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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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mir glauben?« »Ich würde wohl auch lange nachdenken.«

    Auf Great Barrier Island berichtet Marcus Maria davon. Sie sind sich rasch einig, dass es drei mögliche Erklärungen gibt. Erstens, die wahrscheinlichste, Paul hat übersehen, wie Barry das Geschäft verließ ... immerhin war er ja durch die Kellnerin einigermaßen abgelenkt. Zweitens, es könnte doch einen anderen oder Geheimausgang aus dem Büro geben. Und drittens, Barry ist para-begabt, wenn Lenas Beobachtungen stimmen. Kann er am Ende durch Wände gehen, wie Marcus durch Wände greifen kann? Kann er sich unsichtbar machen? Kann er Menschen durch eine Art von Hypnose etwas vortäuschen? Kann er sich massiv verkleinern und durch eine kleine Öffnung entschwinden? Da gibt es viele Möglichkeiten, eine fantastischer als die andere. Was wissen wir schon über parapsychologische Phänomene?
    Es ist für Marcus über seine Firma SR-Inc. leicht, eine zeitraffende Überwachungskamera installieren zu lassen, die ab dem nächsten Tag 72 Stunden lang das Reisebüro von Barry beobachtet: Pro Sekunde wird dabei eine Aufnahme gemacht, sodass man 72 Stunden auf ein extrem »zeitgerafftes« Video von drei Stunden reduzieren kann. Drei Tage später sehen sich Maria und Marcus mit Spannung am Abend das Video an. Am ersten Beobachtungstag tut sich nichts Besonderes: Barry kommt und geht ein paar Mal, bis er am Abend endgültig das Geschäft zusperrt und wegfährt. Die Szene am nächsten Tag können sie allerdings kaum glauben, gehen mehrmals im Video zurück. Es besteht aber kein Zweifel. Barry, der am Vorabend das Reisebüro verlassen und zugesperrt hat, ist am nächsten Morgen auf einmal auf geheimnisvolle Weise im Lokal und sperrt es von innen auf! Ansonsten verläuft der Tag normal, nur hat Barry zweimal Damenbesuch, der sich über längere Zeit erstreckt, als das bei Reiseauskünften sinnvoll sein könnte. Und, er sperrt das Lokal von innen ab, taucht am nächsten (dritten) Tag aber wieder von außen auf. Es ist dies der Tag, an dem Maria mit Lena kurz Barry besucht unter dem Vorwand, mehr über eine mögliche Reise nach Vavau erfahren zu wollen.
    Maria kauft einen Reiseführer und bezahlt mit einer 100-$-Banknote in der Hoffnung, dass Barry diese nicht wechseln kann. Tatsächlich muss er das Geschäft zum Wechseln kurz verlassen. Dies gibt Maria genug Zeit, sich das Lokal und das Zimmer dahinter anzusehen. Lena hat den Auftrag, laut »Mama, können wir jetzt bald gehen?« zu rufen, wenn Barry zu früh zurückkommt. Die Dreijährige genießt das kleine Spielchen. Dieser Besuch bei Barry bringt zwei Resultate: Ein zweiter Ausgang aus dem Reisebüro ist, wenn vorhanden, sehr gut versteckt; und Lena ist ganz sicher, dass Barry stark »strahlt«. Der Rest des Videobandes ist wieder kaum bemerkenswert, wenn man davon absieht, dass Barry an diesem dritten Tag (wie am ersten) keine weiteren Damenbesuche hat.
    Es ist diese letzte Beobachtung, die Maria besonders nachdenklich stimmt: »Marcus, irgendwie scheint es mir, als hätte der ,normale‘ Barry einen Doppelgänger. Dieser war nur am zweiten Tag im Reisebüro, kann offenbar durch Wände gehen oder was Ähnliches und im Gegensatz zum normalen Barry scheint er großen Wert auf viele Affären mit Frauen zu legen.« Sie sind unsicher, ob sie diese Idee eines Doppelgängers irgendwie weitergebracht hat, aber alle bisherigen Erlebnisse würden damit einigermaßen zusammenpassen.
    Um der Begabung von Barry auf die Spur zu kommen, lädt Marcus ihn auf einen Besuch bei ihnen auf Great Barrier Island am nächsten Sonntag ein.
    Zu seiner Überraschung ist Maria davon nicht sehr begeistert. »Aber du hast doch nichts gegen Barry?«
    »Nein. Aber solange wir nicht wissen, was Barry kann, ist er mir unheimlich.«
    Barry besteht darauf, mit dem eigenen Auto und der Fähre zu kommen und in Whangaparapara 1 an Land zu gehen: »Ich war noch nie dort. Mir machen die zwei Stunden Fahrt mit der Fähre Spaß und die Fahrt vom Hafen quer über die Insel gibt mir die Chance, diese ein wenig kennen zu lernen.«
    Lena ist ganz aufgeregt, dass Barry kommt. Sie bemalt außen liebevoll eine große innen wie ein Opal schimmernde Paua-Muschel, die die Eltern vor einigen Wochen aus dem Meer heraufgetaucht haben, als Geschenk für Barry. Marcus wundert sich über diese Zuneigung von Lena zu Barry, doch Maria hat eine Erklärung dafür: »Marcus, wir müssen ein bisschen Acht geben. Alle Menschen mit Para-Fähigkeiten, die Lena bisher kennt, sind ihr

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