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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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war! Sie sieht schrecklich aus! Zwei lange rote Streifen gehen quer über ihr Gesicht, dort, wo sie auf der Tischkante gelegen ist. Nach einer heißen Dusche zieht sie sich ihre lockeren khakifarbenen Bermudas an und die lange altrosa Baumwollbluse mit der feinen Stickerei.
    Als Mandi aus dem Bad kommt, sitzt Tom mit einem Drink in der Hand und einem breiten Grinsen im Gesicht vor dem Fernseher.
    »Warum so heiter, Tom? Was ist los?«, lacht Mandi.
    In all ihren bisherigen Begegnungen hat sie nie erlebt, dass Tom etwas peinlich gewesen wäre. Aber jetzt hätte sie schwören können, dass er bei ihrer Bemerkung gerade eben errötet ist. Sie kann nicht wissen, dass sie ihn dabei ertappt hat, wie er sie heimlich im Bad beobachtet hat. Über eine Reihe von Spiegeln im Raum hat man von einer ganz bestimmten Stelle auf der Couch einen kleinen Einblick in das dortige Geschehen. So hat er für ein paar kurze Augenblicke durch den Dampf einen Blick auf sie werfen können.
    Mandi schüttelt sich, um Toms eigenartiges Verhalten zu vergessen, und sie beginnen eine angeregte Diskussion über die Strategie, die sie in der Verhandlung verfolgen wollen. Ein paar Punkte sind noch offen. Kurz vor 7 Uhr erhebt sich Tom und schüttelt Mandi die Hand. Er ist mit dem Ergebnis zufrieden. Auch Mandi ist zuversichtlich, dass Evette und ihre Gruppe mit dem Vorschlag einverstanden sein werden, und sie verlassen Mandis Zimmer in Richtung Konferenzraum.
    Um 9:50 Uhr verlässt Mandi den Konferenzraum; sie ist erschöpft, aber gleichzeitig guter Dinge. Die Gespräche waren lebhaft, manchmal sogar aggressiv, aber schließlich wurde doch eine Einigung erzielt. Als ein Teil des Ergebnisses wird Evette demnächst beratend in einem Projekt von Toms Unternehmen mitarbeiten.
    Mandi macht sich schnell für das Corroboree zurecht. In ihrem Hotelzimmer wirft sie die Papiere auf das Bett, steckt schnell eine Flasche Insektenspray in ihre Tasche und eilt zum Hoteleingang, um Graham zu treffen.
    Graham kommt 30 Minuten zu spät mit einem langen Lastwagen, auf der Ladefläche steht ein großer, oben offener Käfig. Mandi öffnet mühsam die Beifahrertür und klettert auf den Sitz. Graham sagt nichts und Mandi nimmt an, er bereite sich geistig und spirituell auf den Corroboree vor. Sie versichert sich noch einmal, dass sie tatsächlich willkommen ist und will sich ab jetzt ganz auf das Kommende einlassen. Es wird sicher eine interessante Nacht!
    Auf ihrem Weg zum Veranstaltungsort halten sie bei mehreren kleinen Siedlungen. Jedes Mal bellen Hunde und rennen neben dem Wagen her, Staubwolken aufwirbelnd. Wie aus dem Nichts tauchen dann plötzlich Leute auf, aus den dunklen Nischen der kleinen Häuser und hinter Büschen. Einige Leute stehen schon am Rand der Staubstraße, die sie langsam entlangfahren. Die Ladefläche füllt sich mit lärmenden Kindern, Frauen, Decken, schweren Gefäßen und Wasserkrügen.
    Als sie am Ort des Corroborees ankommen, hat Mandi die Orientierung vollkommen verloren. Ungefähr eine halbe Stunde lang konnte sie die Fahrtrichtung – bezogen auf das Hotel – erahnen, aber die letzte Stunde war sie total verloren.
    Neben einem großen Feuer sind einige Haufen glühender Kohlen erkennbar, die ruhig vor sich hin glimmen. Um das Feuer haben sich einige Aborigines versammelt, von denen viele eine Gesichtsmalerei von unregelmäßigen weißen Strichen tragen. Mandi blickt genauso neugierig in ihre Gesichter wie sie in ihres.
    Eine ältere Frau nickt Mandi zu. Es ist eine Einladung in den kleinen Kreis älterer Frauen, die links neben dem Feuer sitzen. Sie sitzen mit überkreuzten Beinen auf dem Boden und bereiten Fladenbrot zu. Eine knetet den dicken weißen Teig, während eine andere abwechselnd Wasser und Mehl hinzufügt. Wieder eine andere stochert in der Glut neben ihnen und bringt ein fertig gebackenes schwärzliches Stück Fladenbrot vom Umfang eines größeren Tellers zum Vorschein, gute acht Zentimeter dick. Sie stellt es hochkant auf den Boden und beklopft es mit einem Holzstock, sodass Kohlenstücke und Schmutz abfallen.
    Mandi spürt deutlich, dass sie hier nicht hereinpasst, aber sie denkt, dass man ihre Anwesenheit akzeptieren wird, würde sie um Erlaubnis fragen. Bisher hat sie nur einmal das Bedürfnis danach gespürt, ausdrücklich um Erlaubnis zu fragen: auf einer Wanderung in einem abgelegenen Gebiet bei Mitchell Falls im nördlichen Westaustralien. Sie und ihr damaliger Freund Patrick waren auf der Suche nach einem

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