Xperten - Der Paradoppelgänger
sollten ab sofort alle ein solches Gerät tragen!«
Marcus ist über die Heftigkeit, mit der Sandra spricht, bestürzt. Richard scheint tatsächlich sehr mächtig und »böse« zu sein. Sie haben nicht viel Zeit Sandras Analyse zu besprechen, da meldet Maria, dass Ann dabei ist das Haus zu verlassen. Kaum kommt sie in Sichtweite, reagiert Sandra fast wie bei Richard:
»Ann ist Richard sehr ähnlich. Alles ganz ähnlich, die Gier nach Sex ist nicht so deutlich, dafür eine Gier nach Geld und Reichtum ... Sie ist ein Ungeheuer wie Richard. Wir sind hier einem teuflischen Paar auf der Spur.«
Da Ann zu Fuß in Richtung Stadt geht, beschließt man, sich zu trennen. Klaus mit seiner Verletzung soll sich schonen, aber einen ersten Bericht vom Detektivbüro anfordern, Sandra soll bei ihm bleiben bzw. Aroha als »Babysitter« von Lena ablösen. Maria und Marcus werden Ann vorsichtig folgen, um mehr über diese herauszufinden.
Ann geht zielstrebig zu einem der Juweliergeschäfte im Stadtzentrum. Maria und Marcus setzen sich in einen Coffee-Shop in der Nähe. Maria beobachtet Ann und berichtet laufend Marcus:
»Ann schaut sich sehr ausgiebig offensichtlich sehr teure Stücke an. Es sind noch andere Kunden im Lokal und Ann scheint sich nicht entscheiden zu können.«
»Da, jetzt ist sie alleine und hat sich für ein großes Stück entschieden. Ich kann ja nicht hören, was sie reden. Aber was ist das? Sie zahlt für dieses Stück nur zwanzig Dollar! Ist die Verkäuferin verrückt? Ann geht jetzt aus dem Geschäft. Die Verkäuferin schaut ihr ganz verduzt nach. Was da wohl geschehen ist?«
Maria und Marcus beratschlagen, ob sie nun Ann Brodlyn verfolgen oder die Verkäuferin im Juweliergeschäft befragen oder sich trennen sollen.
Maria entscheidet: »Ich möchte Ann verfolgen. Geh du in das Juweliergeschäft!«
»In Ordnung, Maria, aber hier, nimm meinen e-Helper. Wenn du einen unangenehmen Para-Einfluss spürst, drück auf diesen Knopf, dann solltest du weitgehend geschützt sein. Bitte vermeide trotzdem den Kontakt mit Ann, die Sache gefällt mir gar nicht.«
Sie werden sich im Hotel wieder treffen, vereinbaren sie, möglichst nicht später als in einer Stunde.
Maria folgt Ann. Sie hat nicht weit zu gehen! Ann geht wieder in ein großes Juweliergeschäft. Das Vorgehen, das Maria sieht, ähnelt dem von vorher. Ann wartet, bis sie alleine in dem Geschäft ist, dann bietet sie offenbar das gerade gekaufte Stück dem Juwelier an! Und dieser gibt ihr dafür nach kurzem Gespräch einen Scheck. Leider schafft es Maria nicht, den Betrag auf dem Scheck zu lesen.
Aber Ann kommt Maria entgegen, sie geht in die nächste Bank, um den Scheck einzulösen. Ohne die genaue Summe feststellen zu können, die Ann erhält, ist es offensichtlich, dass sie ein Bündel von Hundert-Dollar-Noten bekommt. Ann hat also durch den Kauf und Verkauf eines Schmuckstückes innerhalb einer halben Stunden mehrere tausend Dollar verdient. Wie ist das möglich? Wird Marcus mehr herausfinden?
»Hallo, Maria«, sagt da eine Stimme neben ihr. Es ist Aroha.
»Ist das dort diese ‚böse‘ Ann, von der Lena erzählt?«, erkundigt sich Aroha.
»Ja, das ist sie«, bestätigt Maria, »was machst du hier?«
»Ich will nur ein bisschen einkaufen«, erklärt Aroha. Sie sagt nicht, dass sie Maria schon einige Zeit verfolgt hat und Ann noch weiter nachgehen will, da sich ihr Mindcaller in der Nähe von Ann eigentümlich benimmt: Er vibriert und wird warm. Und das hat Aroha noch nie erlebt.
Marcus kommt in das Juweliergeschäft, wo Ann um zwanzig Dollar etwas gekauft hatte. Die Verkäuferin ist allein, dreht sich von Marcus weg, schnäuzt sich noch einmal und fragt dann, womit sie dienen kann. Marcus sieht, dass sie ganz rote Augen hat, sie hat offenbar geweint. Marcus geht zu dem Schaukasten, den ihm Maria beschrieben hat. Die schönen Kunstwerke, die hier ausgestellt sind, liegen preislich alle zwischen zehntausend und zwanzigtausend Dollar.
»Haben Sie in diesem Schaukasten nur so teure Stücke?«, erkundigt sicht Marcus.
»Ja«, bringt die Verkäuferin mit Mühe unter einem Schluchzen hervor.
»Das verstehe ich nicht. Ich habe vorher eine Frau getroffen, die mir ein herrliches Stück gezeigt hat«, lügt Marcus, »das gestern noch hier im Schaukasten war und das sie angeblich von Ihnen um zwanzig Dollar bekommen hat. Stimmt denn das?«
Das Mädchen schaut Marcus mit glanzlosen Augen an. Dann erzählt sie mit tränenerstickter Stimme:
»Die Frau nahm
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