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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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sollte, und ging selbst Schritt für Schritt rückwärts, nachdem Franco den Raum verlassen hatte. Der Koloß drehte sich um und schaute ungläubig auf Alissa, die die Waffe jetzt exakt auf seine Lebensmitte gerichtet hatte. »Hat die Tür einen Schlüssel?«
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    fragte sie Franco leise, und als sie Zustimmung hörte, fügte sie hinzu: »Hinter mir abschließen!«
    Sie standen in einer Küche, in der sich das schmutzige Geschirr türmte. »Wir hätten ihn knebeln sollen«, sagte Franco.
    »Ja, prima!« antwortete Alissa, die bereits, ganz wie sie es in den Krimis immer sah, mit erhobener Waffe weiterschlich.
    »Ich faß den nicht mehr an! Komm!«
    Kaum gesagt, ging hinter ihnen ein wildes Gehämmer gegen die Holztür los, so daß Alissa Angst bekam, sie könnte gleich brechen. Sie machte einen Satz vor zur Küchentür, drückte sich aber genauso schnell an die Wand, denn jetzt kam der Mann angerannt, der vorhin in die Kammer hineingeschaut hatte. Er wirkte um einiges drahtiger als sein Kollege, trotzdem hatte er nicht mit Alissa gerechnet, die ihm, kaum daß er um die Ecke gebogen war, den Pistolenlauf in den Rücken preßte. Franco hatte sich an die Küchenzeile gedrückt, jetzt ging er schnell an Alissa vorbei und hielt die Küchentür auf. »Komm rückwärts raus, ich schließe sie ab!«
    »Das wird nicht lange halten!« Alissa warf einen zweifelnden Blick auf das dünne Türblatt, aber jetzt waren sie erst mal draußen, auf dem Flur. Gab es noch einen von den Schwarzen?
    Und wo war Riccardo?
    »Bleib an der Haustür«, flüsterte sie. »Wenn jemand die Treppen raufkommt, warn mich!« Aus der Küche rumpelte es gewaltig, jetzt mußte es schnell gehen. Sie glitt an der Wand entlang in den nächsten Raum, es war das Wohnzimmer. Einige Sessel, total verqualmte Luft, etliche leere Flaschen und, mittendrin, Riccardo, auf einem Stuhl festgebunden. Er blutete aus mehreren Gesichtsverletzungen, aber immerhin war er noch so klar, daß er Alissa sofort erkannte. »Sind es nur zwei?« rief sie, und auf sein Nicken schnitt sie sofort mit Francos Messer, das sie vorhin eingesteckt hatte, seine Fesseln auf. Dann riß sie 234
    Riccardo förmlich vom Stuhl und schubste ihn vor sich her zur Tür.
    »Franco!« rief Riccardo erleichtert, aber Alissa trieb die beiden zur Eile an.
    »Keine Zeit für Rührseligkeiten, nichts wie weg!« Sie hoffte, daß ihnen niemand durch das Treppenhaus entgegenkommen würde, schon gar nicht Anastasios und sein Gefolge. Auf diese Bekanntschaft konnte sie gut verzichten. Sie waren gerade die erste Treppe bis zum ersten Stockwerk hinuntergelaufen, als sie unten die Eingangstür aufgehen hörten. Alissa breitete die Arme aus, die beiden Männer hinter ihr blieben stehen.
    »Psst!« flüsterte Alissa erschrocken, »da kommt jemand! Was machen wir jetzt?«

    Mrs. Anderson hatte das Schiff verlassen. Sie könne so schnell keine so weitreichende Entscheidung treffen, hatte sie gesagt, aber trotzdem müsse der Hund von Bord, und das Schiff würde morgen ausgetauscht, falls die Richards ihren Urlaub fortsetzen wollten.
    »Wir werden unseren Urlaub fortsetzen, aber mit diesem Schiff!« Marc hatte sie zum Ausgang begleitet. »Wir ziehen nicht um, das können Sie vergessen. Und wenn ich Ihnen raten darf, nehmen Sie das Kaufangebot an. Wir nehmen nämlich auch den Hund mit, und der macht bestimmt noch mal Pipi!«
    Sie hatte sich jeden weiteren Kommentar verkniffen und war mit den beiden Männern abgerauscht.
    Jetzt hielten sie Kriegsrat, hatten sich hinten auf die große Liegefläche gelegt, jeder mit einem Glas Campari-Orange in der Hand, und versuchten, irgendeine Struktur in ihren Tagesplan zu bringen.
    »Ich muß rausfahren«, erklärte Marc. »Ich zerplatze hier sonst.
    Ich brauche Wasser, eine Bucht, kühlen Wind, ich will in Ruhe 235
    irgendwo ankern, ohne Verrückte um uns herum und ohne eine Spur von Polizei, wenn das möglich ist.« Er drehte sich zu Ferhat um, der mit einem Glas Wasser an Deck stand, »bitte, Herr Kapitän!«
    Ferhat lächelte. »Ich danke zunächst mal, daß wir überhaupt noch hiersein dürfen, und mit mir die Mannschaft, das vornweg.
    Und wir möchten auch was tun. Güven ist hier aufgewachsen, er kennt alle Leute, die Restaurantbesitzer und Hoteliers, er möchte heute mal herumgehen und nach Alissa fragen.«
    Pia schaute zu ihm hoch. »Das ist ein ganz toller Vorschlag, Ferhat. Dann geben wir Güven am besten ein Foto von Alissa mit. Hast du eines, Kim?«
    »Ganz sicher!« Kim

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