Yeager
wagen, das zu behaupten, Sir.«
Der Com piepte. Orsini benutzte den Hörer und beobachtete Bet, während er lauschte.
»Danke«, sagte er zu dem Anrufer. Und zu Bet: »Kopfschmerzen waren es, nicht wahr?«
»Jawohl, Sir.«
»Es ist nicht das Hughes verschriebene Medikament. Es ist ›Staub‹. Sie kennen das Wort?«
Es war also schlimmer, als sie gedacht hatte. »Jawohl, Sir.«
»Sie denken immer noch, es sei Hughes gewesen.«
Bet dachte darüber nach, während Orsini zu ihr hochstarrte und ihr Herz heftig klopfte. »Ich denke, wenn er das getan hat, ist er kein Freund von mir.«
»Haben Sie je an den diplomatischen Dienst gedacht?«
»Nein, Sir.« Sie haßte Attacken um die Ecke herum. Orsini war so einer.
»Sind Sie clean?«
»Jawohl, Sir.«
»Was vermuten Sie, woher das Zeug gekommen ist?«
»Von jemand, der mir eine Menge Ärger machen wollte, Sir.«
Wieder ein langes Schweigen.
»Warum?«
»Ich weiß es nicht, Sir.«
»Wo hat die Geschniegelte ihre Manieren gelernt?«
»Auf einer Menge von Schiffen, Sir.« Sie zwang sich, das Gewicht zu verlagern, lässiger zu stehen, mehr wie eine Zivilistin. »Und bei der Stationsmiliz auf Pan-paris.«
Vielleicht glaubte er es. Vielleicht auch nicht. Er hob eine Braue.
»Miliz
haben Sie gesagt?«
»Jawohl, Sir.«
»Welcher Rang?«
»Spezialistin.«
»Worin?«
»Waffentechnik, Sir.«
Er dachte darüber nach, wippte mit seinem Stuhl. Schließlich fragte er: »Was für Waffen?«
»Alle, die wir kriegen konnten.«
Das war nur allzu wahr, in den letzten Jahren, den Jahren, als der Krieg verlorenging. Bets Puls raste und flatterte. Orsini schaukelte weiter mit seinem Sessel sacht hin und her.
»Sie können draußen warten.«
Es gab keinen Hinweis darauf, wie die Sache lief. Nicht, wenn es sich um Orsini handelte. »Jawohl, Sir«, sagte Bet und ging und öffnete die Tür.
»Schicken Sie Hughes herein.«
Hughes war draußen, saß auf der Bank an der Wand. Bernstein war auch draußen, er stand da und sprach mit Fitch.
»Du bist dran«, sagte Bet zu Hughes.
Hughes stand auf und ging mit finsterem Gesicht an ihr vorbei. Bet setzte sich auf Hughes’ Platz. Bernstein und Fitch sprachen immer noch miteinander, Bernstein war so ruhig und sachlich, als gehe es um die Speisenfolge des Abendessens statt um NG Ramey.
»…gar keine Frage«, antwortete Bernie auf Fitchs Einwände, »er ist sehr viel gesetzter geworden, keine Krankmeldungen, keine Probleme…«
»Der Mann ist immer im Mittelpunkt von irgendwelchem Ärger. Es überrascht mich gar nicht, daß er es auch diesmal ist.«
Fitch machte eine Handbewegung und zog Bernstein außer Hörweite. Die Stimmen wurden leiser, Fitchs Gesicht blieb zornig, Bernsteins besorgt.
In etwa dreißig Minuten endete der Schichtabend und damit die Überschneidung von Schichtabend und Hauptmorgen. Und die Zuständigkeit Orsinis, es sei denn, Orsini hatte vor, rund um die Uhr aufzubleiben, und diese Wahrscheinlichkeit war gering.
Ebenso gering war die Wahrscheinlichkeit, daß Bernstein es
durfte,
da ein Mitglied seiner Schicht unter Arrest stand und NG noch unter Arrest gestellt werden konnte – Gott allein wußte, mit welcher Anklage…. Aber Bernie würde morgen alle Hände voll zu tun haben, er mußte die Arbeit an den Computern selbst tun, falls er nicht sofort jemanden vom Haupttag abzog und zurück ins Bett schickte oder Orsini einen vom Haupttag vierundzwanzig Stunden lang ununterbrochen arbeiten ließ.
Und Fitch wärmte sich gerade auf, er fing erst an, Fragen zu stellen.
Wie die über NG.
Was, zum Teufel, mag er angestellt haben?
Gott, haben sie ihn meinetwegen festgenommen?
Wenn sie das getan haben, wenn Fitch ihn in die Enge treibt – Gott allein weiß, was er tun wird, er wird vor Fitchs Augen in Trance versinken, er wird einen dieser Anfälle von Raumkrankheit bekommen, während Fitch zusieht, und sie werden ihn nicht mehr an die Computer lassen, sie werden ihn einsperren – es wird ihn umbringen, es wird das Ende für ihn bedeuten…
Er kann Fitch aber auch an die Kehle gehen…
Fitch kann ihn so arg provozieren, damit er es tut…
Und Fitch wird es bestimmt tun.
Bet saß da und starrte an die Wand. Zwei Leute von der Brücken-Crew und ein Haupttag-Techniker gingen auf einer Besorgung vorbei. Sie lauschte auf die wenigen Worte, die sie von Fitch und Bernstein auffangen konnte. Bernstein blickte beunruhigt drein, soviel sie aus dem Augenwinkel erkennen konnte, und sie vermutete, daß Bernstein kein
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