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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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lächerlich?« Nadine richtete sich auf. »Es gibt vieles zwischen Himmel und Erde …«
    »Ja, schon! Aber hilft uns das, hier herauszukommen?«
    »Papa, Anja will doch nur ergründen, warum wir überhaupt hier drin sind!«
    »Ich sag doch, es wird esoterisch!«
    Anja schien davon unbeeindruckt und schaute Marc mit einem stillen Lächeln an.
    »Warum bringt Franco uns in eine solche Situation?« fuhr sie fort.
    »Weil er ein Drecksack ist!«
    »Papa!«
    »Ist doch wahr!«
    »Oder wollte er uns gar nicht in diese Situation bringen? Ist das alles ein großes Mißverständnis?« Anja sinnierte weiter, und ihr Blick wanderte von Marc zu Pia. »Glaubst du, er hat uns benutzt?«
    »Wenn er nicht selbst dabei gestorben wäre, könnte man es sich vielleicht gerade noch vorstellen. Aber uns benutzen und selber dabei umkommen, das paßt doch vorn und hinten nicht zusammen!«
    »Ja, das denke ich auch.« Anjas Stimme war zart, ihre dunklen Augen glänzten.
    »Was denkt ihr? Ich verstehe kein Wort.« Marc schaute zwischen Anja und Pia hin und her.
    »Nun«, Anja lächelte ihn an, »es liegt doch auf der Hand: Er hat hier nichts versteckt und ist auch nicht umgekommen!«
    »Na!« Marc fuhr sich über seine kurzgeschnittenen weißen Haare. »Das ist eine Theorie von vielen!«
    »Aber sie ist so gut wie jede andere.« Anjas Blick versenkte sich in seine Augen.
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    »Und wie sind die anderen?« Kim hatte das Klappfenster weit nach außen gestellt und lehnte sich jetzt mit dem Rücken gegen die Fensteröffnung.
    »Kim, geh doch bitte vom Fenster weg!« Marc machte eine wegscheuchende Handbewegung. »Du verstopfst die
    Klimaanlage!«
    »Ich will nur wissen, wie die anderen Theorien sind!«
    Pia rumste mit der Schulter gegen die Tür. »Ich denke, sie haben Franco umgebracht, um an das Zeug zu kommen!«
    »Unter Wasser gezogen? Froschmänner?« Kim beugte sich neugierig vor.
    »Mit einem Präzisionsgewehr hätte man ihn bequem
    abschießen können, schließlich reichte es ja auch für ein Teleobjektiv, und wir wissen nicht, woher!«
    »Und die Typen, die sein Rennboot durchsucht haben, haben gefunden, was sie suchten, und es war überhaupt nie etwas hier auf der ›Dogukan‹.«
    »Wenn sie gefunden hätten, was sie suchen, wären sie doch nicht hierhergekommen!« Pia warf Kim einen nachdenklichen Blick zu. »Oder es sind ganz andere!«
    In diesem Moment polterte etwas gegen die Bordwand.
    »Nun gut, jetzt kommen sie«, sagte Marc lakonisch.

    Alissa fuhr langsamer und leuchtete immer wieder nach vorn, um nur bloß nichts zu übersehen. Als sie plötzlich drei Lichtzeichen als Antwort bekam, wäre sie vor Schreck fast umgefallen. War das ihre eigene Spiegelung? Nein, das konnte nicht sein. Sie schaltete die Taschenlampe aus und blinkte dreimal kurz auf. Es kam das gleiche Signal zurück, und es schien nicht weit zu sein. Aber sie konnte die Entfernung nicht genau einschätzen. Was war jetzt das? Fuhr sie genau in einen 137
    Schmugglerring hinein? Was konnte man hier überhaupt schmuggeln? Zigaretten?
    Plötzlich wurde das Meer vor ihr hell. Entsetzt legte sie sofort die Hand auf den Gashebel. Im Notfall würde sie zurückziehen und rückwärts abhauen. Dann erkannte sie menschliche Gestalten, die mit Taschenlampen unter Wasser schwammen.
    Das konnte nichts Gefährliches sein. Sie atmete auf. Die fischten, ja klar! Vor Erleichterung lachte sie und lockerte ihre verkrampfte Hand auf dem Gashebel. Fischer! Es sah zwar unheimlich aus, aber das war ja nun wirklich harmlos.
    Alissa blinkte noch einmal kurz auf und erhielt wiederum Antwort. Sie entschloß sich, direkt dorthin zu fahren, denn schließlich waren es menschliche Wesen, also genau das, was sie gesucht hatte.
    Dann hielt sie trotzdem noch einmal kurz inne. Was, wenn das Dynamitfischer waren und sie gleich mit ihrem Boot in die Luft flog? Wenn die geheimnisvollen Lichtzeichen Warnsignale waren und sie sie nur falsch gedeutet hatte? Aufsatz fünfzehn Punkte, dachte sie, schon wieder trieb ihre Phantasie Blüten.
    Trotzdem griff ihre Hand wieder fester zu. Mußten die Kerle bei stockfinsterer Nacht im Wasser herumpaddeln? Konnten die nicht friedlich irgendwo auf einem erleuchteten Boot sitzen?

    Sie hörten, wie sie näher kamen. Die Türen auf dem Weg zu den Heckkabinen wurden rechts und links aufgestoßen, dazu waren laute Stimmen zu hören. Offensichtlich wurde die Crew aus der Kombüse befreit.
    »Eigentlich hatte ich keinen Abenteuerurlaub gebucht«, sagte Nadine in die Stille

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