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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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dir helfen kann... weil er wissen wollte warum ich nicht bei dir in San Francisco geblieben bin...“
    Ron schüttelte immer noch den Kopf, und er konnte ein paar Tränen nicht unterdrücken. Er schniefte kurz und wischte sie sich mit dem Ärmel weg. Erst dann drehte er sich wieder zu Yanko um. „Ich muss das jetzt erst mal verdauen. Tut mir leid, aber ich brauche jetzt einen Schluck! Du auch Jenny?” Jenny nickte nur, und Ron verschwand im Haus.
    Währenddessen legte Jenny ihre Hand auf Yankos. „Gib Ron ein wenig Zeit!“, sagte sie einfühlsam. Yanko streichelte mit dem Daumen ihre Hand und schaute sie an. Er nickte. „Ich habe manchmal daran gedacht es ihm oder dir zu erzählen, aber irgendwie kam es nicht dazu... Es war einfach zu tief in mir.“
    Ron kam mit zwei Gläsern und einer Flasche Whisky zurück. Er stellte die Flasche und die Gläser auf den Tisch und schenkte ein. Er reichte Jenny ein Glas, und sie tranken es in einem Zug leer.
    „Ron, es tut mir leid... Ich konnte einfach nicht.”, sagte Yanko und spürte, dass es wirklich so war. Ron stellte sein Glas heftig auf den Tisch und schrie plötzlich: „Verdammt nochmal, und ich dachte wir sind Freunde!!!... Verdammt!!!... Fam war auch eine Freundin von mir!!! Oh, Fuck!!!” Ron rang wirklich um seine Fassung. Yanko stand auf und wollte Ron umarmen, der sich aber erst heftig dagegen wehrte.
    Nach einer Weile beruhigte er sich etwas und erwiderte die Umarmung kurz. Schließlich setzten sie sich wieder an den Tisch. „Ich kann dich ja verstehen, und es tut mir leid, aber so war es eben! Ich habe es dir ja jetzt erzählt... Sorry!” „Ist schon gut!“, beruhigte sich Ron dann doch. „Ich bin nur einfach geschockt über das alles! Vielleicht solltest du der Sache wirklich mal nachgehen... Vielleicht ist das ja auch der Grund,warum du bis jetzt noch keinen Frieden mit der Sache hast... Nur, wie willst du das beweisen? Fam ist doch in eine Felsspalte gestürzt, und somit ist der Beweis weg!” „Nein, der ist nicht weg...”, sagte Yanko leise. Ron und Jenny schauten ihn erneut fragend an. Und Yanko erzählte ihnen genau, was wirklich passiert war. Er erzählte ihnen, dass Fam, nachdem sie angeschossen wurde einen steilen Abhang hinuntergestürzt, und dann auf einer Lichtung liegengeblieben sei. Dann erzählte er ihnen, wie sie in seinen Armen gestorben war, und dass er sie dann dort begraben habe.
    Ron war erneut fassungslos. „Was hast du?!”, rief er aus und konnte kaum glauben, was er da eben gehört hatte. „Bist du wahnsinnig?! Wieso hast du sie nicht mit zurückgebracht? Du kannst doch nicht jemanden einfach so begraben!!! Das ist illegal!!!“ „Ich weiß, aber ich hätte eine Woche gebraucht um Hilfe zu holen... Es wäre nicht mehr viel von ihr übrig gewesen... Irgendetwas musste ich tun... und dann wollte ich sie nicht mehr hergeben... Verstehst du?, sagte Yanko relativ gefasst. „Oh, mein Gott, verdammt, Yanko! Du hast sie echt nicht mehr alle!!! Das heißt im Klartext: Sie liegt seitdem da draußen begraben?!... Einfach so?!... Ich fasse es nicht!!! Das könnte allerdings nicht gut kommen, wenn du das den Bullen erzählst, um herauszufinden, ob es ein Mord war. Nachher hängen sie dir das noch an!“ Ron rieb sich ungläubig das Gesicht. „Damals haben sie mir ja auch geglaubt.” „Ja, aber du hast sie belogen! Verdammter Idiot!!!“, sagte Ron und schüttelte immer noch fassungslos den Kopf.
    „Ich glaube, du solltest dem trotzdem nachgehen. Ich finde dein damaliges Verhalten jedenfalls nachvollziehbar! Komm doch einfach mit nach Sheddy und kümmere dich darum.“, schlug Jenny vor, und bekam von Ron, der eigentlich am meisten darüber erstaunt war, dass selbst Fam wohl nicht alles gewusst hatte, ein zustimmendes Kopfnicken.
    Yanko schaute unschlüssig von einem zum anderen, stand plötzlich auf und sagte im Gehen: „Ja, vielleicht.“ Dann ging er hinunter zur Wiese auf der sein Pferd stand, schwang sich auf dessen Rücken und galoppierte davon. Er musste das alles erst mal verdauen, und am besten konnte er das immer noch, wenn er auf einem Pferderücken saß und über eine Wiese stürmte.
    Am liebsten wäre er tagelang so weitergeritten.

E inige Tage später flog Yanko zusammen mit Jenny nach Newly, und Keith holte sie dort vom Flughafen ab.
    In Sheddy setzten sie Jenny an ihrem Elternhaus ab, und kaum war Jenny ausgestiegen, fragte Keith: „Na Kleiner, wie geht’s dir so?“ Yanko stumpte ihn brüderlich in die Seite.

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