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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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gegenüber freundlich und nett. Sie verbindet mit Para-Fähigkeiten, mit Menschen die ,strahlen‘, wie sie das nennt, nur Positives. Dass es auch ,böse‘ Para-Begabungen geben könnte, versteht sie noch gar nicht. Aber wir wissen, dass es so was geben kann, ja, wir wissen nicht einmal, ob Barry nicht sogar in diese Gruppe gehört. Genau das ist ja der Grund, warum ich von der Einladung an Barry nicht so begeistert war, wie du dich sicher erinnerst.«
    Ein fröhlicher Barry kommt am späten Vormittag mit seinem vom Video wohl bekannten Auto an. Maria und Marcus begrüßen ihn herzlich und Lena läuft mit ihrem Geschenk aufgeregt Barry entgegen. Doch bevor sie ihn erreicht, bleibt sie plötzlich wie angewurzelt stehen und starrt Barry an. Erst nach mehreren Aufforderungen geht sie weiter, grüßt Barry und gibt ihm zögernd ihr Geschenk. Sie benimmt sich sehr auffällig, zieht Marcus unter einem Vorwand weg.
    1 Die Fähre von Auckland geht entweder nach Tryphena im Süden, nach Port Fitzroy im Norden, aber sie macht meistens einen Zwischenstopp in der Mitte der Westseite der Insel, in Whangaparapara (sprich: Fanga-para-para). Dorthin will Barry. Übrigens: Whanga heißt »Hafen« und para heißt »sumpfig« ... parapara sollte damit hinreichend klar sein :-). Das Anwesen von Maria und Marcus liegt, für die, die es noch nicht besucht haben, an der Ostküste von Great Barrier Island, etwa 20 km nördlich von Claris.
    Außer Hörweite berichtet sie Marcus ganz aufgeregt: »Papa, das ist Barry. Aber irgendwas stimmt nicht. Er strahlt heute nicht.« Marcus ist wie vom Donner gerührt. Bei der nächsten Gelegenheit erzählt er Maria von Lenas Äußerung.
    Maria meint nachdenklich und fragend: »Doppelgänger?«
    Barry ist von Haus und Lage des Grundstücks (wie noch jeder Besucher vor ihm) beeindruckt und das gemeinsame Mittagessen wird ein Vergnügen: Barry ist ein angenehmer Gast. Er hört gerne zu, stellt interessante Fragen, hat einen trockenen Humor. Lena, die ihn anfangs eher misstrauisch beäugt, zieht er durch kleine Witzchen und indem er alle fünf Minuten noch ein weiteres kleines Geschenk aus seiner Tasche zaubert, dann doch ganz auf seine Seite. Beim vierten Geschenk(chen) kann sich Lena vor Kichern kaum mehr erfangen! Barry scheint schon überall in der Welt gewesen zu sein, erzählt interessant, manchmal mit einem Anflug von Traurigkeit. Auf eine Freundin angesprochen ist er ausweichend: Er kenne viele junge Frauen, die ihn gefallen (und er hofft auch umgekehrt), und ja, mit seinen 35 Jahren wird es vielleicht einmal Zeit sich zu entschließen (vor allem, wenn er eine so glückliche Familie wie die von Maria und Marcus sieht), aber es gibt da Gründe, über die er nicht reden will, die dann immer dagegen sprechen. Maria und Marcus werden bei dieser Bemerkung sehr hellhörig, aber mehr bekommen sie dann aus Barry doch nicht heraus.
    Das Wetter ist angenehm, sodass sie beschließen, den »höchsten« Berg der Insel, den Hirakimata 2 (ganze 2.038 Fuß hoch) zu besteigen.
    Die Wanderung gehört zu den schönsten auf der Insel. Man beginnt auf der geschotterten Straße an der Ostseite der Insel an einer gut markierten Stelle, geht zuerst durch eine richtige »Klamm« auf Holzstegen und kommt dann auf einen langsam ansteigenden Grasrücken, auf dem vereinzelt herrliche Kauris stehen. Später taucht man in einen dichten Regenwald ein - auf ganz gutem, wenn auch immer nassem Weg. Maria und Marcus erzählen von den vielen Tieren, die man hier ab und zu sieht. Und als sie Kiore, die polynesische Ratte, erwähnen, laufen gleich drei aus dem Dickicht heraus und setzen sich ganz knapp vor ihnen auf den Weg, verschwinden erst im letzten Moment. Als sie von Tui 3 reden, fliegen zwei aus dem Dickicht heraus und lange Zeit immer einen knappen Meter direkt vor ihnen her. Und auch als sie von dem Pukeko 4 sprechen, erscheinen plötzlich mehrere aus dem Wald.
    2 Hira ist das Maori-Wort für »viel, universal« und Kimata für »Ausblick«.
    Barry ist über den »Zufall« verblüfft, Lena, Maria und Marcus wissen natürlich, dass sich Stephan mit seinen Animalaktivations-Fähigkeiten einen Spaß macht. Aber Marcus muss ihn einbremsen. Er gibt ihm telekinetisch einen kleinen Klaps auf den Popo: Stephan versteht das sofort, schaut aber Marcus seufzend und vorwurfsvoll an: Jeder Spaß wird ihm verpatzt!
    Dort, wo der Weg beginnt sich steiler den Berg hinaufzuwinden, liegt bei einer Kehre eine sumpfige Wiese. In der Mitte wächst

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