Xperten - Der Paradoppelgänger
neigen, Para-Fähigkeiten zu entwickeln, als andere Personen. Ferner bewirkt die Berührung von oder die Einnahme des Salzes der Silansäure im Normalfall eine Steigerung der Para-Begabung. Faszinierend ist, dass dieselbe Verbindung auch ein Mittel gegen Para-Phänomene zu sein scheint. Behandelt man es mit kurzwelliger Strahlung, dann wird diese weder absorbiert noch unverändert reflektiert, sondern die Energie der Strahlung wird in einer ganz ungewöhnlichen Form zurückgeworfen: als eine Strahlung, deren Frequenz millionenmal pro Sekunde und noch dazu anscheinend ganz unregelmäßig oder zufällig variiert, ein Grund, warum sie sehr schwer nachweisbar ist und bisher kaum untersucht wurde.
Allerdings scheint es so zu sein, dass diese so erzeugte stark frequenzvariable Strahlung Para-Fähigkeiten in ,beide Richtungen‘ blockiert. Mit anderen Worten, ein Telekinetiker, der von einer solchen Strahlung umgeben ist, verliert zum Beispiel nach den Angaben in diesem Bericht seine Fähigkeiten, solange die Strahlung ihn umgibt, aber Personen, die von der Strahlung umhüllt sind, scheinen andererseits vor Para-Kräften sicher zu sein. Wenn etwa ich von einer solchen Strahlung umhüllt wäre, dann könnte, wenn die Aussagen hier stimmen, auch Lena nicht mehr ihre schwache emotiopathische Funktion ausüben, Monika könnte mich nicht mehr orten usw. Liest du dieses Ergebnis, sehr vereinfacht, auch so?«
Marcus nickt kräftig. »Ja, genau so verstehe ich, was da steht. Wir haben in unserer Forschungsgruppe die eigentümliche Eigenschaft der frequenzvariablen Strahlung als Ergebnis der Bestrahlung von Silatraviat auch festgestellt, nur wurden bisher bei uns weder die erhaltenen Frequenzen noch die Auswirkungen so gründlich analysiert wie in dieser Studie. Es scheint ja, wenn ich die Zahlen richtig lese, dass man mit vergleichsweise geringer Energie eine Person mit einer ,para-zerstörenden‘ Strahlung umgeben kann ... Ich verstehe da aufs Erste die Berechnungen nicht ganz. Ich habe übrigens von meiner Forschungsgruppe gerade einen Bericht erhalten, dass in Rotorua einige der Quellen besonders viel Silatraviat beinhalten. Es wäre fast ein ungewöhnlicher Zufall, wenn die Fähigkeiten von Barry, der in Rotorua jahrelang Bademeister war, nicht mit dieser Tatsache in Verbindung stehen. Ich glaube, es wäre sinnvoll, wenn wir mit dir und vielleicht Lena nach Rotorua fahren, weil dort anscheinend die Chance, weitere Para-Begabte zu finden, besonders groß ist. Was glaubst du?«
Klaus antwortet sehr energisch. »Ich glaube, dass unsere Priorität jetzt nicht sein darf, weitere Para-Begabte zu finden. Wir müssen zuerst versuchen, ob wir auf Grund der vorliegenden Daten in der Lage sind, eine Art Schutzschild gegen Para-Begabungen zu entwickeln. Bitte vergiss nicht:
Die PPU hat hier drei Jahre Vorsprung. Die sind vielleicht jetzt schon in der Lage, versteckte Para-Fähigkeiten massiv zu verstärken, sich andererseits gegen unerwünschte abzuschirmen bzw. unerwünschte Begabungen auszuschalten. Das könnte für uns alle sehr gefährlich werden. Du solltest mir gestatten, mit der Technologiegruppe möglichst rasch die Entwicklung eines einfachen Schutzschirms voranzutreiben. Es ist höchste Zeit.«
Marcus hat das Gefühl, dass Klaus die Situation viel zu schwarz sieht, und so zielt er auf einen Kompromiss ab: »Klaus, ich gebe dir zehn Tage. Wir haben genug Silatraviat im Haus. Versuche damit in Richtung Schutzschild zu arbeiten. Aber dann machen wir einmal eine Runde in Rotorua. Wenn wir dort Begabungen entdecken, müssen wir ja nicht gleich mit diesen Kontakt aufnehmen. Aber ich möchte doch wirklich wissen, ob bei günstigen Verhältnissen - und Quellen mit Silatraviat scheinen das zu sein - mehr Para-Begabte zu finden sind als sonst. Kannst du damit leben?«
»Ich bin bereit nachzugeben und zu machen, was du vorschlägst. Nur in einem Punkt erlaube mir eine Warnung: Du hast bisher noch nie, oder fast nie, mit bösen Para-Begabungen zu tun gehabt. Mich hast du letztendlich, obwohl ich einige Zeit gegen dich gearbeitet habe, auf deine Seite gezogen ... und ich bin froh darüber. Und Justo kennst du nur aus seiner harmlosen Phase. Was ist aber, wenn wir eine wirklich gefährliche Para-Begabung in Rotorua finden? Bist du dagegen gerüstet?«
Marcus sieht, dass Klaus erregt ist und gibt daher etwas nach. »Gut, verschieben wir die Reise nach Rotorua um drei Wochen. Das müsste doch genügen, dass du erste Versuche mit einer
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