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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Bucht. Er drehte sich langsam um, von Pia weg, die zusammengerollt zur 31
    Wand lag. Vom kleinen Nachttisch aus klingelte es penetrant weiter. Pia gab ein erstes Lebenszeichen von sich, indem sie das Leinentuch, in das sie verwickelt war, nach oben über die Schulter zog.
    »Keiner zu Hause«, murmelte sie nur und schlief weiter.
    Marc hätte es ihr gern gleichgetan, aber dazu hatte er die Nerven nicht. Wenn er das Gespräch nicht annahm, würde ihn gleich die Mailbox anklingeln.
    Er stieß einen undefinierbaren Fluch aus, von dem er annahm, daß er türkisch sei, und nahm das Ding ans Ohr.
    Sekunden später war er hellwach.
    »Was sagst du da?« wollte er wissen und rüttelte Pia wach.
    »Ich? Nichts«, antwortete sie automatisch, um gleich darauf ein erbostes: »He!« anzufügen, aber Marc war sichtlich erregt, so daß auch Pia allmählich hellhörig wurde.
    Sie drehte sich nach ihm um. »Was ist denn?«
    »Die Boulevardzeitung macht mit Franco auf! Sie haben ein Bild von ihm auf der Titelseite, stell dir vor! ›Sein letzter Tanz‹
    ist der Aufmacher, und man sieht ihn darunter auf unserem Boot, wie er mit einem der Mädchen tanzt. Und im Blatt kommt die Fortsetzung mit drei weiteren Fotos: wie er ins Wasser springt, am Seil hängt und schließlich die Suchaktion.« Er verharrte kurz. »Pia, wie kann denn das sein?«
    Er lauschte wieder in das Handy, bedankte sich dann und legte es weg. Gleich darauf klingelte es wieder.
    »Das wird jetzt den ganzen Morgen so weitergehen«,
    murmelte er und schob es unter das Kopfkissen.
    Sie schauten sich an.
    »Wer hat da fotografiert?« fragte Marc.
    »Ich!« gab Pia zur Antwort.
    »Hast du deine Bilder noch?«
    32
    Pia wies stumm zu ihrer kleinen Digitalkamera, die zum Aufladen an der Steckdose hing.
    »Ist der Speicherstick noch drin?« fragte Marc.
    Pia mußte sich strecken, um an die Kamera heranzukommen.
    »Da sagst du was!« Sie schüttelte den Kopf. »Dann hätte ja einer hier an Bord …«
    Sie überprüfte die Kamera, der Stick steckte völlig normal neben dem Akku im Gehäuse. Unwillkürlich atmete sie auf.
    »Es waren auch keine besonders guten Fotos. Ich hab gestern schon alle durchgesehen, weil ich mir Aufschluß über Francos Verschwinden erhoffte, aber es sind nur dunkle Köpfe zu sehen, man erkennt keinen wirklich!«
    Marc lehnte sich zurück.
    »Wie war denn die Perspektive dieser Fotos? Von wo aus wurden sie aufgenommen?« fragte Pia.
    Marc stutzte. »Stimmt! Das habe ich nicht gefragt.« Er griff unter sein Kopfkissen und zog das Handy wieder hervor.
    »Ich überlege gerade, wie wir am schnellsten an diese verflixte Zeitung kommen!«
    Es klopfte an der Tür, und ohne langes Zögern stand Uli im Türrahmen, das Handy am Ohr.
    »Wir wissen es schon«, winkte Marc ab und schwang die Beine über die Bettkante.
    »Es sind Exklusivfotos! Keiner außer ›Boulevard‹ hat sie!«
    Uli ließ sein Handy sinken. »Da hat sich jemand eine goldene Nase verdient!«

    Uli und Marc saßen als erste am Frühstückstisch. Die Crew war völlig überrascht, in Windeseile brachten sie Frühstücksgeschirr und Kaffee, obwohl Marc abwinkte.
    33
    »Wir brauchen noch nichts«, versuchte er sie einzubremsen,
    »wir trinken einfach Saft.«
    Der Kapitän kam dazu, die letzten Worte hatte er wohl gehört.
    »Das ist hier doch kein Saftladen«, tönte er mit seiner tiefen Stimme, und Marc mußte darüber lachen, obwohl ihm nicht nach Lachen zumute war.
    Sie hörten es einige Male direkt am Boot klatschen,
    offensichtlich waren auch die anderen erwacht und nahmen erst einmal ein Bad. Auf der Liegefläche rührte sich dagegen nichts, dicht an dicht lagen die Jungs und Mädchen unter ihren Decken und ließen sich durch nichts stören.
    »Was ist denn davon zu halten?« wollte Uli wissen. »Hier kreuzt ein ungebetener Gast auf, spielt den großen Maxe, verschwindet spurlos, und am nächsten Tag ist es der Aufmacher in Deutschland?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre ich schlauer!« Marc ließ sich nun doch einen Kaffee einschenken. »Aber Franco war ja nicht irgendwer – überleg mal, der war ja überall zu Hause, bei den Modeschauen, in der Formel 1, in den berühmtesten
    Diskotheken, überall hatte der seine Nase vorn. Wenn er tatsächlich ertrunken ist, gibt das ein Riesending!«
    »Was soll er denn sonst sein?« Uli schaute ihn fragend an.
    »Untergetaucht!«

    Alissa wollte noch nicht aufwachen. Sie räkelte sich unter ihrer Decke und spürte, wie Riccardo, der direkt hinter ihr lag, dies

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