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Yakuza Flowers

Yakuza Flowers

Titel: Yakuza Flowers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Murasaki
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also nicht fürs Stochern an der falschen Stelle bezahlen.“
    Tico sah zu Vincent und der nickte zur Bestätigung.
    „Dennoch kann es etwas dauern, bis ich ihn gefunden habe. Je höher sie in der Organisation sind, desto schwieriger kommt man an Informationen.“ Tico versuchte, seinen Job als ungemein schwer zu verkaufen.
    „Vielleicht sollten wir uns dann an jemand anderen wenden?“, fragte Vincent Kira, weil er hoffte, dass Tico sich dadurch etwas motivierter zeigen würde. Seine kleine Rechnung ging auf.
    „Moment, Moment! Ich sage nur, dass es schwieriger wird, an die Infos zu kommen und nicht, dass ich es nicht könnte.“ Die schnelle Beschwichtigung zeigte Vincent nur deutlich, dass Tico lediglich etwas mehr hatte rausschlagen wollen. Die Aussicht, gar kein Geld zu kriegen, machte ihn sofort etwas kompromissbereiter. „Aber ich werde Auslagen haben und natürlich meine Zeit und Mühe, sagen wir, eine Million Yen?“
    Für Vincents Ohren klang die Summe utopisch, aber Kira zuckte nicht mal mit der Wimper. Sobald er jedoch Vincents fragenden Blick bemerkte, antwortete er ihm auf die stumme Frage: „Das sind ungefähr 7.000 englische Pfund.“ Dann wandte er sich wieder an Tico. „Diese Summe erscheint mir viel zu hoch für ein bisschen Fragen stellen.“
    „Das ist doch nicht nur ein bisschen Fragen stellen.“ Endlich hörte Tico auf mit dem Feuerzeug zu spielen und Vincent war ihm sehr dankbar dafür. „Wenn ich zu neugierig erscheine, werden die mir das Licht auspusten!“
    Als Vincent das hörte, musste er schlucken. War das vielleicht der Grund, weswegen Gabriel sich nicht mehr meldete? Weil er schon tot war? Das Beste hoffend schob er den Gedanken beiseite und folgte den weiteren Verhandlungen. Schlussendlich einigte man sich auf eine Summe von siebenhunderttausend Yen. Dann ging Tico, und Vincent blieb mit Kira in der kleinen Bar alleine, die als Treffpunkt vereinbart worden war.
    „Ich weiß gar nicht, ob ich soviel hier abheben kann.“ Vincent würde seinen Dispositionskredit ziemlich überziehen müssen. Aber wenn er dafür Gabriel wiederfand, dann war es ihm jeden Penny wert. Er nahm einen großen Schluck von seinem Bier, welches ganz anders als ein britisches schmeckte.
    „Mach dir darüber keine Gedanken. Ich kann dir das Geld leihen und du gibst es mir dann zurück.“ Kira sah darin offensichtlich kein Problem, doch Vincent war das sehr unangenehm.
    „Eigentlich würde ich das lieber vermeiden. Du hilfst mir auch so schon enorm und …“ Vincent brach ab und sah etwas ratlos drein. „Woher kennst du Tico eigentlich?“ Die Frage war nicht ganz uninteressant. Immerhin hatte Kira nicht gerade den Eindruck erweckt, als würde er mit solchen Menschen häufig verkehren.
    „Erinnerst du dich, als ich dir von der Schutzgeldgeschichte erzählt habe? Als ich rausfinden wollte, warum gerade unser Theater verschont wurde, bin ich auf Tico gestoßen.“ Kira sprach sehr leise und Vincent lehnte sich etwas vor, um ihn besser zu hören.
    „Er hatte nur herausgefunden, dass es sich dabei um den Takanawa Clan handelte. Wer uns jedoch genau aus der Sache herausgenommen hatte, war nicht in Erfahrung zu bringen.“ Kira stockte und lächelte flüchtig. „Ich bin sicher, dass er Gabriel finden wird. Mach dir keine Sorgen, Vincent. Vorerst können wir nur warten.“ Er legte seine Hand auf Vincents und dieser drückte Kiras schlanke Finger. Ihm blieb nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Tico Gabriel aufstöbern würde.
     

Kapitel 2
    Gabriel
     
    Gabriel glühte nach seinem Training, welches er kurz zuvor absolviert hatte. Er mochte diese angenehme Erschöpfung, die durch seinen Körper pulsierte. Genauso gerne, wie er den tollen Fitnessraum mochte, der, zwei Etagen tiefer, allen Bewohnern des Hauses zur Verfügung stand. Die ersten Male, als er dort gewesen war, war er sich etwas beobachtet vorgekommen. Aber das hatte sich schnell geändert, sobald er Anschluss zu den anderen Trainierenden gefunden hatte. Das hatte nicht nur sein Japanisch sprunghaft verbessert, sondern ihn auch mit dem neusten Tratsch versorgt. Bei den meisten Neuigkeiten handelte es sich um Kleinigkeiten, die man in jedem Boulevardblatt hätte lesen können. Aber Gabriel fand es dennoch interessant, denn es brachte ihm das Land seiner Mutter von einer sehr trivialen Seite näher.
    Wenn er danach jedoch in Jiros Wohnung kam, dann war es, als würde er aus der weiten Welt in einen goldenen Käfig zurückkehren. Zwar hatte

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