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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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Dumusst endlich lernen auch was von anderen anzunehmen! Ich will dich nicht nur, wenn du mir was geben kannst! Ich will auch für dich da sein, wenn du Hilfe brauchst! Und ob du willst oder nicht, die brauchst du gerade sehr!“
    Yanko fühlte sich sichtlich unwohl und irgendwie ertappt. Er löste sich rasch aus Rons Umklammerung und stellte das Geschirr in der Küche ab. Dann nahm er Ron wortlos an der Hand und zog ihn mit ins Bett. Ron wehrte sich erst, weil er noch total wütend war, doch dann ließ er es einfach kopfschüttelnd geschehen. Yanko zog sich wortlos aus und tat das Gleiche dann auch bei Ron.
    Das ist auch eine Art zu kommunizieren, dachte Ron zynisch, während Yanko ihn plötzlich so intensiv küsste, dass ihm die Knie weich wurden. Es war ihm wiedermal unmöglich Yanko zu widerstehen, und es dauerte nicht lange, bis er sich ihm leidenschaftlich hingab.
    Später lagen sie Arm in Arm nebeneinander, als Yanko leise zu ihm sagte: „Sorry Ron! Ich hab’ es immer noch nicht gelernt zu reden... Danke für deine Freundschaft! Ich weiß momentan überhaupt nicht, wie ich mit all dem umgehen soll... Ich fühl’ mich ziemlich leer...“ Ron drückte ihn wortlos an sich, froh darüber, dass Yanko doch noch den Mund aufgemacht hatte. Wenigstens ein bisschen.

J enny kam mit dem Frühling.
    Sie saß mit Ron am Küchentisch, als Yanko nach Hause kam. Erstaunt umarmte er Jenny zur Begrüßung. „Jenny, was für eine Überraschung! Was machst du denn hier?” „Ich bin auf dem Weg nach Sheddy. Ich möchte meine Eltern besuchen. Naja... und da dachte ich... ich könnte ja mal bei Euch vorbei schauen.”, lachte sie ihn an. Yanko warf Ron einen fragenden Blick zu, denn offensichtlich hatte er davon gewusst. „Jenny wusste nicht, wie du reagieren würdest, so hat sie mich angerufen...“, erklärte Ron schnell. Yanko schüttelte unglaubwürdig den Kopf und umarmte sie nochmal. „Natürlich freue ich mich, dich zu sehen!”
    Sie blieb für ein paar Tage, und sie brachte frischen Wind in Yankos Herz, auch wenn er es nicht gerne sah.
    Eines Abends, es war schon dunkel, standen sie allein draußen auf der Veranda und unterhielten sich über alles Mögliche. Plötzlich nahm Yanko Jennys Hand und führte sie auf dem Gelände herum. Sie blieben am Weidezaun stehen und schauten zu den Pferden, die ganz in ihrer Nähe grasten. „Jetzt erzähl mal! Wie geht’s dir und wie läuft deine Praxis?“, fragte er sie in die Stille. „Danke, es läuft alles prima! Ich... nun ja, die Praxis läuft wirklich toll!“ „Das freut mich! Und sonst, bist du glücklich?“ Jenny schaute ihn an.
    Zu gerne hätte sie ihn einfach geküsst, stattdessen antwortete sie leise: „Ja... Mike ist ein guter Mann!“ „Warum bist du gekommen?” Jenny wusste, dass sie ihm nichts vormachen konnte, versuchte es aber doch und druckste etwas herum. „Wie gesagt, ich bin auf dem Weg zu meinen Eltern...“ Yanko musterte sie wortlos und legte schließlich einen Arm um sie. „Was ist los?” Sie liebte es, wenn er sie so in den Arm nahm. Sie konnte seinen Körper an ihrem spüren und sein Geruch stieg ihr verführerisch in die Nase. „Nichts... Ich wollte dichsehen!... Ist das schlimm?“, gab sie dann doch etwas zerknirscht zu. „Nein, überhaupt nicht! Ich freue mich ja, wenn ich dich sehe! Ich hoffe nur, dass es dir dabei gut geht!“ „Jaja, keine Angst! Ich habe es ja verstanden!”, sagte sie schnell, um nicht den Stich in ihrem Herzen spüren zu müssen. Sie seufzte etwas und kuschelte sich dann in Yankos Arm, der sie fest an sich drückte.
    Am nächsten Nachmittag war es sehr heiß, und Jenny saß mit Ron draußen an einem Tisch während Yanko im Paddock mit einem Pferd arbeitete. Jenny schaute ihm eine Weile dabei zu und wünschte sich in diesem Moment das Pferd zu sein, dem Yanko gerade so viel ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte. „Ron, sag du es mir! Wie geht’s ihm?”, fragte sie in die glühende Hitze und wendete den Blick wieder von Yanko ab. „Genau weiß man das bei ihm ja nie. Vor ein paar Wochen ging’s ihm jedenfalls ziemlich beschissen! Er hatte viele Alpträume und war dauernd müde. Teilweise war es echt zum Kotzen mit ihm, weil man ihm ja immer alles aus der Nase ziehen muss. Irgendwann hab’ ich Tyron gebeten mit ihm zu reden, und ich hab’ ihm dann auch mal die Meinung gesagt. Seitdem geht’s wieder besser. Aber so richtig gut geht es ihm nicht.” „Was glaubst du woran es liegt?“, wollte sie wissen, denn sie

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