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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Sessel um ihren Körper zu formen.
    »Sie hat sich völlig verändert«, sagte sie zu Pia, die nun toter Mann spielte.
    »Da kannst du mal sehen, was die Liebe bewirkt«, antwortete Pia schläfrig.
    »Du meinst, sie liebt Ferhat?«
    »Sie ist in Ferhat verliebt und in ihren neuen Mut, sie hat sich in Lucky verliebt und in die Möglichkeit, ihm ein neues Leben zu schenken – und wahrscheinlich ist sie im Moment auch ein bißchen in sich selbst verliebt, weil sie das alles leisten kann.«
    Endlich hielt die Kunststoffrolle so im Rücken, wie sie sich das vorgestellt hatte, und Kim legte gerade ihre Beine über die beiden Enden, als eine Welle sie zum Kentern brachte. Sie tauchte prustend wieder auf, und die anderen lachten sie aus, baten Hussein aber ebenfalls um die knallbunten
    Schwimmhilfen.
    »Jetzt fehlt nur noch ein Drink«, fand Marc, der rücklings im Wasser lag und dessen schrille orangefarbene Boxerbadeshorts neben dem Phosphorgrün der PVC-Stange einer Farbexplosion gleichkam.
    »Ich kann gar nicht hinschauen«, rief Nadine von Bord aus und bedeckte mit der Hand die Augen.
    »Du brauchst auch nicht hinzuschauen, nur hinzuhören«, gab Marc zurück. »Bitte doch Hussein mal um fünf Campari-Orange, es sei denn, du kommst wieder ins Wasser. Aber sind Tiger nicht ohnehin wasserscheu?«
    Nadine schaute an ihrem tigergemusterten Badeanzug hinunter und warf ihm nur einen koketten Blick zu.

    242
    »Was wollen wir eigentlich am Flughafen?« fragte Franco, nachdem sie den Taxifahrer bezahlt hatten und ausgestiegen waren.
    »Hier sind wir in der Öffentlichkeit, hier können sie schlecht über uns herfallen.« Falk machte eine Handbewegung zu den vielen Menschen hin, die aus dem Flughafengebäude
    herausströmten.
    Chara und Alissa warfen sich einen vielsagenden Blick zu.
    »Also gut«, sagte Alissa. »Wo wir sind, ist mir egal. Aber ich möchte jetzt endlich wissen, was hier gespielt wird!«
    Chara nickte bekräftigend. »Das steht uns nach diesen Aktionen doch wohl zu!«
    Falk legte seinen Arm um Alissas Schulter, was ein
    merkwürdiges Gefühl bei ihr auslöste. Auf der einen Seite fühlte sie sich angezogen, auf der anderen abgestoßen.
    »Wir müssen sowieso überlegen, wie es weitergeht« – dabei schaute er Franco an –, »denn du bist offiziell tot, also können wir mit dir schon mal gar nicht durch die Gegend fliegen.«
    »Das steht noch auf keinem Dokument!« winkte Franco ab.
    »Willst du jetzt etwa wieder auftauchen? Im Meer
    herumschwimmen und ›hier bin ich‹ rufen?«
    Alissa schüttelte mißbilligend den Kopf. »Also wirklich! Was du uns für einen Schrecken eingejagt hast, und Marc steht noch als der Schuldige da …« Sie strafte Falk mit einem Blick und nahm dann Riccardo ins Visier: »Und du? Was hast du damit zu tun?«
    Falk schaute sich um. »Wir müssen uns irgendwo ungestört unterhalten.«
    »James Bond.« Alissa grinste schräg. »Warum habe ich ständig das Gefühl, wir spielen hier Kasperletheater?«
    »Weil die Wirklichkeit manchmal so ist!« Falk schaute Franco an. »Auf der anderen Seite dürfen wir nicht auffallen. Wenn die 243
    Flughafenpolizei deine Papiere sehen will, wird das auch ziemlich ungemütlich.«
    Franco zuckte die Schultern. »Wir hätten in den Hafen fahren sollen, dort hat ein Freund von mir ein Boot …«
    »Vergiß es. Wir können ein Boot klauen, aber bestimmt auf keines flüchten, das einem deiner Freunde gehört. Was glaubst du, wer uns dort erwartet?«
    »Warum erwartet uns überhaupt irgendwo irgendwer?« wollte Alissa wissen, »und weißt du vielleicht auch, warum die Polizei so hinter der ›Dogukan‹ her war?«
    »Ich kann’s mir denken!«
    »Ich kann’s mir denken, ist das etwa eine Antwort?« Alissa befreite sich von seinem Arm, stellte sich breitbeinig in die Mitte und stemmte beide Hände in die Hüfte. »Wenn ich jetzt nicht bald erfahre, was das Ganze soll, schrei ich!« Sie zeigte auf Riccardos geschwollenes Gesicht mit der aufgeplatzten Lippe und dem Veilchen um das linke Auge. »Und ich bin sicher, so ein Schrei und so ein Gesicht locken viele Neugierige an!«
    Falk musterte sie, dann zog er die Augenbrauen hoch.
    »Keinen Gewaltakt bitte, ich hasse Gewalt!« sagte er leise, um gleich darauf Franco seinen Zeigefinger in den Magen zu bohren. »Wir brauchen jetzt sofort eine Entscheidung. Und ich sage euch auch, wie die aussehen wird: Wir fliegen mit der nächsten Maschine nach Dalaman zurück. Wir müssen hier weg, und nur dort können wir jetzt

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