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Yakuza Flowers

Yakuza Flowers

Titel: Yakuza Flowers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Murasaki
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Beziehung mit Jiro hielt? Und ob Beteuerungen, dass er wirklich nichts wusste, ausreichen würden, damit man ihn in Ruhe ziehen ließ, war auch fraglich. Ihm war klar, dass Hikarus Worte eine versteckte Drohung enthielten, aber Gabriel wollte sich nicht unterkriegen lassen. Stattdessen bemühte er sich, die aufkeimende Sorge zu vertreiben. Genugtuung wollte er Hikaru nicht gewähren.
    „Jiro hat auch früher schon Liebhaber gehabt.“
    „Oh, das hatte er. Eintagsfliegen. Kein Einziger von ihnen war von Bedeutung, bis du gekommen bist.“ Hikaru machte eine Pause, als würde er Gabriel Gelegenheit geben wollen, sich in dieser Aussage zu sonnen, bevor er zum nächsten Schlag ausholte. „Aber du bist nicht wie wir. Du bist kein Japaner, sondern ein Ausländer. Selbst wenn du auf den ersten Blick wie wir aussehen magst, hast du unsere Mentalität nicht. Bei dir würden wir uns nie sicher sein können, dass du den Mund hältst.“
     
    Schwindel erfasste Gabriel, der sich unweigerlich fragte, ob das seine letzten Augenblicke waren, bevor ihn Hikaru umbringen würde. Bis jetzt hatte er sich keine Gedanken darüber gemacht, was mit Menschen geschah, die dem Clan gefährlich werden konnten. Jetzt wurde ihm bewusst, dass solche Leute wohl für immer von der Bildfläche verschwanden. Aber würde es Jiro soweit kommen lassen? Im Moment war er nicht einmal da und Gabriel fühlte sich ausgeliefert.
    „Bist du gekommen, nur um mir das zu sagen?“ Gabriels Stimme war tonlos geworden und er konnte die Anspannung, die ihn gepackt hielt, nicht mehr verbergen. Eine Morddrohung hätte so ziemlich jeden nervös gemacht, doch für Gabriel war das kein Trost.
    Hikaru ließ sich mit der Antwort Zeit und wog den Kopf, als würde er eine Entscheidung abwägen.
    „Nein, nicht nur“, gestand er schließlich. „Noch gehörst du zu Jiro und dir droht nichts Schlechtes. Aber ich fand, dass du wissen solltest, dass Jiros Position nicht für immer so stabil bleiben wird, wie sie es jetzt ist. Irgendwann wird sie ins Wanken geraten und du solltest dir vielleicht schon jetzt ein paar Gedanken darüber machen, was mit dir geschehen wird.“ Mit diesen Worten setzte sich Hikaru neben Gabriel auf die Couch. Alles, was er sagte, kratzte an Gabriels Seele, vergrößerte die Unsicherheit, die er über Wochen hinweg so gut von sich geschoben hatte. Er presste die Lippen aufeinander und versuchte entschlossen zu wirken.
    „Ich sehe keinen Grund, warum ich mir schon jetzt darüber Gedanken machen sollte. Noch ist Jiro bei mir und ganz einerlei, wie es sich für ihn entwickeln sollte, gedenke ich nicht ihn zu verlassen.“ Gabriel versuchte das Gespräch an sich zu reißen und seine Sicherheit wiederzugewinnen. Doch es fiel ihm schwer, Hikarus Worte nicht an sich rankommen zu lassen. Er wusste nicht einmal, von was Hikaru redete! Jiro erwähnte mit keinem einzigen Wort, dass er Probleme hatte! Auf der anderen Seite musste Gabriel auch zugeben, dass Jiro nicht zu ihm gekommen wäre, falls er denn welche hätte. Aber wäre es ihm entgangen, wenn Jiro in Schwierigkeiten stecken würde? Nein, ganz sicher nicht! Von Hikaru kam ein unangenehmes Lachen.
    „So naiv kannst du doch gar nicht sein. Hast du dir keine Sekunde darüber Gedanken gemacht, was zum Beispiel mit dir passiert, wenn Jiro schon jetzt das Interesse an dir verlieren würde?“ Das saß. Gabriel biss sich auf die Unterlippe, während Hikaru nachlegte. „Ein Callboy ist auf Dauer eben nicht sonderlich unterhaltsam. Aber darin solltest du deine Erfahrungen schon gemacht haben.“
    Woher wusste Hikaru nur, dass Gabriel ein Callboy war? Jiro und Gabriel waren übereingekommen, zu verheimlichen, wer Gabriel genau war und was für einen Job er in London gehabt hatte. Die drei Leibwächter, die Jiro nach London begleitet hatten, waren loyale Leute und hatten ganz sicher nichts verraten. Woher wusste Hikaru also, als was Gabriel gearbeitet hatte? Zu spät bemerkte er, dass er sich selbst verriet. Hikarus schallendes Lachen ging ihm durch Mark und Bein, bis Gabriel die Lippen aufeinander presste.
    „Es ist also wirklich wahr. Ich wollte es nicht glauben, als mir das Gerücht zu Ohren kam. Alleine die Vorstellung, dass Jiro sich einen Callboy mitgebracht hatte, erschien mir lächerlich. Als wenn es hier nicht genug Prostituierte gäbe.“ Hikaru tat, als müsse er sich Lachtränen aus den Augenwinkeln wischen. „Verübeln kann ich es ihm jedoch nicht, dass er dich mitgenommen hat. Du bist wirklich

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