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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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ansteckend auf sie waren. Sie war emotional immer sehr stark involviert. Jetzt ist es anders. Ihre Forschungstätigkeit macht ihr Spaß, aber es ist kein Vergleich mit der damaligen Zeit. Damals hatte sie das Gefühl, dass ihre Arbeit wirklich wichtig wäre, dass gerade ihr persönlicher Beitrag ausschlaggebend sein könnte.
    »Und wie ist es mit Ihnen?«, fragt Evette vorsichtig. »Sie haben einige Artikel über alternative Formen der Verschmutzung und e-Smog geschrieben. Warum haben Sie damit aufgehört?«
    »Also … da war Ramus Tod und die Firmen entzogen uns ihre Unterstützung«, erwidert Mandi nachdenklich. »Natürlich hätte ich immer noch bei einer weiteren Runde um Fördergelder von der Regierung ansuchen können, damit hätte ich vielleicht noch ein paar interessante Ergebnisse zustande gebracht … Aber ich war nicht in der Stadt, als die Einreichfristen für die Ansuchen abliefen. Ich hatte auch meinen e-Helper und meinen Computer nicht zur Verfügung und konnte daher meine Assistenten nicht kontaktieren, damit sie die Ansuchen fertig stellen und in meinem Namen einreichen sollten. So verpasste ich die Frist und meine Forschungsarbeit hatte keine finanzielle Basis mehr. Ich habe zwar einiges aus meiner eigenen Tasche hinzugezahlt – Geld, das aus meiner Consulting-Tätigkeit kam –, aber es reichte bei weitem nicht für all meine Vorhaben …«
    Nach kurzem Nachdenken fügt Mandi hinzu: »Heute bin ich mir nicht mehr sicher, ob es wirklich viel geändert hätte, wenn ich die Einreichfristen nicht versäumt hätte. Jedes Projekt, das das Wort ‚elektromagnetisch‘ im Titel hatte – Smog, Verschmutzung, Felder, Strahlung, alles –, wurde sowieso abgelehnt. Diejenigen, die die Forschung bis dahin unterstützt hatten, haben befunden, dass genug darüber gesagt worden sei. Die Gelder wurden dann für andere Bereiche vorgesehen, die als ‚dringender‘ angesehen wurden. Wenn man als Antragsteller erfolgreich sein will, muss man es rechtzeitig vorhersehen können, wenn sich der Wind derartig dreht. Aber – wie gesagt – dieser Wechsel geschah ohne jede Warnung. Viele Projekte brachen ohne Finanzierung zusammen, meine eingeschlossen. Wir alle mussten uns als Forscher schnellstens anpassen und unsere Pläne ändern, sonst hätten wir in Kürze die Folgen gespürt. Ohne Forschung keine Veröffentlichungen. Und ohne Veröffentlichungen … nun ja, Veröffentlichungen tragen entscheidend dazu bei, seinen Lehrvertrag zu behalten.«
    »Aber Sie haben es geschafft zu veröffentlichen und andere auch«, sagt Evette. »Diese Ergebnisse sind verstreutes Stückwerk, aber alles zusammengenommen ist es ein Ausgangspunkt.«
    »Ein Ausgangspunkt – ja, das ist es …«

    Mandi denkt an ihre Forschungsprojekte an der Universität zurück. Ihre Arbeit war ein kleiner Beitrag zum Gesamtbestand der bekannten Fakten über elektromagnetische Strahlung, um die eine Frage zu klären: Was sind die Auswirkungen der von Geräten – wie e-Helpern, Computern, Handys, Waschmaschinen, Trocknern, Mikrowellenherden und Haarföhns – emittierten elektromagnetischen Strahlung auf Menschen, Tiere und die Umwelt? Über viele solcher Geräte existieren tatsächlich stückchenweise Daten aus diversen Tierversuchen. Und es gibt Aufzeichnungen aus verschiedenen Berufsbereichen, die als Risikogruppen gelten: Lokführer, Physiotherapeuten, Schweißer … Manche Forscher kommen zu keinem schlüssigen Ergebnis, andere wieder geben Entwarnung: Das Schlimmste, was einem mit einem e-Helper oder einem Handy passieren könne, sei ein Verbindungsabbruch. Und die Hersteller tun das, was man von ihnen fordert, nämlich einen Hinweis auf die Verpackung zu drucken, dass ihr Gerät die Sicherheitsanforderungen erfüllt.
    »Wir müssen über diesen ‚Ausgangspunkt‘ hinausgehen … das unzusammenhängende Vorgehen der sterilen Labors überwinden. Nur dann können wir Messwerte bekommen, die uns weiterbringen«, sagt Mandi. »Nehmen wir zum Beispiel Ramus Vorgangsweise: Er arbeitete im Feld und er testete die kombinierte Auswirkung von Elektrogeräten. Summiert sich die Wirkung der elektromagnetischen Strahlung aus verschiedenen Quellen einfach auf – oder gibt es einen Verstärkungsfaktor, eine Verdopplung, Verdreifachung oder – wer weiß – noch mehr?! Er betrachtete die Situation außerhalb der sauberen Laboratmosphäre, die Luft, die uns wirklich umgibt, mit all den Abgasen, Pestiziden usw. Möglicherweise gibt es ja Wechselwirkungen

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