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Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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sehr häufig und sehr kontroversiell diskutiert und es gibt eine Reihe möglicher Antworten darauf. Ich persönlich glaube, dass die elektromagnetische Strahlung wie eine Art Signal auf die Zelle wirkt. Der Empfang des Signals löst eine Aktion aus … oder auch Inaktivität. Die Zellfunktion wird auf diese Weise beeinflusst, weil das Signal etwas bewirken kann, was normalerweise nicht geschieht. So kann also die Arbeitsweise der Zelle verändert werden, was wiederum das Immunsystem beeinflussen kann und so weiter. Das sind die Auswirkungen auf Zellebene!
    Nehmen wir zum Beispiel Melatonin«, fährt Mandi fort. »Melatonin ist ein Neurohormon, das von der Zirbeldrüse produziert wird. Es ermöglicht uns den nächtlichen Schlaf. Eine andere der Funktionen von Melatonin ist, das Wachstum von Krebszellen zu verhindern. Wenn wir schlafen, steigt der Melatoninspiegel im Körper an und über das Blut gerät es an die Zellen, die dadurch ‚gereinigt‘ werden. Melatonin wäscht auch freie Radikale aus, das sind Stoffe, die zerstörerisch auf die Zellen wirken. Es könnte sein, dass elektromagnetische Strahlung das Melatonin ‚anweist‘, seine üblichen krebsverhindernden Reinigungsfunktionen zu drosseln oder sogar ganz einzustellen. Daher kann man nicht sagen, die Strahlung selbst würde – etwa durch Zellmutation – Krebs verursachen , aber sie beeinflusst eine wichtige Funktion von Melatonin, nämlich das Wachstum von Krebszellen einzudämmen. Das Resultat ist natürlich dasselbe: Die Person könnte an Krebs erkranken.«
    Mandi fährt in ihren Überlegungen fort: »Es gab Tests mit an Alzheimer erkrankten Personen, die in ihrem Beruf starken Magnetfeldern ausgesetzt waren. Ich interpretiere die Ergebnisse so, dass es Hinweise darauf gibt, dass elektromagnetische Strahlung nicht nur die Zellfunktion beeinflussen könnte, sondern auch deren generelle Eigenschaften, ihre Anlagen . Ich denke, ohne es zu wissen spielen wir damit, wie die Zellen untereinander kommunizieren – und dabei ändern wir ihre Sprache. Das wiederum könnte unsere Körperfunktionen beeinflussen. Vielleicht greifen wir ins Zellwachstum ein, in den Zellstoffwechsel 14 oder in andere Funktionen. Wenn diese Veränderungen langsam über einen längeren Zeitraum passieren, kann unser Körper vielleicht damit fertig werden. Aber was ist, wenn sie schnell auf uns einwirken und die Menschen sie nicht vertragen?«
    Mandi sieht Evette an, die eigenartig vor sich hin starrt, und dann ruhig und bestimmt sagt: »Ich bin überzeugt, dass mein Bruder einer derjenigen war, die den e-Smog nicht vertragen, für die er zu stark ist – ein Elektrosensitiver. Ich habe diese Behauptung nur einer einzigen Person gegenüber ausgesprochen – meiner Mutter – und es ist nicht gut angekommen. Aber Sie verstehen mich, oder? Ich bin sicher, dass Paul nicht an einer Überdosis Drogen gestorben ist …«
    Sie fährt fort: »Bevor ich mich zu dieser Reise verabschiedet habe, haben Mam und ich des zehnten Todestages von Paul gedacht. Ich habe ihr gesagt, dass ich wüsste, dass Paul krank war, und ich begann ihr über meine Forschungstätigkeit zu erzählen. Ich dachte, sie würde sich dafür interessieren, aber sie starrte mich nur an und wirkte verärgert. Sie sagte, ich solle damit aufhören. ‚Wir können ihn nicht wieder lebendig machen‘, sagte sie und dann stürmte sie davon. Aber ich kann nicht einfach aufhören. Ich muss wissen, was damals geschehen ist … wahrscheinlich, weil ich mich mitverantwortlich fühle.«
    »Mitverantwortlich?« Mandi ist erstaunt.
    Evette sieht aus dem Fenster. »Ich versprach ihm, Mama nichts davon zu sagen, dass er einen e-Helper und einen Computer besaß und dass er nach der Schule bei Freunden fernsah … Er war in eine Gruppe von Schulkameraden aufgenommen worden, die Computerspiele spielten – und Paul ging es sehr schlecht, weil er die ganze Zeit am Computer verbrachte. All das waren Dinge, von denen Mutter sagte, wir dürften sie nicht tun. Wir waren einfach normale Kinder. Wir wollten nicht anders sein. Wir wollten einfach leben, wie wir immer gelebt hatten.
    14 Mehr Information dazu findet man in W. Ross Adey, M.D., »Electromagnetic fields, the modulation of brain tissue functions – A possible paradigm shift in biology« und »Brain interactions with RF/microwave fields generated by mobile phones«. International Encyclopedia of Neuroscience , Third Edition, B. Smith and G. Adelman, editors Elsevier, New York.
    Als wir jung

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