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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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als Krankenschwester an Notsituationen gewöhnt - mit einem Tuch den linken Oberarm energisch ab.
    Leise sagt sie zu Barry: »Das hilft alles nicht. Wenn wir nicht innerhalb von 15 Minuten ein Schlangenserum bekommen, ist Carola tot. Wie sollen wir das machen?«
    »Genügt das neue Bras-Uni-Serum? Es könnte sein, dass ich das zufällig im Auto habe«, lügt Barry.
    »Ja, das würde gehen.«
    »Gut, ihr beide bleibt bei Carola, gebt ihr zu trinken, tut was ihr könnt, und haltet die Daumen, dass ich zufällig das Serum mithabe.«
    Barry läuft Richtung Auto, weicht vom Weg ab, geht in den fast undurchdringlichen Dschungel und legt sich vorsichtig hin. Dann konzentriert er sich auf das Stiegenhaus des Arztes in Brasilia, wo er Para-Barry materialisieren lässt. Para-Barry stürmt in die Ordination, ruft »Notfall«, lässt sich nicht aufhalten, bis er beim Arzt ist. Dieser untersucht gerade ein Kind, ist empört über die Unterbrechung. Doch jetzt erweist es sich als riesiger Vorteil, dass sich Barry vor wenigen Tagen persönlich vorgestellt hat. Als er dem Arzt erzählt, dass seine Frau, von einer hochgiftigen Schlange gebissen, unten im Auto sitzt und er sofort ein Bras-Uni-Serum und eine Injektionsnadel benötigt, zögert der Arzt nicht. Als er, während er das Serum sucht, fragt, wie es denn mitten in der Stadt zu diesem Biss kam, antwortet Barry nur:
    »Danke für die Hilfe. Morgen im Club erzähle und bezahle ich alles.« Er lässt einen kopfschüttelnden Arzt zurück, der aus dem Fenster nach einem parkenden Ausschau hält, das er aber nicht sehen kann. Etwas verwirrt kehrt er zu dem Kind zurück: Barry wird morgen einiges erklären müssen!

    Para-Barry füllt noch im Stiegenhaus die Injektionsspritze und wirft die Serumampulle weg. Er kann nicht beides mitnehmen! Er entmaterialisiert, der richtige Barry hält die Injektionsnadel in der Hand und läuft zu den drei Frauen hinunter:
    »Hier, Anna, da ist die Nadel mit dem Serum.«
    Anna ist sowohl erleichtert als auch verärgert: Wieso bringt ihr Barry nicht die geschlossene Ampulle und die Nadel, wie es sein sollte? Sie gibt aber Carola ganz schnell die Spritze, öffnet die Abbindung des Oberarms, der jetzt schon die roten Linien einer Blutvergiftung zeigt. Sie träufelt Carola Wasser auf das Gesicht, Carola atmet flach und schwer.
    »Carola, alles ist okay, wir haben dir das Gegengift gespritzt, du bist in Kürze wieder gesund.« Fast ungläubig öffnet Carola die Augen. Anna zeigt ihr die Spritze.
    »Wo ... hast ... du ... die ... her«, ist Carola schwach zu vernehmen. »Barry hatte sie im Auto.«
    Innerhalb von 30 Minuten geht es Carola so gut, dass sie aus eigener Kraft zum Auto gehen kann. Diese modernen Gegengifte sind wirklich Wundermittel, denken alle vier. Die Fahrt zurück verläuft allmählich immer fröhlicher, die erlebte Aufregung hat viel Adrenalin freigesetzt, das sich jetzt bemerkbar macht. Carola besteht darauf, dass sie noch gemeinsam essen gehen.
    Als sich Barry am Schluss entschuldigt, dass er sie in Gefahr gebracht hat, fällt ihm Carola ins Wort: »Jetzt hör aber mit diesem Blödsinn auf. Du hast uns gewarnt, mir nachgerufen. Ich war ein übermütiger Trottel. Du warst super und dann hast du mir wie ein Zauberer noch das Leben gerettet. Du hast bei uns allen und vor allem bei mir so viele Gutpunkte, wie du sie schwer aufbrauchen kannst. Wenn du irgendwas von mir willst, du kannst es sicher haben.«
    Barry bewundert Carola, denn wie sie dies sagt, bricht schon wieder ihre Lebensfreude und das brasilianische »Fang mich, du kannst mich ja haben, probier‘s nur« durch.
    Ein Tag, den ich nie vergessen werde, denkt Barry, als er alleine in seiner Wohnung ist. Er hat Gabriela für heute frei gegeben und sie ist bei ihrer Mutter in Cristalina. Er trinkt einen vorgefertigten Batida Limao, als es läutet. Wer ist das? Vorsichtig schaut er durch das Guckloch. Draußen steht Gina! Einer kurzen Überlegung folgend verschwindet er im Zimmer Gabrielas. Ein Para-Barry öffnet die Tür und begrüßt Gina mit einer Mischung aus Freude und Überraschung.
    »Es war so ein verrückter Tag«, entschuldigt sich Gina, »ich wollte dich nochmals sehen und mich bei dir bedanken.«
    »Bedanken?«, fragt Barry. »Komm setz dich und lass mich dir was aus der Küche holen.« Er bringt Gina etwas zum Trinken und stellt einen Teller mit Kleinigkeiten auf den Tisch, den Gabriela vorsorglich im Kühlschrank mit einer Folie abgedeckt und mit der Notiz »Für etwaige

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