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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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Haus merkt, dass hier etwas Besonderes vor sich geht. Plötzlich merkt Ann, dass die Unterstützung von Richard ganz weg ist. Mit einer Aufballung von Wut schreit sie mit letzter Kraft den Para-Befehl »Winke« an Aroha. Aroha hört diesen Befehl, beginnt die Hand zu heben. Da sieht sie, dass Ann zusammenbricht. Der Zwang zu winken ist schlagartig weg.
    Was ist passiert? Alle schauen sich an.
    »Die Temperatur des Mindcallers sinkt«, ruft Stephan.
    »Bist du in Ordnung, Aroha?«, ist Klaus besorgt.
    »Ja, ich bin in Ordnung, aber Ann hatte mich fast wieder unter ihrer Kontrolle. Nur jetzt kommt überhaupt nichts mehr von ihr, vorher war es wie ein Flüstern im Kopf.«
    Die e-Kolibris im Haus zeigen eine zusammengebrochene Ann unterhalb der Fensterbank liegen. Aber was ist das? Unter der Decke schaut noch ein Bein heraus! Das muss Richard sein ... Aber sah man ihn nicht schlafen? Klaus lässt den e-Kolibri im Schlafzimmer um das Kopfende des Bettes fliegen.
    »Die beiden haben versucht uns zu täuschen. In Richards Bett liegt niemand. Die beiden haben versucht, ihre gemeinsame Kraft gegen Aroha einzusetzen, und haben sich so verausgabt, dass sie nun erschöpft zusammengebrochen liegen.«
    Erschöpft? Sie rühren sich noch immer nicht!
    »Sandra und ich gehen hinein und schauen nach. Ich habe die Pistole mit Betäubungsnadeln bei mir«, sagt Marcus.
    »Ich komme auch mit«, meint Klaus.
    »Nein, Klaus, du bewegst dich mit der Verletzung nach dem Unfall noch nicht gut genug. Bleibt alle hier, beobachtet uns und wir sind über Kommunikationsbrillen mit euch in Kontakt.«
    Vorsichtig betreten Marcus und Sandra das Para-Gefängnis. Im Wohnzimmer unter dem vergitterten, offenen Fenster liegen Ann und offenbar Richard. Sie bewegen sich nicht.
    »Nimm die Pistole. Schieß sofort, notfalls auch auf mich, wenn etwas passiert.«
    Marcus geht zur reglosen Gestalt von Ann, tastet dann vorsichtig am Hals nach ihren Puls. Ungläubig starrt er Sandra an: »Sie ist tot!« Er reißt die Decke weg, tastet nach Richards Puls: nicht vorhanden.
    »Klaus, stell den Para-Schirm ab. Schalte ihn sofort wieder ein, wenn ich die Hand hebe.«
    »Para-Schirm ist abgeschaltet.«
    »Sandra, welche Gefühle spürst du von Ann und Richard?«
    »Absolut keine. Die beiden sind nicht nur bewusstlos, sie sind mit Sicherheit tot.«
    Allmählich beginnen sie zu begreifen, was geschehen ist. Ann und Richard haben sich bei ihrem Para-Angriff so verausgabt, dass sie starben. Marcus will es nicht denken und denkt es doch: »Das löst wohl ein Problem für uns. Aber vielleicht schafft es ein neues!«
    Klaus übernimmt wie selbstverständlich das Kommando:
    »Wir müssen die beiden heute Abend in ihre Villa nach Rotorua bringen und dann anonym die Polizei verständigen, dass Richard und Ann schon mehrere Tage nicht gesehen wurden, man möge doch einmal nachsehen. Man wird dort die beiden tot finden und bei der Obduktion wohl einen rätselhaften Tod oder Selbstmord feststellen ... Es wäre für uns sehr interessant, an die Obduktionsergebnisse herankommen.«
    Maria ist es fast unheimlich, wie kühl Klaus auf den Tod von Menschen reagiert, auch wenn es zwei Menschen waren, denen man vielleicht nicht unbedingt nachtrauern muss.
    Der Plan von Klaus wird am Abend umgesetzt. Die beiden Toten werden am Tag darauf in ihrer Villa in Rotorua von der Polizei gefunden. Die Obduktion ergibt einen mehrfachen Gehirnschlag. Das ist so außergewöhnlich, dass man einen Unfall oder Selbstmord durch unbekannte Drogen als offizielle Todesursache angibt.

    Die PM erhält den Bericht vom Tod der beiden mit dem ungewöhnlichen Obduktionsergebnis. Die Landung des Moller600 und das Ausladen von zwei großen länglichen Paketen war von ihren Leuten beobachtet worden. Auf Grund der Todeszeit, die der Arzt feststellte, mussten Ann und Richard schon mehrere Stunden vorher gestorben sein, sie wurden offenbar auf Great Barrier Island mit einer unbekannten Methode umgebracht.
    Es läuft ihr kalt über den Rücken: Jetzt heißt es agieren. Sie wird ihre Regierungskollegen informieren. Sie müssen sofort Maßnahmen gegen SR-Inc. und die Para-Gruppe beschließen. Das Problem ist nur: welche Maßnahmen? Man weiß zu wenig über die Para-Kräfte, um sie spezifisch zu bekämpfen. Man kann aber doch nicht alle involvierten Personen töten lassen, noch dazu in einem Land, wo es seit langem keine Todesstrafe mehr gibt und wo man gegen jede Art von Krieg sehr allergisch ist. Und ein richtiger Krieg ist

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