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Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten

Titel: Xperten - Der Anfang: Kurzgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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es muss anders werden. Das gegenwärtige Auto ist ein offenbar unmöglicher Versuch zwei ganz verschiedene Anforderungen zu kombinieren: Es soll einerseits fünf bis sechs Personen relativ bequem, schnell, weit und sicher befördern (Fernverkehr), gleichzeitig ein bis zwei Personen eher leise und gemächlich durch Einkaufs- und Wohngegenden transportieren (Ortsverkehr). Es wird höchste Zeit, dass diese beiden Funktionen dramatisch voneinander getrennt werden.
    Übrigens: Warum verbieten wir nicht alle Pkws in Österreich und schenken dafür allen Österreichern, die älter als 16 sind, ein MAUTO? Wenn wir schleunigst aufhören, neue Autobahnen und Schnellstraßen zu betonieren und statt des Semmering Basistunnels beginnen, Züge mit MAUTOwaggons zu bauen, bleibt sogar noch Geld zur Budgetsanierung übrig …
    Spaß beiseite, der letzte Absatz ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. Er soll aber eines zeigen: Ein auf MAUTOs basierendes Verkehrskonzept ist nicht nur technisch machbar, sondern ist auch durchaus finanzierbar. Dass der Weg zu einer MAUTOgesellschaft aber nicht einfach ist, ist klar …

    10.2 Wege zum MAUTO
    So vorteilhaft ein solches auf MAUTOs und Massenverkehr basierendes System wäre (sehr viel geringere Umweltbelastung, sicherer als Autos, keine neuen Autobahnen mehr notwendig, einfacheres Parken usw. usw.), so schwierig ist es, eine Gesellschaft, die dermaßen auf Autos ausgelegt ist wie die unsere, auf ein neues Verkehrssystem umzustellen.
    Das beginnt mit dem Grundfaktum, dass die meisten Menschen das Auto nicht als das sehen, was es sein sollte – als ein Werkzeug, um Entfernungen zu überwinden –, sondern auch zum Beispiel als Prestigeobjekt. Psychologen sprechen davon, dass man das Verhalten von Autofahrern nur verstehen kann, wenn man Autofahren als Sucht oder als Ersatzhandlung sieht. Der Abbau solcher irrationaler Einstellungen ist schwierig, aber nicht unmöglich. Die Medien, vor allem Film und Fernsehen, können rasch zu einem Umdenken führen. Ich glaube, dass schon ein einziger Spielfilm, in dem sich – ohne dies je auszusprechen – Autos immer wieder als »out«, MAUTOs immer wieder als »in« erweisen, viel erreichen würde.
    Ein zweiter behindernder Faktor ist die gesamte Autolobby. Freilich, es wird weiterhin Reparaturwerkstätten und Händler (für MAUTOs statt Autos) geben, Tankstellen werden Batterien austauschen statt Benzin zu verkaufen... und die europäische Autoindustrie wäre geradezu prädestiniert, MAUTOs herzustellen. Es ist erfreulich zu sehen, dass in den letzten Jahren die Produktion von Kleinautos (wie des Smart) durchaus ins Rollen gekommen ist. Leider sind auch diese Fahrzeuge noch zu groß, insbesondere nicht für Fahrradwege geeignet und wird auf das wichtige Prinzip der Koppelbarkeit verzichtet. Zu den größten Problemen ...(etc)« Eine Gesellschaft, die nur noch mit MAUTOs mit max. 40 km/h unterwegs ist (wobei auf Grund der Kleinheit der MAUTOs gegenläufige Richtungen leicht physisch voneinander getrennt werden könnten) und die sonst Massenverkehrsmittel verwendet, wäre sehr viel sicherer als unsere heutige Autogesellschaft. Eine Mischung von eventuell nur Pkws und Lkws mit MAUTOs auf denselben Verkehrswegen ist aber undenkbar. Die Menschen in den bewusst einfachen und leichten MAUTOs ohne jede Knautschzonen wären noch mehr gefährdet, als sie es heute zum Beispiel auf Mopeds oder Motorrädern sind. D. h., es gibt nur zwei Lösungen: Entweder man entflechtet den Auto- und MAUTOverkehr vollständig oder man schränkt den Autoverkehr dramatisch ein.
    Die Entflechtung von Autos und MAUTOs ließe sich durch relativ milde Maßnahmen erreichen. Man baut ein System von Fahrradwegen (gegenläufige Richtungen physisch getrennt) so auf, dass auf diesen Fahrradwegen MAUTOs und Räder gut koexistieren können (übrigens wird der Unterschied MAUTO und Fahrrad durch MAUTOmodelle mit zusätzlichen Tretpedalen ohnehin weitgehend verschwinden, wobei durch das Treten Energie gespart wird – wie viel, wird zur moralischen Ermutigung schön und deutlich angezeigt – und wobei Bremsvorgänge elektrische Energie für die Batterie liefern). Der großzügige Ausbau von Fahrrad-/MAUTOwegen ist daher sicher eine sinnvolle Variante.
    Gleichzeitig könnte man ganze Straßenzüge für Fahrräder und MAUTOs gewinnen, indem man dort für Autos eine 20-Stundenkilometer-Geschwindigkeitsbegrenzung (durch Bodenschwellen erzwungen, die von Fahrrädern und MAUTOs umfahren werden

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