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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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wegtrat, dachte er keine fünf Minuten in die Zukunft, und ganz bestimmt tat er sich mit niemandem als Team zusammen…
    … jedenfalls hatte er es früher nicht getan.
    Der Becher rutschte. Bet umklammerte ihn mit tauben Fingern, führte ihn an den Mund, trank die letzten paar Schlucke und ließ den Arm dann ausruhen. Sie sah NG schweigend an.
    Er hat mich nicht gefragt, was ich vorhabe.
    Er kann mir auch nichts erzählen – was da draußen vor sich geht, wo die Crew ist…
    »Merrill und Parker«,
sagte Goddards Stimme über den Lautsprecher.
»Melden Sie sich auf dem Dock.«
    Bet war mit einem Ruck hellwach und ließ diesen Satz im Geist noch einmal ablaufen. Merrill und Parker hievten sich von ihrem Deckenstapel drüben in der Ecke hoch. Sie blickten ängstlich drein.
    »Was, zum Teufel, soll das?« fragte Mike Parker und sah in Bets Richtung, als halte sie irgendein Geheimnis zurück.
    »Ich weiß es nicht.« Bet versuchte, den Sessel nach vorn zu kippen, versuchte aufzustehen. NG half ihr.
    Parker jedoch ging zum Com an der Eingabe und versuchte, aus Goddard herauszubekommen, warum und wozu und was, zum Teufel, überhaupt vor sich gehe.
    Goddard wiederholte nur den Befehl, sagte ihnen, sie sollten ihre Sachen nehmen und verschwinden.
    »Was ist mit Yeager und NG?« fragte Parker. Gott segne ihn, daß er daran dachte. »Werden sie abgelöst, Sir? – Haben wir irgendein Problem auf diesem Schiff?«
    »Die beiden bleiben an ihren Plätzen«,
lautete die Antwort.
    Parker versuchte es weiter. Goddard unterbrach die Verbindung. Parker sah Bet und NG an und erklärte: »Dieser Hurensohn!«
    Bet hielt sich an NG’s Schulter fest. Füße und Hände waren so taub, daß sie nur stehen konnte, wenn NG ihr den Gleichgewichtssinn ersetzte.
    »Ich werde ein paar Fragen stellen, sobald ich draußen bin«, kündigte Mike Parker an.
    Bet jedoch dachte nur:
Auf die Fragen kommt es dann nicht mehr an, auf das, was die Crew denkt, kommt es nicht an, sonst würde man Menü und Parker nicht hinausschicken, jetzt, wo man mit ihnen fertig ist, sie wissen zuviel über das, was hier drinnen vor sich geht.
    Sie dachte:
Wir sind die letzten. Fuchs Favoriten…
Parker und Merrill machten sich davon, bevor irgendwer den Befehl änderte: Die Schritte draußen verloren sich im Geräusch der Pumpen. Nach nicht einmal einer Minute hörte man die Schleuse. Bet und NG waren im unteren Bereich der
Loki
allein.
    »Wir können immer noch raus«, sagte NG. »Sie werden uns umbringen«, antwortete Bet. Einen anderen Sinn konnte sie in dem allen nicht finden. »Wir können nicht weglaufen. Ich weiß nicht, was da draußen los ist, aber irgend etwas stimmt da nicht.«
    NG brachte sie zu einem Sessel, drückte sie hinein. Sie legte die Arme um seinen Hals, er hielt sie fest. Ihr drehte sich der Kopf.
    »Ich sage dir«, flüsterte sie, »sie sind alle verrückt.« Aber sie fürchtete sich nicht so sehr, wie sie sich eigentlich hätte fürchten müssen, vielleicht weil sie oben mehr gesehen hatte, als sie sich erklären konnte, und es immer noch in ihrem Kopf herumklapperte.
Fitch
war höflich gewesen…
    Fitch
hatte zu Goddard – oder wer es gewesen war – gesagt:
    Keine Antwort…
    Goddard hatte einen von ihren beiden System-Ingenieuren und den einzigen im Dienst befindlichen echten Maschinisten auf die Docks und in den Ärger, den es vermutlich dort gab, hinausgeschickt, und dem Schiff die beiden goldplattierten Probleme gelassen…
Drei,
wenn man Fitch mitzählte… Vier, wenn man diesen Hurensohn Goddard dazuwarf. Ein System-Techniker, ein Scan-Operator, eine Ex-Sergeantin von einer Kampfeinheit der Flotte und der Erste Offizier des Haupttags.
    »Goddard ist Fernerfassung«, murmelte Bet gegen NG’s Schulter. »Goddard ist Operator für die
Fernerfassung,
um Gottes willen!«
    NG sah ihr ins Gesicht.
    Verstand sie, wie sie glaubte.
    Er hatte Angst. Aus gutem Grund.
    »Wenn wir eine Warnung bekommen«, sagte Bet, »haust du sofort von diesem Schiff ab. Hörst du mich? Wir haben da oben zwei Raumpanzer, die gut funktionieren. In dem Schrank draußen sind Schutzanzüge. Hol einen herein. Wenn Alarm gegeben wird, ziehst du ihn an, und wenn wir angegriffen werden, verläßt du dieses Schiff, verläßt du die Dockanlagen, du hältst dich nicht damit auf nachzudenken. An diesem Punkt wird das niemanden mehr kümmern.
Fitch
wird es nicht kümmern. Es wird zuviel auf einmal geschehen.«
    Die Schwärze des Raums gähnt hinter einem Druckfenster.
    Wirbelnde

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