Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
würde diese Sirene ignorieren und sich für einen Blick zurück aufhalten.
    Sie wollte ihm sagen, er müsse den Schutzanzug anlegen, sie wollte danebenstehen und aufpassen, daß er es auch tat. Er brachte es fertig, etwas Dummes anzustellen, sie hatte ihm zuviel erzählt.
    Gott, nach der Uhr bei der Betriebsabteilung waren noch keine sechs Stunden vergangen, es konnte etwas unterwegs sein, das nicht erfaßt, nicht entdeckt, nicht erwartet worden war.
    Verdammter Goddard! Verdammter Fitch! Ihr habt doch mit der Flotte zu tun gehabt, ihr habt doch mit Transportern und Beibooten zu tun gehabt, es gibt in jeder Situation soviel Unvorhergesehenes, daß man kein Risiko eingehen darf!
    Bet erreichte den Aufzug und drückte den Knopf, und danach bewegte er sich mit seiner eigenen Geschwindigkeit. Sie konnte weiter nichts tun als dastehen, während er in die Höhe stieg und am Kern vorbeisprang…
    Wumm – wumm – wumm
machte die Treibstoffpumpe. Für ein paar Sekunden war sie lauter als die Sirene, der Fußboden der Aufzugkabine bebte. Wenn dieses Arschloch Fitch mich hereinlegen will, wenn er mich nur herumhetzen will…
    Das Schiff dröhnte und bebte, als sei es von einem Hammer getroffen worden. Bet faßte nach dem Sicherheitsgeländer und klammerte sich mit weißen Knöcheln daran. In ihrem Mund war der Geschmack nach Blut, sie hatte sich auf die Lippe gebissen.
    Gott! Sind wir getroffen worden, oder haben wir geschossen?
    Dieses kleine Schiff, das an der Station festsitzt, könnte sehr wohl geschossen haben…
    Könnte…
    Der Aufzug hielt, öffnete sich auf die Brücke. Gerade verstummte die Sirene. Bet eilte hinaus, Goddard saß an seinem Platz und war für sie nur ein khakifarbener Fleck, als sie an ihm vorbeirannte. Er rief ihr irgend etwas nach. Ihr Ziel war der obere Laderaum, und der stand offen: Fitch war da und stieg bereits in den Panzer.
    »Was war das?« Bet öffnete ihren Reißverschluß und zog sich schnell aus.
    Fitch sagte: »Freunde von Ihnen.«
    »Himmel! – Ist es die
Afrika?«
    »Das Schiff hat jede Identifikation benutzt, die im Buch steht.
    Wir wissen nicht hundertprozentig, wer es ist. – Scheiße!«
    »Langsam, zurück – Sie streifen sonst diese verdammten Ringsiegel ab.« Bet faßte nach Fitchs Problem, aber er löste es selbst, schob sie weg, und sie trat in ihre eigenen Panzerhosen, legte den Hebel um, der sie fest um sie schloß, rammte die Füße in die Stiefel und arbeitete die Zehen hinein, während sie unter das hängende Oberteil mit dem Helm trat und ihre Arme und ihren Körper hineinschlängelte.
    Verbindungen herstellen. Riegel schließen. Die Ärmel zuletzt, in der Mitte der Schulter befestigen, links und rechts, einrasten lassen, Ringe festschrauben, aber nicht zu fest.
    Bet schlug Fitch um eine Sekunde, mit Verschlüssen und allem. Sie hörte ihren eigenen Atem und den Fitchs, spürte, daß eine Erschütterung durch das Schiff lief, und sah, daß die Anzeigen einen Sprung machten.
    Sie murmelte: »Haben wir da geschossen oder die anderen?«
    »Wir.« Fitch drehte sich um, plattfüßig, wie ein Neuling sich zu bewegen lernt, schaltete die Energie ein und geriet kurz aus dem Gleichgewicht.
    Die
Loki
schoß jedesmal, wenn die Rotation der Station ihr ein Ziel gab. »Gehen wir davon aus, daß die anderen unseren Treibstoff wollen?« fragte Bet.
    »Sagen wir, es spricht einiges für diese Annahme.«
    »Was haben wir gegen uns? Beiboote, Transporter oder beides?«
    »Ich schlage vor, Yeager, daß Sie das Denken jemand anderem überlassen.«
    »Was werden sie tun, Sir? Werden sie die Station angreifen und uns mit dem Problem zurücklassen, das zweitausend Leute ohne Lebenserhaltungssystem darstellen, Sir?«
    »Über dergleichen haben Sie sich früher nie Gedanken gemacht, oder, Sergeant Yeager?«
    Bet holte Atem, hielt ihren Körper locker, verfolgte das Thema weiter. »Sie werden unser Feuer ablenken und ein großes Loch in die Station Thule schießen, und danach wird uns keine unserer Kanonen mehr von Nutzen sein, Sir.«
    »Wir verstehen die Situation, Yeager, Sie können sich darauf verlassen, daß wir wissen, welche Möglichkeiten wir haben.«
    »Zwanzig Jahre auf der
Afrika,
Sergeant der Kampfeinheit,
Sir,
ich habe diese Operationen von der anderen Seite her geleitet. Sie müssen damit rechnen, daß die
Loki
geentert wird,
Sir,
und mein Rat…«
    »Zwanzig Jahre auf diesem Schiff im Kampf gegen Sie und Ihre mordenden Freunde – gehen Sie mit Ihrem Rat zur
Hölle
,

Weitere Kostenlose Bücher