Yeager
Kontrolle entrissen wurde.
Er war erschöpft und wütend, und vielleicht hatte er auch ein bißchen Angst.
Er zuckte, ein Rasseln und Stottern lief die Gelenke hinauf und hinunter, er riß sich los und schwang den Arm weiter als er wollte, aber er fing sich wieder.
»Das ist schon recht gut«, lobte Bet. »Wenn Sie den Arm so schwingen, müssen Sie sich fester einstemnen als sonst. Das ist wieder die Masse. – Gegen wen sollen wir die Panzer benutzen, wollen Sie mir das sagen, Sir?«
Eine Minute lang sagte er überhaupt nichts. Aber Bet konnte ihn atmen hören.
»Ich schlage vor, Sie tun einfach Ihre Arbeit«, wies Fitch sie zurecht. »Sie erklären mir den Rest dieser Schalter und bleiben bei der Sache.«
»Damit habe ich keine Probleme, Sir, doch da es Hunderte von Schaltern gibt und unsere Zeit, wie ich annehme, begrenzt ist, könnte ich, falls ich genau wüßte, womit wir es zu tun bekommen, entscheiden, welche Funktionen Sie unbedingt kennen müssen.
Sir.«
Schweigen. Dann: »Ich schlage vor, Sie spielen nicht den Klugscheißer, Yeager, denn dann ist es möglich, daß Sie am Leben bleiben. Ich möchte nur lernen, wie man das Ding bewegt.«
»Jawohl, Sir«, krächzte Bet heiser. Ihre Gelenke wackelten, und die Anzeigen verwischten sich, und sie mußte sich sehr bemühen, daß ihr Temperament nicht mit ihr durchging. »So, wie ich Ihre Schalter eingestellt habe, sind Sie gut im Gleichgewicht. Versuchen wir es mit dem Gehen.«
Es gelang ihm gut bei 95 und bei hundert, er erhöhte auf 110, und es ging immer noch – es gelang ihm bei 110 gleich beim erstenmal, mit Hilfe der Kreisel stehenzubleiben, als Bet ihm in den Bauch drosch. Der zweite Versuch ohne die Kreisel klappte nicht so recht. Er flog gegen die Schränke, aber er traf Bets Hände nicht hart, als er in die Ausgangsstellung zurückkehrte und vorwärtssprang.
»Sie haben eine echte Begabung, Sir.« Bet erhöhte ihren Ampere-Wert und gab ihm mit 130 einen Stoß. Er flog gegen die Schränke, sprang vorwärts, sie schleuderte ihn zurück, er wurde besser darin, auf den Füßen zu bleiben.
»Wollen Sie sehen, wie das mit der Zielerfassung geht, Sir?
Wenn Sie Waffen benutzen?«
Sie arretierte ihren Panzer, blieb stehen und brachte Fitch die Grundbegriffe bei. Sie betete die Standard-Vorlesung für Anfänger herunter, manchmal mit geschlossenen Augen, aber das konnte er nicht wissen.
»Sie haben vier Einstellungen, eine ist für Rechtshänder, eine für Linkshänder, manchen Leuten ist das gleich. Nummer eins ist für automatisches Feuern, vergessen Sie’s, das haben wir nicht, stellen Sie auf Nummer zwei, sehen Sie die gelbe Gabel auf Ihrem Fuß hochspringen, das ist eine Glasfiber-Optik in Ihrem rechten Handschuh, vermittelt Ihnen eine gute Vorstellung davon, wohin Sie mit Ihrem Gewehr zielen. Sie können die Schärfe regulieren, der Panzer versteht gesprochene Befehle, Sie sagen Programm an, Ziel, Manuell, Sie sagen Aus, wenn Sie abbrechen wollen.« – Gitter und Anzeiger flatterten über ihr eigenes Visier und verschwanden bei ›Aus‹. »Sie können ihm links/rechts und auf/ab befehlen, sagen Sie ›halt‹, wenn Sie zufrieden sind…«
»Verstanden.« Es klang ein bißchen unscharf.
»Ich glaube, die Grundbegriffe haben wir.« Bet hoffte es wenigstens. »Die anderen gesprochenen Kommandos sage ich Ihnen beim nächsten Versuch, wenn ich dazu Zeit habe. Schalter sind zuverlässiger, manche Stimmen werden nicht hundertprozentig verstanden; ich weiß nicht, warum man einem Programm nicht beibringen kann, Schweiß von Scheiß zu unterscheiden. – Möchten Sie jetzt aus dem Ding heraus, Sir?« Bet wartete nicht auf eine Bestätigung, sie wollte kein Nein hören, sie trat einfach vor ihn und führte seine Hand zum Hauptauslöser. »Da sind Ihre Spanngurte. Links ist an, rechts ist aus, Sie lassen sie an und öffnen die Sperren, alles ist genauso wie bei einem Schutzanzug, auch die Reihenfolge – zuerst die Ärmel, dann Oberteil, Stiefel und Hose – langsam, Sir, lassen Sie mich das mit den Aufhängern machen.«
Bet schraubte die Ärmelringe ab, half ihm, den rechten Ärmel zu lösen, er löste den linken, befreite sich selbst aus dem oberen Abschnitt, auch aus dem Helm und allem, nachdem Bet ihn losgehakt hatte, und kam darunter zum Vorschein, bis zur Taille in Schweiß gebadet. Währenddessen schraubte Bet ihre Gelenke los und nahm die Teile ab und öffnete die Haken an den Schulterringen.
Fitch sah aus, als werde er vornüber aufs
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