auch die »anderen« Markierungen, die ein Hund hinterlässt, sind für jeden Haus- und Lokalbesitzer ein Ärgernis und verschandeln jede Stadt. Ich bin dafür, dass das Halten von Haustieren so beschränkt wird, dass diese die Wohnung bzw. den eigenen Garten nur kontrolliert und an einer Leine verlassen dürfen und nur dann, wenn gesichert ist, dass sie keine Verschmutzungen verursachen. Konkret heißt das, dass man zum Beispiel Hunde nur dann in einer Stadt halten kann, wenn ein Garten verfügbar ist. Hunde dürfen demnach auch bei Spaziergängen im Stadtgebiet nicht mitgenommen werden, sondern nur außerhalb von Städten und auch dort an der Leine.
Der Hund als Freund und Bewacher hat nur eine sinnvolle Funktion bei einzeln stehenden Häusern, auf großen Grundstücken oder bei loser Verbauung. Er hat in Städten, vor allem in Stadtkernwohnungen, nichts zu suchen.
Folgen wir endlich dem Beispiel der Stadt Reykjavik auf Island, die schon 1924 ein generelles Hundeverbot erließ.
9.2 Bären in Österreich?
In bunten Broschürchen wird in rührseliger Weise über die lieben, ohnehin gar nicht gefährlichen Tierchen berichtet, die im Rahmen eines »Jahrhundertprojektes« endlich dort, wo sie früher schon gelebt haben, wieder heimisch gemacht werden sollen. Diese Aktion ist falsch und gefährlich. Wenn man versucht, das Rad der Zeit zurückzudrehen, dann kann man sich nicht auf Einzelmaßnahmen beschränken. Bären waren in Österreich weit verbreitet, als hier nicht einige Millionen, sondern nur einige hunderttausend Menschen lebten. In einem dicht besiedelten Land Bären anzusiedeln geht nur, wenn man einen größeren Landstrich weitgehend frei von Menschen hält. Es mag sein, dass dieser Nebeneffekt dem WWF sehr recht ist. Nur sollte er es dann auch deutlich sagen. Die Darstellung, dass Bären und Menschen im selben Gebiet reibungslos zusammenleben können, ist unrichtig. Da ich annehme, dass der WWF recht gut über Bären Bescheid weiß, sind solche Aussagen eigentlich nur noch als Lügen einzustufen.
Ich weiß, wovon ich rede; ich habe sechs Jahre lang in Westkanada gelebt und bin immer wieder auf Bären gestoßen. Natürlich sind Bären keine wilden Raubtiere, die Menschen als Nahrung betrachten; Bären greifen Menschen »im Prinzip« nicht an. Wohl aber, wenn sie gereizt oder erschreckt werden, wenn sie ihre Jungen in Gefahr glauben oder weil sie schlecht aufgelegt sind, zum Beispiel, weil sie Zahnschmerzen haben. Ich erwähne Zahnschmerzen, weil ich mich an einen konkreten Fall erinnere, bei dem zwei Wanderer getötet wurden und einer schwer verletzt von einem Bären, bei dem (nachdem man ihn verfolgt und erschossen hatte) ein eitriger Zahn festgestellt wurde. Bären lieben auch den Geruch von Speck, Räucherwurst, von manchen Süßwaren etc. Sie machen sich daher gerne an Rucksäcke heran, wobei das, wenn sich diese auf dem Rücken von Wanderern befinden, für die Wanderer eher unangenehm sein kann, obwohl der Bär den Menschen gegenüber gar keine schlechten Absichten hegen mag. Bären lernen schnell – und darum ist das Zusammenleben Bär – Mensch sehr viel schwieriger, als der WWF behauptet –, dass in der Nähe von Menschen leicht Nahrung zu finden ist: in Rucksäcken, in Zelten, in der Nähe von Bauernhöfen, in Mistkübeln usw. Wer das nicht glaubt, soll sich bitte einmal ansehen, wie kunstvoll in Westkanada Mistkübel an Eisenketten aufgehängt sind, damit Bären nicht an den Müll heran können. Haben sich Bären nämlich einmal daran gewöhnt, in Mistkübeln oder Papierkörben zu wühlen, dann verteidigen sie diese fallweise auch als ihren Besitz gegen zufällig vorbeikommende Menschen.
Kurz und gut, Autofahren ist vermutlich gefährlicher als in einem Wald zu wandern, in dem Bären leben, vor allem, wenn man einige
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