Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung
gerettet. Auch bei Feuer und Explosionen kamen sie zum Einsatz und konnten sowohl Menschen als auch Infrastruktur retten.
Jetzt sind sie mit einer Person konfrontiert, die – absichtlich oder unwissentlich – SR Inc. entlarven könnte. Ihre Enthüllung könnte alles zunichte machen, wofür sie so hart gearbeitet haben.
Maria und Marcus sind froh, dass ihnen noch eine Stunde bleibt, bevor ihre Kinder – Lena, 5, und Stephan, 9 – ihren Nachmittagsunterricht beenden. Sie werden Inge und Rolf, die beiden Privatlehrer, bitten, die Kinder nach der Schule noch etwas zu beschäftigen, damit sie etwas Zeit für sich selbst haben.
Sie sind Richtung Strand unterwegs, zu einem ihrer Lieblingsplätze auf Great Barrier Island, der unberührten Insel vor der Küste Aucklands. Sie gehen durch den Wintergarten und nahe genug am Whirlpool und dem natürlichen Wasserfall vorbei, um die gegensätzlichen Empfindungen zu genießen, die diese beiden Orte hervorrufen: Während den Wasserfall ein kühler Nebel umgibt, steigt vom Überlauf des Whirlpools heißer Dampf hoch.
Am Strand angekommen, wirft Marcus die Strandtücher hin und sie ziehen sich aus. Sie hoffen beide, dass ein erfrischendes Bad ihre Gedanken klarer machen wird. Die Gespräche an diesem Nachmittag waren sehr ernst. Sie hatten sich in letzter Konsequenz um nicht weniger gedreht als darum, Great Barrier Island zu verlassen und zu einem Leben auf der Flucht zurückzukehren.
Maria erinnert sich zurück an die ersten Monate mit Marcus. Die PPU hat Marcus verfolgt und schließlich haben sie ihn erwischt. Sie hatten vor, ihn entweder zu ihrem eigenen politischen Nutzen zu kontrollieren oder ihn zu töten. Maria weiß, welche Wahl Marcus treffen würde, wenn es darauf ankäme. Er würde den Tod wählen und sich nie kontrollieren oder einsperren lassen. Sicher, zusammen haben sie es geschafft, Marcus aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Krems, 60 Kilometer von Wien entfernt, zu befreien. Aber würde ihnen das ein zweites Mal gelingen? Kann sie die Sicherheit der Kinder aufs Spiel setzen? Es ist zehn Jahre her, seit die PPU Marcus verfolgt hat – werden sie jetzt beim zweiten Versuch besser vorbereitet sein?
Im Wasser treibend blickt Marcus die Küstenlinie entlang und überschaut ihr Anwesen und das seiner Parafreunde und der Mitarbeiter. Dieser Ort ist nicht nur sicher – er ist auch überaus idyllisch. Abgesehen von ihrem Anwesen und einigen wenigen Häusern in der Ferne ist die Küste unberührt und wild. Schön gewachsene Bäume wiegen sich sanft in der Meeresbrise; ein paar Seevögel segeln elegant darüber. Marcus hat sich in diese Insel beim allerersten Besuch verliebt – er kann sich nicht mehr vorstellen woanders zu leben.
Marcus sieht zu Maria. Auf dem Rücken treibend lässt sie sich sanft von den Wellen schaukeln. Er schwimmt zu ihr hin und küsst sie auf die Stirn. Maria öffnet die Augen und sie lächeln beide. Einen kurzen Moment lang ist die Angst, aus dem Paradies vertrieben zu werden, aus ihren Gedanken gelöscht.
Maria nimmt Marcus’ Hand und sie schwimmen gemeinsam zum Strand. Marcus beobachtet, wie Maria sich anmutig durch das Wasser bewegt. Er liebt es, sie schwimmen zu sehen. Wenn sich ihr Körper zum Atemholen aus dem Wasser hebt, rinnt der Wasserfilm glänzend ab – dann taucht sie wieder unter. Sie ist eine kräftige Schwimmerin und kann ohne Probleme mit Marcus Schritt halten.
Am Strand führt Marcus Maria zu ihren Tüchern. Aber anstatt ihr eines zu reichen, schnappt er sich den Haufen und macht sich damit davon. Spielerisch läuft er zu den Bäumen und Maria jagt hinter ihm her. Bei den Bäumen angelangt, beginnt er eilig damit, etwas zu bauen. Als Maria näher kommt, erkennt sie lachend, dass er eine »Burg« baut. Sie haben sich schon oft Kindergeschichten rund ums Burgenbauen erzählt. Maria liebte es, im Wohnzimmer mit Decken und Polstern Burgen zwischen den Sofas zu bauen, bis sie sich ein Labyrinth von Tunneln und kleinen, dunklen Höhlen geschaffen hatte – das war sehr heimelig. Die Burg, die Marcus jetzt baut, hat nur einen Raum. Schon ist er ins Innere verschwunden und nur seine Hand ist noch zu sehen, die einladende Bewegungen macht.
Maria ist überrascht: Marcus’ Burg ist mit einem Boden aus Strandtüchern und einer Kerze ausgestattet. Als sie das Haus verlassen hatten, hat sich Maria gewundert, warum Marcus einen so großen Stapel von Tüchern mitgenommen hatte – jetzt weiß sie, warum! Marcus hat von »Ablenkung«
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