Xperten - Kampf dem grossen Bruder
stumm und der Kommissar ungerührt:
»Ich fürchte, die Beweise sprechen gegen Sie. Vielleicht wäre es besser, wenn Sie ein Geständnis ablegen.«
In diesem Augenblick geht die Tür auf und Professor Leitner kommt herein.
»Es gib gibt nichts zu gestehen. Tom Gross hat nicht gelogen, aber er ist fast einem raffinierten Trick zum Opfer gefallen. Schauen wir uns doch dieses Video an, das von einer Überwachungskamera des RFID Detektors stammt. Erinnern Sie sich an die Zeiten, wo der Detektor mit den Daten Toms ansprach, es war 18:03 bzw. 18:46. Beobachten Sie die eingespielte Zeit und was beim Detektor um 18:03 bzw. 18:46 geschah. Leitner startet das Video um 18:00. Die Straße ist leer. Da, knapp vor 18:03 wird plötzlich ein Mann sichtbar, der Richtung Internetkaffee unterwegs ist und um genau 18:03 beim Detektor vorbeigeht. Er trägt ein Poloshirt, wie Tom es hat, aber er ist eindeutig nicht Tom! Bevor jemand unterbrechen kann, setzt Leitner das Video bei 18:44 auf. Ein Mann mit einem Poloshirt kommt aus dem Internetkaffee heraus. Sein Gesicht ist gut erkennbar, es ist nicht Tom. Um genau 18:46 ist der Mann beim RFID Detektor.
Leitner bricht das verblüffte Schweigen.
»Es ist klar, was geschehen ist. Jemand hat bewusst Toms Polohemd getragen und dann im Internetkaffee bzw. Chat die Rolle von Tom gespielt. Damit wurde die gefilmte Szene, die auf Wunsch von Tia, wie Tom immer beteuerte, gespielt wurde, künstlich authentisch gemacht.«
Der Polizeikommissar unterbricht:
»Ja, ich verstehe, aber wir haben doch erst heute das Polohemd in Toms Wohnung gefunden.« Leitner zuckt die Schultern:
»Es muss gegen ein gleich aussehendes ausgetauscht worden sein.«
»Olga, unser Hausmädchen!«, ruft da Irma, »Tom, erinnerst du dich noch, wie du dich über das frisch gewaschene Polohemd gewundert hast, das noch kaum getragen war?« Tom stößt einen Seufzer der Erleichterung aus:
»Danke, Jürgen!« Jürgen Leitner ist noch nicht fertig.
»Ich habe noch einige Überraschungen.«
Er legt das Video ein, das im Internetkaffee zur Überwachung aufgenommen wurde. In der fraglichen Zeit ist nur der Mann, den sie vorher bemerkt haben, im Internetcafé zu sehen, keine Spur von Tom. Gegen Ende kommt eine junge Frau herein.
»Unsere Olga!«, ruft Irma verblüfft. Olga geht zu dem Mann, der am Gerät offensichtlich in einem Chat ist, und fragt:
»Läuft alles wie geplant?«
»Ja, Schätzchen«, ist seine Antwort und er gibt Olga einen Kuss.
»Wir haben mit unser Gesichterkennungs-Software den Mann identifizieren können. Es ist Vladimir Sushcenkowitsch aus der Ukraine, ein gesuchter Computer-Hacker. Kein Wunder, dass er kein Problem hatte, das Password Toms auszuspionieren und falsche Chatbeiträge nachträglich in den Computer zu hacken. Da wir auch die Frau identifizieren konnten und das Konto, auf das einmal 10.000 Dollar überwiesen wurden, dieser Frau gehört, konnten wir sie und Vladimir, der bei ihr wohnte, verhaften. Olga ist eine Betrügerin. Tom und Irma, ihr solltet überprüfen, ob die Kontostände auf euren Sparbüchern noch stimmen. Wir haben diese bei Olga gefunden.« Jürgen Leitner überreicht ihnen einige Sparbücher.
Dr. Plank meldet sich zu Wort:
»Der Fall ist damit wohl gelöst, leider nicht zu Ende. Einerseits läuft das Verfahren gegen Tom noch, bis es niedergeschlagen wird. Da es von einer mexikanischen Staatsbürgerin betrieben wird, ist das technisch schwierig. Es ist denkbar, dass sich Toms Name noch mehrmals unerfreulich in den Medien findet. Wir beantragen ein Verfahren wegen Erpressung und Verleumdung gegen Tia und Vladimir. Da Tia schon außerhalb der USA ist und er an die Ukraine ausgeliefert wird, sind die Chancen, dass wir etwas erreichen gering, doch Tom ist damit weitgehend rehabilitiert.«
12
Später sitzen Tom und Jürgen zusammen. Tom resümiert: »Es war infam ausgeklügelt. Unter meinem Pseudonym, mit meinem Password im Chat eine Art Nötigung vorzubereiten, dann das Video, dessen Aufnahme ich Dummkopf nicht mitbekam, obwohl es mir hätte auffallen können. Und dann der Trick mit dem Austausch des Polohemds mit diesen neuen Chips, damit es klar sein würde, dass ich im Internetkaffee gewesen bin. Du hast mich gerettet. Eure Drohnen und Bildverarbeitungs-Software, die auch in riesigen Videobeständen noch Menschen erkennen kann, sind wirklich toll. Danke für deine Hilfe, ich wäre ohne sie im Gefängnis.«
Jürgen Leitner schaut nachdenklich.
«Weißt du, das mit den
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