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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Papierfetzen, wirbelnde Trümmer, Staubfahnen und gefrierende Luft rasen so schnell aus einem Loch, daß man das meiste davon gar nicht sieht, nur…
    … nur die Explosion spürt, in der Dunkelheit spürt, des Nachts spürt, wenn man die Augen geschlossen hat, wenn man müde ist und allein und anfängt, sich zu erinnern…
    »Glaubst du, daß es wirklich ein Schiff ist?« fragte NG.
    »Ich bin verdammt sicher. Sie wollten die Raumpanzer repariert haben, aus dem Grund bin ich hier, aber vertrauen tun sie mir nicht. Es hat nie irgendein Problem mit der Station gegeben. Darum kann Fitch von sechs Stunden, von vierundzwanzig Stunden sprechen. Sie wissen, daß es da draußen ist, sie wissen, wie schnell es hereinkommt. Fitch redete mit jemandem und sagte: »Keine Antworte Wir sitzen in diesem Dock wie ein Handelsschiff mit einem Problem und sagen keinen Ton. Das ist Spuk-Taktik von altersher.«
    »Bis sie uns deutlich sehen können. Und das können sie von verdammt weit draußen. Wir sind eine leichte Beute, und es wird sie nicht kümmern, daß auf der Station mehr als tausend unschuldige Menschen leben.«
    »Du glaubst nicht, daß wir weglaufen können. Du glaubst, das Schiff sei absolut unfähig dazu.«
    »Fifty-fifty«, sagte NG. Es war dieser Ausdruck in seinen Augen, vielleicht hatte er beim Sprung etwas gesehen, das zu vergessen menschliche Wesen Beruhigungsmittel nahmen. »Ich weiß es nicht. Ich habe daran gearbeitet, bis ich blind geworden bin, und ich weiß es nicht. Es kommt zu einer Deformierung, wenn man springt. Wir haben versucht, ein Programm zu schreiben, das den Computern den Unterschied meldet. Aber die Hälfte der Sensoren funktioniert einfach nicht – wir haben Wolfe gesagt, keine Garantie, fahren sie mit wenig Masse, mit minimaler Belastung.«
    Die Einzelheiten verwirrten sich in Bets Schädel, der ganze Raum drehte sich um sie, sie hatte nur noch Angst, und es mochte sein, daß nicht nur sie keine Antwort wußte, sondern daß es gar keine Antwort gab.
    Die
Loki
konnte nicht bluffen, NG hatte recht, sie konnten sich nicht darauf verlassen, daß ein Flottenschiff nicht auf sie feuerte, nur weil sie bei einer Station angedockt hatten – denn beide Seiten hatten nicht etwa außerordentlich viel zu verlieren.
    Die Flotte nicht, sie konnte einen Ort wie Thule gar nicht halten, sie hatte einfach nicht die Schiffe dazu. Sogar die Allianz sah in Thule nichts anderes mehr als Metall, das verschrottet werden mußte, und die Bewohner waren alles Flüchtlinge aus der Q-Zone, von denen die Allianz wünschte, sie hätte sie nicht am Hals. Nur irgendein Rechtsanwalt von Pell würde sich vielleicht beschweren, wenn Thule zerstört wurde, aber das half den Stationsleuten hinterher nichts mehr.
    Eine veraltete Station. Nichts, an das man sich klammern würde.
    »Eine einzige verdammte Pumpe«, erinnerte Bet sich plötzlich. Das Dock von Thule. Käsecräcker. Ritterman. Sie und Nan Jodree vor dem Bildschirm in der Stellenvermittlung. »Es gibt nur eine einzige Pumpe hier, die ein Sternenschiff bedienen kann. Wir sitzen darauf. Mehr als das – unser Tank kann diese Station leertrinken, und ihre Boote brauchen eine Woche, um sie neu zu füllen. Wenn wirklich ein Schiff da draußen ist, wenn seine Tanks so leer sind wie unsere und es uns vernichtet – dann hat es auch die Pumpe vernichtet, es hat den Inhalt unserer Tanks vernichtet, und es hängt hier fest. Es kann uns nicht einfach vertreiben, es muß uns
nehmen.«
    Dieser Bastard Wolfe kannte unsere Chancen, als er uns herbrachte. Die Tanks sind beinahe trocken. Wir haben einen Schaden am Antrieb. Wir können nicht fliehen.
    Also docken wir an, wir trinken den gesamten vorhandenen Treibstoff aus, und wir bieten dem Hurensohn Trotz, der uns auf den Fersen folgt und den Treibstoff haben will.
    Mit zwei Raumpanzern und den Waffen der
Loki
sollen wir, dem Feind die Breitseite zukehrend, verhindern, daß er die Station entert?

28. KAPITEL
    Bet schlief eine Weile, sie erinnerte sich nicht einmal daran, sich hingelegt zu haben. Sie wachte nur in einem zurückgekippten Sessel auf. Eine Decke war über sie gebreitet, Lampen schienen ihr in die Augen.
    Dann erinnerte sie sich an zu vieles, rollte sich herum, um zu sehen, wo NG war, und fand ihn, ebenfalls schlafend, mit dem Kopf auf der nächsten Arbeitsfläche. Wahrscheinlich hatte er den Autoalarm eingeschaltet. Er hatte ihre Tasche mit Kleidern zum Wechseln auf den Tisch vor ihr gestellt. Sie stand vorsichtig auf, steif

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