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Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Titel: Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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werden, in sehr unangenehme Situationen. Aus diesem Grund bedaure ich es, dass die Polizei nicht strenger und mit Strafen gegen Radler vorgeht, die eklatant gegen Regeln verstoßen (Fahren ohne Beleuchtung, Fahren gegen die Einbahn …).
    Warum ein Kurzparker, der zehn Minuten zu lange parkt (und damit weder sich noch andere gefährdet), bestraft wird, aber ein unbeleuchtet gegen die Einbahn fahrender Radler nicht, verstehe ich einfach nicht.

       10.5 Wohin mit den
    Lastautos?

    Es gibt wohl wenige Menschen, die nicht inzwischen verstanden haben, dass etwas mit dem öffentlichen Verkehr auf Europas Autobahnen nicht stimmt. Gleichgültig, wie großzügig sie ausgebaut werden, es gibt immer wieder Staus. Die Dauer einer Autofahrt von Punkt A zu Punkt B schwankt unglaublich, je nach Verkehrsdichte und je nachdem, ob es (meist durch Unfall oder Baustelle) einen Stau gibt oder nicht. Um einen wichtigen Termin in einer anderen Stadt mit Sicherheit zu erreichen, muss man immer längere »Pufferzeiten« einplanen.
    Es gibt eigentlich nur fünf Möglichkeiten, die Situation zu verbessern:
    (1)  Man baut ein so dichtes Autobahnnetz mit einem so guten Leitsystem wie in Tokio: Da sieht man vor jeder Abfahrt das in der Nähe liegende Autobahnnetz eingefärbt, von hellgrün bis schwarz, wobei die Farbe anzeigt, wie schnell die Strecken zurzeit befahrbar sind: hellgrün = unbehindert, schwarz = ein Stau.
    (2)  Man versucht den Personenverkehr auf öffentliche Verkehrsmittel (wohl im Allgemeinen auf superschnelle Bahnverbindungen oder fallweise Flugstrecken) zu verlagern.
    (3)  Man versucht, den gesamten Straßenverkehr auf die Schiene zu verlagern.
    (4)  Man versucht, den LKW-Verkehr weitgehend auf die Schiene zu verlagern.
    (5)  Man führt MAUTOs ein.

    Obwohl ich glaube, dass MAUTOs eine sehr vernünftige Alternative wären, fürchte ich, dass sie trotz Kleinautos wie Smart zumindest zurzeit keine realistische Alternative sind. Also streichen wir (5).
    Alternative (1) ist so aufwändig, dass sie europaweit nicht realisierbar ist, abgesehen davon, dass die Anzeigetafeln in Tokio manchmal auch auf allen Strecken schwarz zeigen: »Nichts geht mehr!«
    Die Varianten (2) und (3) werden andauernd versucht, aber ohne großen Erfolg. Zugegeben, auf manchen Strecken sind die exzellenten Zugverbindungen in Frankreich oder Deutschland echte Alternativen, aber prozentuell klappt es nicht.
    Ich plädiere dafür, dass man die Alternative (4) viel intensiver als bisher verfolgt, d. h., dass man mit aller Energie versucht, die Mehrzahl der LKWs von der Straße wegzubekommen, wobei hohe LKW-Mautgebühren oder sehr viel höhere Treibstoffpreise den notwendigen Anreiz geben könnten. Wie viel angenehmer wären doch die Autobahnen ohne die riesigen Fernlaster!
    Ich glaube, dass die Verlagerung des Güterverkehrs über große Distanzen auf die Bahn in jeder Hinsicht sinnvoll ist:
    – Der Transport vieler Güter ist nicht so zeitkritisch, dass es auf ein paar Stunden ankommt. Bei Menschen, die einander treffen wollen, ist der Zeitfaktor im Allgemeinen sehr viel kritischer.
    – Es ist kein Geheimnis, dass der kostengünstige Transport eine durchaus ungesunde Globalisierung begünstigt. Wenn der Transport teuer genug wird, dann wird man in Ostösterreich ostösterreichische Milch kaufen und nicht holländische, und umgekehrt. Die spanischen Erdbeeren werden im Vergleich zu den lokalen sehr teuer werden. Wir werden wieder mehr wohlschmeckendes Obst und Gemüse essen und nicht von weit her geholtes und nachgereiftes. Wenn der Transport teuer genug ist, werden nicht mehr italienische Kartoffeln zum Waschen nach Deutschland gebracht (weil dort das Wasser billiger ist) und dann zur weiteren Verarbeitung wieder zurück nach Italien. Und so weiter. (Mehr dazu in »XPERTEN: Das Paranetz«.)
    – Dass man LKWs auch auf Autobahnen einfach verbieten kann, haben die USA (hier einmal ein leuchtendes Vorbild) vorexerziert. Es gibt dort neben den Autobahnen für alle auch so genannte Parkways, die nur von PKWs benutzt werden dürfen.
    Konkret schlage ich daher vor: LKW-Fahrten, die eine bestimmte (durch die Eisenbahnstruktur vorgegebene) Entfernung wesentlich überschreiten, werden drastisch mit Gebühren belegt, außer für einzelne nachweisbar zeitkritische Fälle. Ich denke, dass damit Fahrten Prag–Palermo, Hamburg–Istanbul etc. stark reduziert würden. Das würde zu einem großen Aufatmen führen, noch dazu in einer Luft, die weniger

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