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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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ganz freche Pose« -, auch bei Bildern zusammen mit Barry mit Körperberührung. Barry hat sich vorgenommen, keinen Verführungsversuchen nachzugeben oder gar selbst aktiv zu werden, sondern nur den schönen Körper von Julia voll einzufangen. Nach einigen Versuchen versteht Julia, dass es heute eine ganz klare Grenzlinie gibt und sie ist nur noch Profi.
    Nach sieben Stunden und mehren tausend (!) Aufnahmen sind beide so erschöpft, dass Julia sagt: »Jetzt zeige ich dir noch was Besonderes, aber dann machen wir Schluss.«
    Barry ist einverstanden. Julia zieht sich diesmal in einem anderen Raum um. Als sie kommt, trägt sie einen seidenen weißen Bademantel, einen mit Diamanten besetzten Reif um den Hals, mit Diamanten oder Bleikristall besetzte hochhackige Sandalen. Als sie allmählich ihren Mantel fallen lässt, gibt dieser zuerst die schönen Brüste frei, die Barry inzwischen gut kennt, fällt dann zu Boden: Sie trägt jetzt nur den Reif am Hals, die Sandalen an den Füßen und, Barry schwindelt es, einen mit Diamanten besetzten kleinen Slip. DEN Slip, wird Barry sofort klar, jenen Slip aus dem Überfall auf Stern, der als einziges Stück nie gefunden wurde. Barry fotografiert wie gelähmt ohne Unterbrechung.
    »Weiß du, was du da trägst?«, fragt er schließlich atemlos. »Du meinst den herzigen Slip?«
    »Ja, den herzigen Slip, das einzige Stück von dem Überfall auf Stern, das nie gefunden wurde. Du trägst Diebesgut und kannst dafür eingesperrt werden.«
    »Ich glaube nicht«, entgegnet Julia kühl, »Alfredo hat mir das geschenkt. Wie soll ich wissen, dass es gestohlen wurde? In den Zeitungen wurde zwar ein nicht gefundenes Stück aus der Kollektion Stern erwähnt, aber es wurde nie gesagt, was es war. Und ein so solides Haus wie Stern wird doch nicht einen sehr kleinen und sehr durchsichtigen Damenslip in der Kollektion haben. Da, schau ihn dir genau an: Du wirst ihn niemals mehr sehen.« Sie tritt nahe an Barry heran, und nimmt seine Hand.
    »Schau, wie weich sich das innen anfühlt und wie hart außen ... Es ist lustig, das zu tragen, sage ich dir. Bei jeder Bewegung spüre ich, dass ich was Besonderes anhabe. Und ich ziehe es nur vor jemandem aus, wenn ich den sehr liebe. Du gehörst leider nicht dazu, Barry.«
    Barry lacht. »Okay, gewonnen, Julia. Was du anhast, ist aus einer Kollektion von Swarovsky aus Tirol, ich habe schon einige solcher Slips gesehen ... und gekauft. Aber du hast Recht: Immer, wenn ich ihn jemandem geschenkt habe, wurde das sehr geschätzt. Es gibt auch passende BHs dazu, solltest du dir auch besorgen oder schenken lassen. Jedenfalls, es passt dir, wie auf den Leib geschneidert. Komm, wir sind hier fertig, zieh dich für ein Abendessen hübsch an, wir haben uns was Gutes verdient.« Julia schaut verunsichert.
    Über das Abendessen verliert sich die Schärfe ihrer letzten Wortwechsel. Barry fühlt sich mit der extravagant und sexy gekleideten Julia beim Abendessen fast wie auf einer Bühne, so werden sie immer wieder angesehen.
    »Ja«, denkt er, »ich kann schon verstehen, dass man vielleicht stolz ist, mit so einer Frau zusammen gesehen zu werden. Aber wer hat gesagt: ,Sie erinnert mich an einen Elefanten - ich sehe ihn gerne, aber haben möchte ich keinen.‘?«
    Julia erfährt nichts von diesem nicht so schmeichelhaften Vergleich. Sie nimmt die Filme von Barry und sie verabschieden sich wie Freunde. Einige Tage später bekommt Barry in Brasilia ein Paket: Es sind über 2.000 Fotos von Julia, zum Teil hinreißend schön, und eine kurze Notiz:
    »Nicht alles, was du aufgenommen hast, ist brauchbar, aber es sind so viele einfach superbe Fotos dabei, dass du mir nichts schuldest, sondern eher ich dir. Trotzdem, halte dich an dein Versprechen: Kommerziell verwerten darfst du die Fotos nur mit meiner Zustimmung, zeigen darfst du sie aber deinen Freunden und Freundinnen, wenn du willst. Ich fühle mich fast geehrt, wenn du mit mir angibst. Nur die mit einem roten Kreuz hinten darfst du niemandem zeigen.«
    Barry schaut sich die freizügigsten und frechsten Bilder an, nirgends ist ein rotes Kreuz darauf. Allmählich dämmert es ihm: Ein rotes Kreuz ist nur auf den Bildern, auf denen Julia den diamantenbesetzten Slip trägt!

    Zu den größten Überraschungen, die Barry erlebt, zählt ein Anruf von Hannelore aus Deutschland, jener Touristin, der er in Rio geholfen hat. Sie redet lange mit ihm, richtig verlockend und herzlich und sagt mehrmals, er solle sie doch einmal in Deutschland

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